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Fahrradhalter - Billigprodukte bieten wenig Sicherheit

12 Februar, 2010

Qualität zahlt sich hingegen aus. In einem umfangreichen Praxistest hat die GTÜ klassische Fahrradhalter für das Autodach unter die Lupe genommen.

Radträger im GTÜ-Härtetest
Fünf namhafte Produkte wählte die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation zusammen mit dem Autoclub ACE aus, um sie in den Disziplinen Handhabung/Montage, Fahrtest und Crash-Test auf Herz und Nieren zu prüfen. Den Spitzenplatz belegte mit der Note „sehr empfehlenswert“ und der höchsten Punktzahl in der Gesamtbewertung der „Thule Pro Ride 591“. Mit Note „empfehlenswert“ schnitten die Radhalter „Montblanc Discovery“, „Atera Giro AF“ und „d.frey Clasic“ ab. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete mit der Bewertung „nur bedingt empfehlenswert“ der Träger „Fabbri BICI 2000 ALU“ (siehe Tabelle).

Die Halterung war bei dem Test auf einen Relingträger mit Nutstein-Schienen ausgelegt. Bei der Montage wirkte die Qualität der Trägersysteme bis auf eine Ausnahme gut. Doch wie sicher sind die Räder auf dem Dach? Bei den Fahrprüfungen schwächelten drei Kandidaten. Vor allem schnelles Ausweichen vertrugen nicht alle Träger. Bei Atera brach der untere Anlenkpunkt des Stützrohrs, bei d.frey verbog sich die Grundplatte und bei Fabbri gab die ganze Konstruktion nach. In allen drei Fällen blieben die Räder trotz gefährlicher Schieflage auf dem Dach.

Deutliche Sicherheitsdefizite
Absoluter Härtetest für die Fahrradhalter ist der City-Crash mit 30 km/h. Wichtigstes Kriterium: Die Räder dürfen auch bei einer solchen Extrembelastung nicht vom Auto fliegen. Diese Anforderung erfüllten alle Testteilnehmer – allerdings mit großen Unterschieden im Detail. Bei d.frey verformte sich trotz der hohen Belastung der Träger wunschgemäß. Bei Thule löste sich dagegen die Grundplatte aus der Halterung am Träger. Bei Atera riss der Befestigungsriemen, die Kralle war verbogen und das Rad ließ sich anschließend nur mit Gewalt lösen. Bei Montblanc rutschte der Radholm aus der Kralle. Am härtesten traf es den Träger von Fabbri: Der Kopf des Stützrohres mitsamt der Kralle war gebrochen.
Wegen des schlechten Abschneidens einzelner Trägersysteme beim Crash-Test appelliert die GTÜ aus Gründen der Verkehrssicherheit an die Hersteller, die Qualität ihrer Produkte weiter zu verbessern.

So hat die GTÜ getestet
Die fünf Fahrradhalter /Radträger für das Dach mussten sich in drei Disziplinen bewähren: Handhabung und Montage, Fahr- und Crash-Test. Beim ersten Punkt achtet das Testteam beispielsweise auf die Logik der Anleitung, unter anderem auf folgende Kriterien: grafischer Aufbau, Verständlichkeit, Ausführlichkeit und das Vorhandensein von Sicherheitshinweisen. Auch der Zusammenbau selbst wird unter die Lupe genommen. Dabei steht die Einfachheit im Vordergrund. Grundsätzlich gilt: Zusammenbau sowie die Montage des Trägers auf dem Dach und das Beladen mit den Rädern müssen auch Ungeübte ohne Schwierigkeiten und ohne Gefahr von Fehlern umsetzen können. Bei den Fahrtests wiederum werden Gefahrensituationen simuliert. Dazu zählen die Vollbremsung aus 100 km/h, das scharfe Bremsen in einer Kurve bei 100 km/h und das als „Elchtest“ bekannt gewordene definierte Ausweichen in einer Pylonengasse.
Die Mindestanforderung: Bei allen Tests, die jeweils mehrfach absolviert werden, müssen die Räder auf dem Dach bleiben. Kommt es zu Schäden an den Trägern, gibt es Punktabzug. Den absoluten Härtefall stellt der Crash-Test dar. Hierbei wird ein Frontalaufprall mit 30 km/h nachgestellt – also eine typische Stadtszene. Fällt das Rad vom Dach, ist der Kandidat durchgefallen. Ergebnis: null Punkte. Bleiben die Räder oben, wird geprüft, wie schwer die Träger und die Verbindung zum Grundträger beschädigt wurden. Und letztlich geht auch der Preis (Träger für ein Rad) in die Wertung ein.
www.gtue.de

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