Rollerführerschein - Mopedführerschein
Wissenswertes zum Rollerführerschein, vom Alter, Kosten, Voraussetzungen über Infos zum Mopedführerschein mit 16 und 15 Jahren sowie hilfreiche Tipps zur Prüfung und Führerscheinklasse.
Als Moped wird ein Kleinkraftrad bezeichnet. Umgangssprachlich nennt man die Bescheinigung um Moped zu fahren "Mopedführerschein". Bei den Führerscheinklassen wird dies jedoch mit der Klasse AM bezeichnet.
Ähnlich einem Moped, ist ein Roller. Die Roller-Prüfbescheinigung wird auch unter der Führerscheinklasse AM zusammengefasst und sowohl die Bestimmungen als auch die Prüfung sind im Grunde die Gleiche.
Moped mit 15 - Moped mit 16? Wie alt muss man beim Rollerführschein sein?
Alter 15 Jahre / 16 Jahre:
Das Mindestalter für das Fahren mit dem Moped beträgt 15 Jahre, sofern die Erziehungsberechtigten Ihre Zustimmung geben.
Jugendliche dürfen seit Juli 2021 schon mit 15 Jahren Moped fahren. Das entsprechende Gesetz trat am 28.7.2021 in Kraft und machte den Weg dafür frei, das Mindestalter für den Moped-Führerschein von 16 Jahren auf 15 Jahre zu senken.
In allen Bundesländern liegt nun, um ein Kraftfahrzeug der Klasse AM zu führen, das Mindestalter bei 15 Jahren. Die Fahrerlaubnisverordnung wurde dazu geändert.
Für Führerscheinneulinge wurde die Fahrerlaubnis der Klasse AM mit der geänderten Schlüsselziffer 195 erteilt, das heißt mit Auflage zur Klasse AM, dass diese bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres nur im Inland gilt.
Damit man den Mopedausweis gleich ab dem 15. Lebensjahr nutzen kann, darf man mit der Ausbildung bereits rund 3 Monate zuvor anfangen. Der Mopedschein wird allerdings erst ab dem Stichtag ausgestellt.
Bisher hatten die einzelnen Bundesländer die Möglichkeit, das Mindestalter für die Fahrerlaubnisklasse AM freiwillig von 16 Jahre auf 15 herabzusetzen. Es gab das Projekt "Moped mit 15", ein Modelversuch ähnlich wie beim begleitenden Fahren "BF17". Die Idee eines Modellprojekts für AM15 war anfangs umstritten.
Was braucht man für einen Mopedführerschein?
Voraussetzungen:
Grundsätzliche Voraussetzungen um sich überhaupt in der Fahrschule anmelden und am Kurs teilnehmen zu können, ist im Endeffekt nur das Alter und gegebenenfalls die Zustimmung der Erziehungsberechtigten.
Ebenso ist ein Antrag mit aktuellem Passbild bei der zuständigen Behörde abzugeben. Ferner sollte man sich bewusst sein, dass man am Straßenverkehr teilnimmt und somit eine gewisse Verantwortung für sich und andere trägt. Deshalb gilt: vorausschauend und sicher fahren und vor allem sein Fahrzeug unter Kontrolle haben!
Ansonsten sind die Bedingungen für einen Rollerführerschein, dass man die vorgeschriebenen Theorie- und Praxisstunden absolviert und die Prüfung erfolgreich besteht.
Zudem braucht man ein gültigen Personalausweis und Sehtest, ein aktuelles biometrisches Passbild und einen Kurs über die "Lebensrettenden Sofort-Maßnahmen" am Unfallort.
Anforderungen:
Anforderungen für die Führerscheinklasse AM ist wie bei den anderen Führerscheinklassen auch, eine gute Konzentration, Aufmerksamkeit, eine gute Orientierung und Reaktionsfähigkeit.
Darüber hinaus muss genügend Dämmerungs- und Kontrastsehen vorhanden sein, genauso wie die sonstig geforderte Sehschärfe. Ist dies nicht der Fall, kann auf Sehhilfen zurückgegriffen werden.
Was darf man mit der Fahrerlaubnisklasse AM fahren?
Mit der Führerscheinklasse AM ist es einem erlaubt, zweirädrige Kleinkrafträder zu fahren und diese sogar mit Beiwagen, sofern diese nicht schneller als 45 km/h fahren.
Seit 2013 gibt es die Klasse AM, welche die früheren Klassen S und M beinhaltet. Das bedeutet, dass man nun auch dreirädrige Kleinkrafträder und vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (Leermasse darf allerdings 350 kg nicht überschreiten), welche einen maximal Hubraum von 50ccm und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h nicht überschreiten, fahren darf.
Zuvor durfte man mit der Führerscheinklasse M kein Fahrzeug der Klasse S, beispielsweise ein Quad, fahren und umgekehrt. Mit der jetzigen Klasse AM ist beides möglich.
Eingeschlossen sind auch Fahrräder mit Hilfsmotor (Krafträder mit Merkmalen von einem Fahrrad).
Wie schnell darf man fahren?
Eine Geschwindigkeit bis zu 45 km/h ist erlaubt und der Hubraum darf nicht größer als 50ccm sein.
Bei Elektromotoren ist eine Nenndauerleistung bis zu 4 kW gestattet.
Wie viel kostet ein Rollerführerschein?
Je nach Fahrschule, Bundesland und Stadt variieren die Kosten stark. Die Preise für einen Mopedführerschein liegen zwischen 600 und 1.200 Euro.
Dabei setzen sich die Kosten aus verschiedenen Faktoren zusammen: Anmeldung, Prüfungsgebühr für Theorieunterricht, Gebühr für die Vorstellung zur praktische Prüfung sowie die Praxisstunden.
Oft bieten die Fahrschulen aber auch bestimmte Pakete an, mit denen man günstiger zum Rollerführerschein gelangt.
Sollten Sie durch die Prüfung fallen, fallen erneut Prüfgebühren an.
Wie läuft ein Mopedführerschein ab?
Prüfung:
Praktische Führerscheinprüfung - Theoretische Fahrerlaubnisprüfung - Prüfungsfragen
Die Theorieprüfung umfasst beim Ersterwerb 30 Fragen. Man darf maximal zehn Fehlerpunkte erzielen, wobei die verschieden Fragen je nach Schwierigkeitsgrad und Bedeutsamkeit mit zwei bis fünf Fehlerpunkten bewertet sind. Wenn sich die zehn Fehlerpunkte aus zwei Fragen mit jeweils fünf Fehlerpunkten zusammensetzen, gilt die Theorieprüfung als nicht bestanden.
Bei einer Erweiterung der Fahrerlaubnis, müssen nur noch 20 Fragen beantwortet werden, wobei aber auch ausschließlich sechs Fehlerpunkte erreicht werden dürfen.
Die Theorieprüfung erfolgt elektronisch.
Wurde nun die Theorieprüfung erfolgreich absolviert, darf man zur Praxisprüfung antreten. Die Prüfungszeit beträgt 45 Minuten. Bevor die Prüfungsfahrt los geht, werden die fahrtechnischen Vorbereitungen wie zum Beispiel die Spiegel richtig einstellen, getroffen. Zum normalen Fahren im Straßenverkehr müssen zusätzlich vier von sieben möglichen Grundfahraufgaben bewältigt werden.
Die Grundfahraufgaben sind:
- Ca. 25 Meter Schrittgeschwindigkeit mit geradem Blick nach vorne fahren.
- Einem Hindernis bei 40 km/h ausweichen ohne abzubremsen.
- Aus 40 km/h abbremsen und dem Hindernis ausweichen.
- In einem Kreis mit neun Meter Durchmesser fahren.
- Aus 40 km/h mit höchstmöglicher Verzögerung bremsen.
- Slalom mit sieben Meter Abstand fahren (bei 30 km/h) / Slalom mit Schrittgeschwindigkeit.
- Slalom mit neun Meter Abstand fahren (bei 30 km/h).
Was immer abgeprüft wird, ist das richtige Anfahren, sprich: kurz vor dem Losfahren in den Spiegel schauen, einen Schulterblick tätigen und blinken. Außerdem wird kontrolliert, ob der Prüfling den Mittel- oder Seitenständer ordnungsgemäß benutzt und das Kraftfahrzeug richtig anlässt.
Vergessen Sie auch auf keinen Fall Ihre geeignete Schutzkleidung am Tag der Prüfung, das heißt: Handschuhe, Schutzhelm, festes und knöchelhohes Schuhwerk und eine gut anliegende Jacke.
Sollten Sie allerdings einen anderen Führerschein besitzen, so ist keine weitere Mopedprüfung zu absolvieren, denn die Klasse AM ist bei den anderen Führerscheinklassen mit inbegriffen.
Mopedführerschein Theorie:
Die Theorie besteht aus einem Theoriekurs von sechs Unterrichtseinheiten Grundstoff von jeweils 90 Minuten, bei Erweiterung. Bei Ersterwerb sind es zwölf Doppelstunden Grundstoff. Außerdem müssen sowohl bei Ersterwerb, als auch bei Erweiterung, zwei Doppelstunden klassenspezifischer Zusatzunterricht besucht werden.
Theorieprüfung - Videofragen- und Bildfragen-Update im Oktober 2023
Am 01. Oktober 2023 änderte sich die Zusammenstellung des amtlichen Fragenkatalogs. Fahrschüler, die ihre theoretische Führerscheinprüfung ablegen, werden ab sofort nach einem neuen amtlichen Fragekatalog geprüft. Insgesamt geht es um über 50 Fragen, die überarbeitet wurden, auch Bild- und Videofragen gehören dazu.
Mopedführerschein Praxis:
Parallel zum Theorieunterricht, kann am Praxiskurs teilgenommen werden. Praxisstunden bekommt man entweder in einer kleinen Gruppe oder als Einzelunterricht.
Der Praxiskurs beinhaltet mindestens acht Unterrichtseinheiten, wovon zwei oder mehr Fahrstunden im öffentlichen Straßenverkehr erfolgen, die Restlichen auf dem übungsplatz. Zudem hängt die Anzahl der Fahrstunden mit dem Lernfortschritt und den persönlichen Fähigkeiten zusammen.
Im Durchschnitt werden ungefähr 10-12 Praxisstunden benötigt.