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Brera 2.2 JTS "Alfa Romeo"

25 Dezember, 2006

Am liebsten w?rde man die Gartenbank zurecht r?cken, es sich bequem machen, ab und an mal an einem Campari Orange nuckeln und den Brera einfach nur anschauen - so wie er da steht in der Auffahrt. Aber: Er f?hrt auch.

Der Brera ist ein Alfa Romeo. Punkt. Das hei?t: Unendlich sch?n und rassig gezeichnet, mit dem 2,2-Liter-Motor gerade noch passabel ausgestattet, innen etwas eng f?r jeden, der nicht dem s?deurop?ischen Gardema? entspricht, mittlerweile ordentlich verarbeitet - und mit kleinen konstruktiven Nachl?ssigkeiten. Was soll's, es sind die kleinen Fehler, die Menschen und Autos so sympathisch machen.

Eigentlich ist damit schon alles gesagt. Aber ein bisschen genauer wollen wir schon sein. Das Design ist atemberaubend sch?n - schlicht ein Meisterwerk. Beginnend vorne am herzf?rmigen Alfa-Grill ?ber die jeweils drei nebeneinander angeordneten Scheinwerfereinheiten in den schmalen Augenschlitzen, die der Eindruck von grimmiger Entschlossenheit erwecken, dann ?ber die peilf?rmig ansteigende Seitenlinie mit den ausgestellten Radh?usern bis hin zum knackig runden Heck mit den potenten Endschalld?mpfern links und rechts. Alfa kann also noch immer gnadenlos sch?ne Autos bauen. Brumm, Brumm, Romeo!

Alfa Romeo 8c: Italian LoverboyAlfa Brera : Karosserie-CasanovaAlfa Romeo 159 1.9 JTS: HerzblutAuch innen atmeberaubend
Sch?n nicht nur au?en, sondern sch?n auch innen. Sitze, der doppelt geschwungene Instrumententr?ger, das Lenkrad und der Mitteltunnel - hier kann man es durchaus aushalten. Noch sch?ner allerdings w?re es, wenn Alfa langsam mal die mittlerweile etwas billig wirkenden Materialien aufwerten w?rde. Ja, wir wissen, was Tradition ist und dass sowohl die geb?rsteten Alu-Panelen als auch die tief in sie hinein versenkten Anzeigeinstrumente bei Alfa Tradition sind. Aber andere, etwas hochwertiger wirkende Materialien und etwas weniger fummelige Schalter am Lenkrad w?rden einfach besser zu den wunderbaren ?u?eren passen.

Und so mancher Mitteleurop?er w?rde besser in den Brera passen, wenn die Italiener endlich einmal ihre Ma?schablonen wechseln w?rden. Schon wer mehr als 180 Zentimeter K?rpergr??e durchs Leben f?hrt, hat M?he, wirklich gut zu sitzen. Dass er sich etwas m?hsam durch die T?ren auf die f?r einen Sportwagen ungewohnt hohen Sitze zw?ngt, sei dem Prinzip des Coup?s geschuldet. Dass er dann aber Dauerkontakt mit dem Dachhimmel hat, ist schlicht nicht n?tig. Bei unserem Testwagen sorgte das gegen Aufpreis erh?ltliche Skyview-Panoramadach f?r etwas Entspannung. Die Jalousie nach hinten - schon ist ein Lufthauch Freiheit ?ber dem Kopf. Dieses Glasdach sollte man sich aber schon alleine wegen des Gef?hls von Licht, Luft und nach oben offener Freiheit g?nnen.

Nur an zwei denken:
Ansonsten reicht der Platz vorne in der Regel aus. Weil das Kupplungspedal viel Weg braucht, r?ckt der Fahrersitz ohnehin n?her zum Cockpit als zun?chst gedacht. Keinen Platz gibt es hinten. 2+2 ist im Brera eine Addition, die allenfalls mit Baby an Bord eine L?sung hat - aber schon Kleinkinder passen hinten nicht mehr rein. Die Vordersitze r?cken selbst bei mittelgro?en Passagieren so weit an die R?ckbank, dass nicht mal mehr ein Blatt Papier dazwischen passt. Dank der Isofix-Halterungen lassen sich Kindersitze befestigen - aber auch das ger?t zu einer ziemlichen Fummelei. Zwar gleiten die Frontsitze nach vorne, sobald man die R?cklehne vorklappt - aber die Durchreiche nach hinten ist auch dann noch ziemlich eng und beklemmend.

Der Kofferraum ist mit 300 Litern nicht gerade ?ppig - aber f?r ein solches Auto durchaus ausreichend. Zumal es hier zwei ausgesprochene Pluspunkte zu vermerken gilt. Das Gep?cknetz in der Mitte fixiert den Wocheneinkauf so nachdr?cklich, das auch bei flotter Fahrt weder Milchflaschen noch Pampelmusen durch die Gegend rollen. Und die Lehnen der R?ckbank lassen sich asymmetrisch nach vorne klappen. Das macht aus dem Brera auch noch keinen Kombi, schafft aber mit 610 Litern einen beachtlichen Raumgewinn f?r gr??eres Gep?ck - und die R?ckbank ist ohnehin zum Sitzen unbrauchbar.

Die Heckklappe schwingt weit nach oben - allerdings muss man seine Lasten doch ziemlich weit ?ber die hohe Ladekante wuchten. ?rgerlich: Es fehlt ein Griff innen, um die Klappe wieder zu zu ziehen. Wer naiv an das Plastikteil in der Klappenmitte greift und es mit Schwung nach unten zieht - hat die Plastikabdeckung in der Hand. Ohne dass sich die Heckklappe auch nur bewegt h?tte.

Liebende leiden gern:
Solch kleine konstruktiven Fehlerchen findet man weniger oft im Brera als in fr?heren Alfa-Modellen. Aber man findet sie noch. Die Haltekn?pfe f?r die vorderen Fu?matten etwa geh?ren in diese Kategorie - nett gemeint, aber untauglich. Regelm??ig entwinden sich die Matten ihrem Griff und rutschen langsam aber sicher nach vorne - bis sie gro?e Falten werfen und die Pedale blockieren. Alfisti zucken mit den Achseln und schieben die Matten einfach wieder zur?ck. Bis zum n?chsten Mal. Aber schon Sysiphos war Alfa-Fahrer - was soll's.

Grade noch in Sachen Image geht der "kleine" 2,2-Liter-Motor durch. Der hat zwar nominell 136 kW/185 PS. Aber die braucht er offensichtlich auch, um den Brera noch akzeptabel flott zu bewegen. Wer es sportlich will, der muss schon dreh- und schaltfreudig zur Sache gehen. Und das hebt nicht nur gelegentlich den Schallpegel unn?tig, sondern auch den Verbrauch. Mit im Durchschnitt knapp 10 Liter pro 100 Kilometer ist er gerade noch akzeptabel.

Nur so sind die Beschleunigungswerte zu schaffen: 8,6 Sekunden braucht er aus dem Stand auf 100 km/h. Die H?chstgeschwindigkeit gibt Alfa mit 222 km/h an. Ein Tempo, dass wir auch mit viel Anlauf und auf gerader Stra?e nie erreicht haben. Stimmt das Tacho auch nur halbwegs, war sp?testens bei 210 regelm??ig Schluss. Aber dem sch?nen Brera verzeiht man auch die fehlenden 12 km/h - va bene.

Mehr Qualit?t, mehr Geld:
Beim Fahren selbst ist der Brera wieder vorbildlich. Kurven lassen sich flott meistern, allenfalls ein leichtes Untersteuern erlaubt er sich gelegentlich. Zur Not regelt die Elektronik nach. Die Sitze sind straff und k?nnten ein wenig mehr Seitenhalt bieten. Das Fahrwerk ist - wie es sein soll - sportlich straff und gibt ab und an auch mal gr??ere Unebenheiten an die Passagiere weiter. Passend zum Motor ist die Getriebe?bersetzung kurz ausgelegt. Die Schaltung selbst wird pr?zise durch die Kulisse gef?hrt, die Lenkung reagiert unverz?glich, pr?zise und fein dosierbar. Krafteinfl?sse durch den Frontantrieb waren auch bei flotter Beschleunigung nicht zu sp?ren. Der Geradeauslauf ist perfekt, die Bremsen sind kr?ftig und fein dosierbar.

All das hat seinen Preis. Mit 32.200 Euro ist die Grundversion des Brera der teuerste Alfa, bis im Fr?hjahr der auf ihm basierende Spider auf den Markt kommt und noch einmal gut 1000 Euro teurer sein wird. Ein ?hnlich motorisierter Alfa GT zum Beispiel - bis zum Start des Brera Alfas Parade-Coup? - kostet rund 27.600 Euro. Die Aufpreisliste ist nicht unbedingt ?ppig, enth?lt aber einige Posten, auf die man nicht verzichten sollte: Xenonlicht (840 Euro) zum Beispiel und ein Navigationssystem (ca. 2200 Euro).
Alfa Romeo

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