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Neues Verkehrsschild: Sicher durch die Baustelle

05 August, 2010

Ausscherende Lkw, schmale Spur, wenig Platz - Autobahnbaustellen sind gefährliche Nadelöhre. 2009 sind knapp 200 schwere Unfälle im Bereich von Autobahnbaustellen auf Deutschlands Straßen passiert. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, erproben Verkehrsministerien verschiedener Bundesländer nun ein neues Verkehrsschild im Baustellenbereich. Es empfiehlt, versetzt zu fahren und aufs Überholen zu verzichten.

Worauf man sonst noch achten muss, um sicher durch die Baustelle zu kommen, dazu Tipps von den TÜV SÜD-Experten.

17 Getötete, 1.191 Unfälle mit Verletzten, davon 193 mit Schwerverletzten - das sind die Zahlen, die das Statistische Bundesamt im Zusammenhang mit Unfällen im Bereich von Autobahnbaustellen für 2009 vermeldet hat. Um das Fahren auf diesen Abschnitten sicherer zu machen, haben einige Bundesländer nun versuchsweise ein neues Schild an besonders unfallträchtigen Punkten aufgestellt, das versetztes Fahren empfiehlt. Der Effekt: mehr Platz und Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern an besonders engen Fahrbahnstellen. Dazu Philip Puls von TÜV SÜD: "Gerade in der Einfahrt oder Ausfahrt oder wenn der Seitenrand wegfällt, wird es in Baustellen eng. Überholen oder nebeneinander fahren ist in solchen Bereichen risikoreich. Die neue Empfehlung ist deswegen aus Sicht von TÜV SÜD ein probates Mittel, um für mehr Sicherheit auf Autobahnbaustellen zu sorgen."

Stress vermeiden: Autobahnbaustellen kosten viel Zeit und Geduld. Verengte Fahrbahnen, geänderte Verkehrsführung und die hohe Staugefahr machen die Bereiche zu besonders gefährlichen Abschnitten. Eine Vielzahl an Verkehrsschildern, Tempolimits, Ein- und Ausfahrten, Gegenverkehr nur eine Fahrbahnmarkierung weit entfernt, blinkende Verkehrsführungssignale - unter solchen Bedingungen geraten nicht wenige Autofahrer in Stress.
Bei Nacht und Regen spitzt sich die Situation noch zu. Gerät der Autofahrer dann in eine brenzlige Situation, bleibt kaum Platz, um zu reagieren. Deshalb heißt es auf Baustellen in erster Linie: Ruhe bewahren!
Tempolimit beachten: Häufigste Unfallursache auf Autobahnbaustellen ist überhöhte Geschwindigkeit. Zum Vergleich: Von 1.191 Unfällen mit Verletzten im Baustellenbereich 2009 sind 381 auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Dabei bringt Rasen, wenn es eng wird, kaum einen Zeitvorsprung. Rechenbeispiel: Wer bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Stundenkilometern mit 100 Sachen unterwegs ist, braucht für eine Strecke von zehn Kilometern sechs statt siebeneinhalb Minuten. Hinzu kommt, dass die höhere Geschwindigkeit auf den verengten Spuren und bei starkem Verkehr kaum durchzuhalten ist und zusätzlichen Stress verursacht. Gerade auf Baustellen heißt es deshalb: Fuß vom Gas und die Tempo-Limits befolgen.

Abstand einhalten: Besonders im Baustellenbereich immer wieder zu beobachten sind Drängler, die versuchen, die linke Spur "freizumachen". Dabei lassen enge Fahrspuren und unübersichtliche Verkehrssituationen kaum Platz für Ausweichmanöver und ausreichend schnelle Reaktionen. Hinzu kommt, dass Fahrzeuge auf so genannten Straßenverschwenkungen mehr Platz benötigen - besonders hier ist ausreichend Abstand alternativlos. Deshalb im Nadelöhr auf ausreichend Abstand achten.

Überholen an der Baustelle: Weil die linke Spur oft auf zwei Meter Breite reduziert ist, wird es bei Überholvorgängen ziemlich eng. Vor allem dann, wenn Autos Fahrzeugen wie Omnibussen und Lastwagen passieren. TÜV SÜD empfiehlt daher allen, die sich bei solchen Manövern unsicher fühlen, auf die rechte Spur zu wechseln bis die Baustelle vorüber ist. Hinweis: Bei einem Unfall trägt der Überholende schnell eine Teilschuld.

Panne an der Baustelle: Werden Straßenabschnitte erneuert, wird aus Platzmangel meist auf den Standstreifen verzichtet. Deshalb bei einer Panne versuchen, eine Nothaltebucht zu erreichen. Ist dies nicht möglich, Warnblinkanlage einschalten und das Auto am rechten Fahrbahnrand abstellen. Dann müssen alle Insassen Warnwesten anziehen, das Fahrzeug auf der dem Verkehr abgewandten Seite verlassen und sich hinter der Fahrbahnabsperrung in Sicherheit bringen. Auf dem Weg zum Aufstellen des Warndreiecks andere Verkehrsteilnehmer per Handzeichen warnen. Wegen des erhöhten Unfallrisikos auf jeden Fall die Polizei verständigen.

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