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Kritik an Gigaliner-Test wächst

14 August, 2010

Die Pläne von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), im nächsten Jahr einen bundesweiten Feldversuch mit XXL-Lkws zu starten, stößt bei der Mehrheit der deutschen Bevölkerung offenbar auf Ablehnung.

Zu diesem Ergebnis kommt der Auto Club Europa (ACE) nach einem von ihm in Auftrag gegebenen Stimmungstest. 86 Prozent der insgesamt 1 536 befragten Autofahrer sprachen sich gegen das Vorhaben aus, ab 2011 die rund
25 Meter langen und bis zu 40 Tonnen schweren Riesen-Lkw versuchsweise für den Straßenverkehr zuzulassen.

Befürworter der Riesenlaster versprechen sich von diesem Schritt mehr Effizienz im Straßengüterverkehr. Der ACE ist skeptisch. Er befürchtet ein erhöhtes Unfallrisiko und schwere Schäden an Brücken und Fahrbahnbelägen.
Die Steuerzahler müssten aller Voraussicht nach für die Straßensanierung "extra bluten" und wenige Spediteure würden am Ende Zusatzgewinne einstreichen, hieß es aus der Stuttgarter ACE-Zentrale.

Der ADAC stellt sich zwar nicht grundsätzlich gegen den Feldversuch, formuliert aber klare Bedingungen. Eine Begrenzung der Versuchsfahrten auf den Autobahnverkehr etwa lehnt der Automobilclub rundweg ab:
"Schauveranstaltungen kann man sich getrost schenken", wird der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, vom Branchenfachblatt "Transport" zitiert. "Bei einer dauerhaften Zulassung der neuen Groß-Lkw wird es nicht ausbleiben, dass diese Fahrzeuge auf Landstraßen mit Ortsdurchfahrten unterwegs sind. Deswegen müssen die Risiken vor allem im untergeordneten Straßennetz ausgelotet werden", so der ADAC-Funktionär weiter.

Kritik an den Plänen der Bundesregierung zum sogenannten Giga-Liner-Test kommt auch aus den Ländern, allen voran Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen. Der neue NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger
(SPD) lehnt eine Beteiligung seines Landes am Feldversuch ab. Die Verkehrsminister der Länder hätten sich bereits vor drei Jahren gegen derartige Versuche ausgesprochen. "Die damals geäußerten Bedenken bestehen nach wie vor", sagte Voigtsberger. Außerdem könne es nicht Sinn der Verkehrspolitik sein, noch mehr Güter auf die Straße zu verlagern, betonte der Minister. mid/mah

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