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Autotest und Autodaten: Mercedes-Benz R-Klasse

13 Juni, 2010

Die Mercedes-Benz R-Klasse hat ein neues Gesicht bekommen, mit höherer Stirn wegen der um 80 Millimeter angehobenen Motorhaube, einem senkrecht stehenden Kühlergrill, neuen Scheinwerfern und LED-Tagfahrlicht als Option.

Fernstrecke, wir kommen! Auf Anbieb fällt mir kein geeigneteres Auto für Langstrecken ein, und mercedes-Benz schon gar nicht. Schon ihr Gattungsbegriff „Sports-Tourer“ zeigt ja, wo die Reise für die Mercedes-Benz R-Klasse hingehen soll. Auf Strecke soll sie gehen, am liebsten mit mehreren Personen und bitte mit Gepäck. Dann kann dieses Zwischending aus Luxuslimousine und SUV seine Stärken am besten ausspielen.
Nach fast fünf Jahren im Markt und mehr als 100 000 verkauften Fahrzeugen steht dem ersten Vertreter seiner Fahrzeuggattung eine Überarbeitung gut zu Gesicht. Genau das ist für den Jahrgang 2010 nun geschehen.

Die neue R-Klasse wirkt nun kräftiger, markanter und selbstbewusster, wie es bei allen neuen Modellen Stil des Hauses geworden ist. An der Seite fallen die Veränderungen weniger ins Gewicht. Hier weisen geänderfte Außenspiegel und neues Raddesign auf den Jahrgang 2010 hin. Das Heck erhielt neue Leuchten und eine geänderte Verkleidung des Stoßfängers, in die nun die beiden eckig-breiten Endrohre des Auspuffs integriert wurde. Die Änderungen lassen die R-Klasse auch von hintenstämmiger aussehen. Wer meint, der Zuwachs beim Erscheinungsbild kostet aerodynamische Qualität, der irrt. Der Luftwiderstandsbeiwert sank beim Neuen von 0,32 auf 0,31.

Kurzer Radstand, langer Radstand, vier, fünf, sechs oder sieben Sitze – der Kunde hat die Wahl. Normal kommt in Deutschland die fünfsitzige Variante zum Zug und in der Mehrheit auch der kurze Radstand. Bei der Version fasst der Kofferraum 550 Liter und lässt sich auf 1950 Liter erweitern. Beim langen Radstand sind es bis zu 2385 Liter.

Bei einer Außenlänge von 4,92 Meter für die Variante mit dem kleinen Radstand kann man in dieser Disziplin Bestwerte erwarten. Aber das allein macht die R-Klasse noch nicht zum idealen Reisewagen. Da spielen Faktoren wie die erhöhte Sitzposition, der lichte Raum um alle Insassen herum, das geringe Geräuschniveau, die satte Motorkraft, die Sicherheitssysteme mit. In der Summe entsteht ein Fahrzeug fürs entspannte Reisen, dem man abnimmt, dass es auch viel schneller könnte, bei dem man aber auch gern einmal auf die Höchstgeschwindigkeit verzichtet, weil das Gleiten einen besonderen Genuss darstellt.

Wir lernten die neue R-Klasse im US-Bundesstaat New Jersey und in Manhatten kennen. In Manhatten geht es auf den Straßen immer hektisch zu. Aber auf den Highways und Nebenstraßen durch die Wälder von New Jersey, da konnte wir erleben, wie entspannt Fahren auch sein kann. Mit der neuen Totwinkelüberwachung und dem Abstandsregelautomaten fällt es einem schwer, sich als Fahrer nicht völlig auf die Schönheit der Landschaft zu konzentrieren. Die optionale Luftfederung und erst recht Systeme wie Pre-Safe oder die aktiven Kopfstützen „Neck-Pro“, gepaart mit der Gewissheit, im Zweifelsfall auf den Allradantrieb und andere elektronische Helferlein zurückgreifen zu können – all das zusammen lässt Stress gar nicht erst aufkommen.

Wir haben uns bei den fast 200 Meilen an der US-Ostküste in den R 350 CDI 4Matic verguckt. Dessen Drei-Liter-Diesel leistet 195 kW / 265 PS und bietet ein bärenstarles Drehomoment von 620 Newtonmetern schon zwischen 1600 und 2400 Umdrehungen pro Minute. Zusammen mit der serienmäßigen Sieben-Gang-Automatiok („7G-Tronic“) ist das ein gelungener Antriebsstrang. Der sorgt bei dem 2,2 Tonner für eine rasante Beschleunigung in 7.6 Sekunden auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Wer ausprobieren mag, wird das genießen. Wer's lässt, kann sich an einer weiteren Eigenschaft dieses Motors erfreuen: Der Kraftstoffverbrauch liegt im Schnitt (nach EU-Norm) bei 8,5 Litern und damit fast einen Liter niedriger als beim Vorgänger und das bei 42 PS höherer Leistung. Wir brauchten übrigens für New Jersey und Feierabendverkehr in Manhatten zhiemlich genau acht Liter.

Natürlich gibt es auch Benziner, nämlich den R 300, den R 350 4Matic und den Achtzylinder R 500 4Matic, aber eben auch noch andere Diesel: den R 300 CDI Blue Efficiency, den R 350 CDI 4Maric und den R 350 Bluetec 4Matic. Die R 300-Varianten bietet Mercedes-Benz auch nach dem Faclift nur mit Heckantrieb an. In Norddeutschland und in den Südstaaten der USA soll der Heckantrieb besonders häufig verkauft werden. Der Preis für den 300er Diesel beginnt bei knapp 51 000 Euro, der Benziner liegt knapp 900 Euro darunter. Das andere Ende der Preisspanne markiert der Achtzylinden mit 74 000 Euro Basispreis.

Aber es gibt eben Gegenden auf unserer Welt, da kann ein Auto gar nicht groß genug. 35 Prozent der R-Klassen werden nach China verkauft, grundsätzlich mit langem Radstand. 25 Prozent bleiben in den USA, wo sie ja auch gefertigt werden. Deutschland ist der größte Markt in Europa. Auch bei uns gibt es eben genug lange Strecken, um den Komfort auskosten zu können. Aber gerade bei uns spielt die R-Klasse einen Vorteil aus, der ihr von ihrem Konzept zugespielt wird. Mit einer R-Klasse zeigt man, dass man sie braucht – für das Gelände, die große Familie oder die Mitarbeiter. Mit der kann man in vielen Branchen eher bei einem Kunden zu Preisverhandlungen vorfahren, also mit einer klassischen Luxuslimousine. automedienportal Sm

Autodaten Mercedes-Bent R 350 CDI 4Matic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,92 x 1,92 x 1,68
Motor: Sechszylinder-Diesel, 2987 ccm, Common Rail-Direkteinspritzung, Turbolader,
Leistung: 195 kw / 265 PS bei3800 U/min
Max. Drehmoment: 620 Nm zwischen 1600 und 2400 U/min
Beschleunigung (0 auf 100 km/h): 7,6 s
Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
Leergewicht/Zuladung: 2250 kg / 630
Kofferraum: 550 Liter bis 1950 Liter
Reifen: 255/55 R 18
Wendekreis 11,8 m
Maximale Anhängelast (gebremst): 2100
Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): 8,5 Liter
Emissionen: 138g/km, Euro 5
Höchstgeschwindigkeit: 164 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 13,4 Sekunden
Reifen: 196/60 R 16 C 99/97T
Basispreis: 57 358 Euro

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