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Geplante PKW-Verbrauchskennzeichnung

11 Mai, 2010

Die geplante PKW-Verbrauchskennzeichnung ist verwirrend und unzureichend.

Miller: Hau-Ruck-Entwurf der Bundesregierung muss nachgebessert werden.
Die seit Jahren von Umweltverbänden wie dem NABU geforderte Novellierung der seit 2004 in Deutschland existierenden PKW-Kennzeichnung zum Kraftstoffverbrauch droht von Beginn an zur Farce zu werden. „Seit Jahren wurde das wichtige Klimaschutzinstrument einer PKW-Verbrauchskennzeichnung von der Bundesregierung verschleppt“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Die nun bekannt gewordenen Eckpunkte des Entwurfs sind leider nur als unterirdisch zu bezeichnen.“ Dabei hat die Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an die Bundesregierung gezeigt, dass eine ambitionierte PKW-Energieverbrauchskennzeichnung bis 2020 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid reduzieren kann. Somit ist sie eines der wichtigsten Instrumente zur Senkung der CO2-Emissionen im Straßenverkehr.

Kritikpunkte des NABU seien, dass der Kunde durch die eigentlich sinnvolle Einteilung der Autos in farbig dargestellte Energieklassen verwirrt würde, wenn diese durch die Zersplitterung in die Klassen A, A+ und A ++ von Beginn ad absurdum geführt würde. Unverständlich sei auch, dass große Autos tendenziell bevorteilt würden, obwohl sie schon bei der Herstellung deutlich mehr Energie und Ressourcen verbrauchten.
„Fahrzeuge wie z. B. der allradgetriebene 2,5 Tonnen schwere BMW X6 mit einem Verbrauch von rund zehn Litern Benzin kommen demnach absurderweise auf eine klimafreundlichere Klasseneinteilung als so mancher Kleinwagen mit weniger als der Hälfte des Verbrauchs“, erklärte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Außerdem fordere der NABU, dass die Kraftstoff-Kosten, gemessen auf 100.000 Kilometer, angegeben werden müssten, damit der Kunde erkenne, welche Ausgaben über die Jahre an der Tankstelle anfallen.

„Offentsichtlich ist der Entwurf in einem Hau-Ruck-Verfahren zusammengezimmert worden, um beim enttäuschenden Elektroauto-Gipfel wenigstens eine konkrete Aussage machen zu können“, so Oeliger. „Die PKW-Verbrauchskennzeichnung muss an wesentlichen Stellen nachgebessert werden, sonst verdient sie es nicht, als Beitrag zum Klimaschutz bezeichnet zu werden, sondern ist nur ein weiteres Werbemittel zum Verkauf großer und schwerer Spritschleudern.“
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 0172-9201823
www.nabu.de

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