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Autofahrberichte - Automodell Jaguar XF

30 Januar, 2010

Autofahrberichte und Autotests: Jaguar XF - Hecht im Premium-Teich. Ein Diesel, der für seine Insassen wie ein Benziner klingt – kraftvoll, bissig und mit einer Harmonie, die klar macht, wo sich Jaguar positioniert hat, in der Upperclass der automobilen Zunft.

Als der XF Anfang 2008 eingeführt wurde, gab es einige Stimmen aus stockkonservativen Ecken, die diesen Jaguar verteufelten. Zu modern und progressiv schien ihnen das Design, zu wenig Jaguar angeblich, zu wenig Tradition. Aber auch eine britische Nobelmarke, die einer gewissen Tradition verpflichtet ist hat das Recht, nein die Pflicht, sich zu entwickeln.
Und diese Entwicklung hat viele positive Aspekte, schließlich gehört es zur Tradition von Jaguar, mit der Tradition zu brechen. Oder hält jemand den E-Type für ein Auto, das dem damaligen Zeitgeist entsprach? Vorbei sind auch die Zeiten, als man den zweiten Jaguar als Ersatzwagen brauchte, um wenigsten einen Jag fahrbereit zu haben. Oder war das nur ein Ammenmärchen, um die britische Autobauerzunft zu diskreditieren? Fragt man Jaguar heute, bekennen sie sich zu ihrer Geschichte der schlechten Verarbeitung. Und sie haben heftig dazugelernt. Das Werk, das damals so versagte, sahnt heute bei der Marktforschungsorganisation J.D. Power für seine Fertigungsqualität einen Preis nach dem anderen ab.

Die Aufwärtsentwicklung begann schon vor dem Sommer 2008, als der indische Megakonzern Tata Jaguar und Land Rover übernahm. Seitdem nimmt das Unternehmen eine Entwicklung, die es zum Hecht im Premium-Teich werden lassen kann. Das hat der XF heute mit Alleinstellungsmerkmalen schon erreicht, die ihn aus den Welten eines A6, eines 5er und einer E-Klasse abheben.

Abgehoben sein hat bei Jaguar Stil. Betrachten wir den Jaguar XF von außen in seiner ganzen Pracht, die von dem verchromten Kühlergrill in der Front dominiert wird und über eine coupéhafte Linie in einen unspektakulär hübschen Heck endet, das einen Laderaum umschließt, in dem eine Familie ihr Gepäck für einen zweiwöchigen Urlaub locker verstauen kann.

Spektakulärer zeigt sich das Innere des XF: Gekleidet in feines Leder sind Gestühl und Armaturentafel sowie die Einlässe der Türen. Eine erste Begegnung mit dem XF empfehle ich in der Dunkelheit. Erst dann sind die bläulich illuminierten indirekten Leuchtquellen zu erkennen, die auf wichtige Schalter hinweisen und das Fahrzeuginnere in einem eleganten Flair erstrahlen lässt.

Aber auch bei Tageslicht ist der Innenraum des XF ein Hort des Wohlfühlens, der an einen vornehmen englischen Club erinnert, der in die Hände von Philip Starck gefallen ist. Es ist eben der Mix aus Moderne und Tradition, die den XF so einzigartig aussehen lässt. Mit einem sanften Berühren eines angedeuteten Punktes im Bereich des Handschuhfaches öffnet sich dieses wie von Geisterhand. Ähnlich ist es mit den Lüftungsklappen, die sich nach dem Druck auf den Startknopf öffnen und dem Wählknopf der Sechsgang-Automatik, der griffbereit in die Höhe fährt.

Grandios die Geräuschentwicklung des neuen Drei-Liter-Diesels. Grandios, weil so leise wie kaum ein Selbstzünder und so extrem kraftvoll, das bei Ausnutzung der Kraft zügig das Regelsystem ESP eingreift. Und das, obwohl die S-Variante „nur“ 202 kW / 275 PS leistet. 600 Newtonmeter Drehmoment sind eben eine Welt für sich. Soviel erreicht keiner der Mitbewerber mit sechs Zylindern und diesem Hubraum. Natürlich reicht auch etwas weniger Leistung, und die bietet Jaguar mit der 177 kW / 240 PS leistenden Version, die im Übrigen bei günstigen 51 200 Euro startet.

Eine Klasse für sich stellt das adaptive Fahrwerk dar. Etwa 100 Mal pro Sekunde passen sich die Dämpfersysteme an den jeweiligen Straßenzustand und den Fahrstil an. Damit werden zum einen eine leichte Beherrschbarkeit und zum anderen ein Abrollkomfort ermöglicht, der sonst nur eine Klasse höher zu finden ist. Mit dem durch einen Schalter zu aktivierende Dynamikmodus wird der XF aggressiver und fahraktiver. Aus dem sanften Kätzchen die Wildkatze mit Biss.

Neben den beiden Diesel-Varianten, die bereits eine Klasse für sich sind, und dem neuen Einstiegsdiesel für 46 900 Euro hält Jaguar noch zwei Achtzylinder-Benziner und einen Sechszylinder-Benziner bereit. Die Fünf-Liter-V8 leisten in der Saugerversion 283 kW / 385 PS und in der aufgeladenen Variante 375 kW / 510 PS – genug, um in der höchsten Liga sportlicher Limousinen ein gewichtiges Wort mitzureden.

Wer sich heute für ein Fahrzeug dieses gehobenen Segments entscheidet und dabei den Jaguar XF aus Betracht lässt, hat etwas Wesentliches versäumt. Nämlich ein Automobil mit Stil und Vernunft, das mit tollen Materialien versehen und mit beachtlicher Qualität verarbeitet ist und zudem aus seinem Wettbewerbsumfeld durch eigenen Stil herausragt. automedienportal ampnet/ds


Technische Daten: Jaguar XF 3,0 Diesel S Premium Luxury

Motor: 6-Zylinder-Diesel mit Twin-Turboaufladung
Getriebe: Sechsgang-Automatik
Hubraum: 2993 ccm
Leistung: 202 kW / 275 PS bei 4000 U/min
Max. Drehmoment: 600 Nm bei 2000 U/min
Länge/Breite/Höhe in Meter: 4,96 x 1,88 x 1,46
Radstand: 2909 in mm
Leergewicht/Zuladung: 1820 kg / 540 kg
Kofferrauminhalt: 540 l
Bereifung: 245/45 R 18
Felgen: 8,5 x 18″ Leichtmetall
Beschleunigung auf 100 km/h: 6,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Durchschnittsverbrauch: 6,8 l auf 100 km
C02: 179 g/km
Basispreis: 59 600 Euro

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