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Gebrauchtwagen: Danke der Nachfrage

21 Dezember, 2006

Manche Helden von gestern sind die H?nger von heute: Viele Premium-Typen leiden unter dem ?berangebot auf dem Gebrauchtwagen-Markt, w?hrend Kompakte, Vans und Nischenautos noch immer gefragt sind.

"Seine Reifen?, lacht Dieter Breun, ?waren schon viereckig.? Ein gutes Zeichen, denn die plattgeparkten Gummis zeigen, dass der dunkelblaue Alfa Romeo bereits l?nger auf dem Hof des H?ndlers parkte: ?ber acht Monate. Auch deshalb war es f?r den ?bersetzer aus Mannheim kein Problem, die sechsj?hrige Limousine f?r kleines Geld mitzunehmen: Breun bezahlte 7.600 Euro f?r seinen Alfa Romeo 166 3.0 V6 24V, rund ein Viertel des fr?heren Neupreises. Macht bei einem Tachostand von 120.000 rund 20 Cent Wertverlust pro gefahrenem Kilometer.


Das ist typisch f?r die aktuelle Marktlage: Starke Limousinen sind nicht gefragt, gro?e Importmodelle noch weniger ? wenn beides zusammenkommt, st?rzt der Restwert ab. "Im remiumsegment waren die Preise noch nie so niedrig wie heute?, sagt J?rgen Sch?nleber, Pressesprecher des Marktbeobachters Deutsche Automobil Treuhand (DAT).


Schnelldreher oder Dauersteher: Das Zwischending, so scheint
es, ist rar geworden. Dabei sind die Gr?nde nicht immer so offensichtlich wie bei einem Rover 75, den das Ende seines Herstellers zum Kassengift gemacht hat, oder dem Fiat Multipla,
dessen Schocker-Design nur Exzentriker f?r sich einnehmen kann. Die falsche Lackfarbe und ein paar fehlende tattungsfeatures k?nnen auch einen popul?ren Fahrzeugtyp in einen Problemfall verwandeln.

Popul?r oder Problemfall

Auf dem Hof eines s?dhessischen H?ndlers parkt ein Paradebeispiel: Seit dem Fr?hsommer bem?ht er sich vergeblich um die Trennung von einem 84.000 Kilometer alten Mercedes E 240 Avantgarde des Baujahres 2000. Am guten Pflegezustand
kann es nicht liegen, aber er ist violettmetallic und dazu handgeschaltet ? und Mercedes-K?ufer suchen nicht nur nach Automatik, sie w?nschen sich auch dezentere Lackfarben. Auf 11.500 Euro ist der Preis gesackt. Nicht das letzte Wort: "Wir k?nnen dar?ber reden?, sagt sein Besitzer. ?berhaupt leiden gebrauchte E-Klassen unter flauer Nachfrage. Von 50 Prozent Wertverlust bei einem einj?hrigen E 320 CDI T mit 35.000 Kilometer Laufleistung berichtet ein Koblenzer H?ndler. Ein Kollege aus dem pf?lzischen Neustadt hat die Vier-Augen-Baureihe W 210 ganz aus seinem Sortiment verbannt: Rost und Elektronikprobleme haben ihn den Schlussstrich ziehen lassen. "Am besten geht die E-Klasse im Billigsegment um 6000 Euro, da sind die K?ufer nicht so empfindlich?, ?tzt ein M?nchner H?ndler.


Was sie alle suchen, gibt der Markt zu sp?rlich her: mild motorisierte, aber gut ausgestattete Kompaktwagen. Gepflegt sollten sie sein, nicht ?ber 100.000 Kilometer gelaufen, und die passende Farbe haben: Silber, Blau und vor allem Schwarz. Aber selbst Schwarz ist schwierig, wenn die Klimaanlage ebenso fehlt wie die Servolenkung. Allerdings ist der Mangel an billigen Gebrauchten zum Teil vom Gesetzgeber verschuldet: "Ich k?nnte gutes Geld mit gebrauchten Golf III im 3000-Euro-Bereich verdienen?, sagt ein VW-Verk?ufer aus D?sseldorf, "aber die vorgeschriebene Sachm?ngelhaftung ist zu riskant.? Stattdessen stellt er sich so viele junge Kompaktvans auf den Hof, wie er bekommen kann.

Besonders gefragt ist der VW Touran, auch der Opel Zafira l?uft gut, w?hrend ?ltere Gro?raum-Modelle wie VW Sharan oder Peugeot 806 abgemeldet sind. Wie viele seiner Kollegen meidet der D?sseldorfer momentan die Inzahlungnahme leistungsstarker Premium-Limousinen. "Was soll ich f?r einen dreij?hrigen Siebener-BMW noch bezahlen, wenn ich schon einen Jahreswagen f?r zwei Drittel des Listenpreises bekomme?? fragt sich der H?ndler aus Koblenz. Mit Dieselmotoren sind die Gro?wagen gefragter, wie Eurotax-Schwacke-Marktbeobachter Roland Stach wei?. Das gilt, wie H?ndler best?tigen, auch f?r
Gel?ndewagen wie den BMW X5 3.0d, die Dieselversionen
des VW Touareg oder des Mercedes ML.

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