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Hybrid-SUV im Test: Honda HR-V e:HEV

02 November, 2022

Den HR-V bietet Autobauer Honda nur noch als Voll-Hybriden an, also eine Mischung aus klassischem Benziner unterstützt

durch zwei Elektromotoren - welche Vorteile dies in der Praxis gegenüber reinen Benzinern und Plug-in-Hybriden hat, erprobte der Motor-Informations-Dienst (mid) im zweiwöchigen Alltagstest.

Seit Anfang 2022 gibt es den neuen Honda HR-V zu erwerben, mit der neuen Modellgeneration wird es auf Antriebsseite etwas einfacher:
es gibt nur noch eine Motorisierung zu konfigurieren.

Der HR-V setzt auf einen 1,5 Liter Hubraum fassenden Vierzylinder-Benzinmotor im Atkinson-Zyklus, welcher maximal 79 kW/107 PS leistet und wird kombiniert mit zwei Elektromotoren. Spannend hierbei ist, dass der Benzinmotor in der meisten Zeit gar nicht als Antrieb genutzt wird, dies übernimmt der größere der beiden Elektromotoren, welcher 96 kW/131 PS liefert. Der Benzinmotor wird dann dazu genutzt, den kleineren Elektromotor, welcher als Stromerzeuger für die Lithium-Ionen-Batterie dient, anzutreiben um so den Strom für den großen Elektromotor bereit zu stellen.

Der HR-V entscheidet dynamisch, welche Antriebsart gerade am besten passt, im Bereich zwischen 80 und 120 km/h wird zum Beispiel primär der Benzinmotor genutzt, da dieser hier effizienter arbeitet als der Elektromotor. Im Stadtverkehr fühlt man sich quasi, als würde man ein reines E-Auto fahren. Der Wechsel von Elektro zu Benzin läuft für die Insassen bei gemütlicher Fahrweise fast unbemerkt ab. Beschleunigt man stärker, zum Beispiel auf einer Autobahnauffahrt, meldet sich der Benzinmotor dann aber doch mit einer gewissen Geräuschkulisse.

Ein Vorteil dieser Hybridtechnik ist, dass man eine ganze Menge Gewicht spart, die man anderweitig mit einem PHEV durch die schwereren Batterien permanent mit herumfährt. Der Honda HR-V kommt auf ein Leergewicht von nur 1.452 Kilogramm. Ein Laden an der Steckdose entfällt auch, das System managt den Energiefluss automatisch und lädt den Akku bei Bedarf über den Generator während des Fahrens dynamisch.
Ein klassisches Getriebe wird im HR-V nicht mehr verbaut, anstatt dessen kommt ein e-CVT Direktantrieb mit einer festen Übersetzung zum Einsatz. Angetrieben werden in jedem Falle immer nur die Vorderräder.
Honda gibt einen WLTP-Verbrauch von nur 5,4 l/100 km an, im normalen Alltag mit einer gesunden Mischung aus Autobahn, Landstraße und Stadtverkehr landen wir am Ende unseres Testzeitraumes bei einem Verbrauch von 5,5 l/100 km, was quasi dem WLTP Wert entspricht, ohne bewusst auf die Fahrweise zu achten. Wenn man sparsam unterwegs ist, sind auch 4,8 l/100 km möglich, man kommt also mit einer Tankfüllung (40 Liter Volumen) etwas über 800 km weit.

Das kann sich durchaus sehen lassen und ist interessant für Vielfahrer oder Personen, die eine Alternative zum Dieselantrieb suchen. Dazu zu sagen ist, dass der HR-V mit einer Beschleunigungszeit von 10,6 Sekunden von 0-100 km/h nicht der sportlichste und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h nicht der schnellste ist, man fährt also automatisch etwas gemütlicher.

Gemütlich geht es auch im Innenraum zu. Trotz recht kompakter Abmessungen bietet sich hier ordentlich Platz, sei es bei den Frontsitzen oder im Fond. Hondas Magic-Seats sind ebenfalls verbaut, was den Stauraum im Fond mit einem schnellen umlegen der Sitze entsprechend erweitert. Hier kann man jetzt zum Beispiel den geliebten Vierbeiner in einer Transportbox bequem platzieren. Falls doch einmal etwas mehr Platz benötigt wird, können die Rücksitze umgeklappt werden und bilden zusammen mit dem Kofferraum eine glatte Fläche ohne störende Kante. Da steht auch dem Großeinkauf nichts mehr im Wege.
Die Bedienung des 9-Zoll-Touchscreen Infotainmentsystems ist einfach und durchdacht, für die häufig genutzten Funktionen stehen haptische Taster und Drehregler zur Verfügung. Apple Car Play und Android Auto sind ebenfalls an Bord, ersteres sogar Kabellos. Das Multifunktionslenkrad bietet weitere Funktionen. Wenn man im Winter die Lenkradheizung aktivieren möchte, sucht man meistens eine Taste irgendwo bei der Klimasteuerung, Autohersteller Honda verbaut die Taste einfach da, wo sie sinnvoll ist. Direkt auf dem Lenkrad.

Den HR-V gibt es in der Elegance Ausstattungslinie ab 32.600 Euro, für das Topmodell Advance Style werden 37.700 Euro fällig. Wenn man es im sehr übersichtlichen und gut designten Konfigurator inklusive 3D-Modell auf der Honda-Website (honda.de) richtig krachen lässt, kann man die 50.000 Euro aber ebenfalls knacken.

Fazit: der HR-V bietet mehr Platz als man es ihm äußerlich zutraut. Clevere Features (z.B. die Magic Seats) und ein Realverbrauch der quasi dem angegebenen WLTP Verbrauch entspricht machen den Honda HR-V zu einem sehr interessanten Kompakt-SUV im attraktiven Preissegment.
Mike Neumann / mid

Technische Daten Honda HR-V e:HEV:
- Länge / Breite / Höhe: 4.340 / 2.028 (inkl. Außenspiegel) / 1.582 Meter
- Motor: Vierzylinder-Atkinson-Motor unterstützt durch zwei Elektromotoren
- Hubraum: 1.498 ccm
- Leistung (Systemleistung): 96 kW/131 PS
- max. Drehmoment (Systemleistung): 253 Nm
- Getriebe: e-CVT Direktantrieb
- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 10,6 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 5,4 Liter/100 km
- C02-Emissionen: 122 g/km

mid/mn

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