Fahrbericht: Lexus RX 350

203 kW/276 PS leistet der 3,5-Liter V6, der dank variabler Ventilsteuerung, elektrisch bet?tigter Ansaugluftsteuerung und elektronische Drosselklappensteuerung nicht nur deutlich kr?ftiger, sondern auch sparsamer daher kommt. 11,2 Liter Superbenzin sollen es im Drittelmix sein, 13 Liter waren im Testbetrieb realistisch. Wer auf der Autobahn die 200 km/h H?chstgeschwindigkeit ausreizt, muss 15 Liter Verbrauch kalkulieren. Kunden in diesem Segment d?rfte das nicht schrecken, auch wenn der relativ kleine 72-Liter-Tank die Reichweite einschr?nkt. Der Motor s?uselt kaum h?rbar vor sich hin, die elektronisch gesteuerte F?nfstufenautomatik agiert ruckfrei. Wenn es schnell gehen muss, ?berspringt sie beim Kickdown einen Gang. Im Sportmodus kann der Fahrer manuell eingreifen und noch schnelle hoch- bzw. runter schalten.

Gerade bei der Ger?uschd?mmung haben die Japaner ordentlich Feintuning geleistet. Ein Kunststoff-Schaltsaugrohr verbessert den Ger?uschkomfort, das Steuergeh?use ist l?rmged?mmt, die Windschutzscheibe erhielt eine ger?uschisolierende Innenbeschichtung. So sind selbst bei hohem Tempo die Windger?usche sehr dezent, der Motor ist ohnehin nur unter Volllast wirklich zu h?ren. So wird die Langstrecke zum Genuss, auch dank der vielfach elektrisch verstellbaren, bequemen Sitze. Bis Tempo 100 vergehen 7,8 Sekunden, 342 Newtonmeter Drehmoment erm?glichen schnelle Zwischenspurts.


Ganz auf Komfort ausgelegt wurde auch das Fahrwerk. Es man?vriert die Passagiere s?nftengleich ?ber Unebenheiten, wirkt aber in engen Kurven recht weich. Schnelle Serpentinenfahrten quittiert der RX mit kr?ftiger Seitenneigung. Der Japaner ist vielmehr ein schneller Gleiter. Auch wenn Lexus die Servolenkung ?berarbeitet hat, so w?nscht sich der Fahrer mehr R?ckmeldung. In der Stadt sind 12,20 Wendekreis manchmal l?stig. Parken wird durch die (optionale) R?ckfahrkamera ungemein erleichtert. Sie ist allerdings Teil des Multimedia-Paketes inklusive einen sehr schnellen und genauen DVD-Navigationssystem f?r 4450 Euro. Der Testwagen war zus?tzlich mit dem Exklusiv-Paket f?r 5050 Euro ausgestattet, das unter anderem adaptives Kurvenlicht, eine elektrische schlie?ende Heckklappe, 18-Zoll-R?der oder Komfortsitze in Leder beinhaltet. So summiert sich der g?nstige Basispreis von 44 600 Euro auf fast 55 000 Euro. Im Vergleich zu den deutschen Mitbewerbern mit Vollaussttatung immer noch immer noch ein gutes Angebot. Denn wer die beiden Pakete w?hlt, vermisst wirklich gar nichts mehr zum komfortablen Reisen.

Das gilt auch f?r die Sicherheitsausstattung: Sieben Airbags inklusive Kniesack f?r den Fahrer, ABS mit EBD, Traktionskontrolle, ESP (bei Lexus VSC genannt), Schleudertrauma-Schutzsystem und nicht zuletzt der permanente Allradantrieb halten den RX sicher in der Spur und den Passagier sicher im Sitz. Die Platzverh?ltnisse sind f?r diese Klasse nur Mittelma?. Zwar ist das Gest?hl hinten wie vorn bequem, aber bei Kofferraumvolumen (439 - 1180 Liter bei fensterhoher Beladung) und Zuladung (390 Kilogramm) k?nnen andere mehr. Mit 4,74 Metern L?nge ist der RX allerdings einer der kleineren Vertreter seines Segmentes. Das Umklappen der R?cksitze geht mit einem einzigen Handgriff sehr einfach. Dazu bietet Lexus gute Qualit?tsleistungen (Drei Jahre oder 100 000 Kilometer) und eine ?berzeugende Verarbeitung der wirklich guten Materialien. Auch die Bedienung gibt keine R?tsel auf - in dieser Klasse l?ngst nicht mehr selbstverst?ndlich. Das Gesamtpaket des Lexus RX 350 ist stimmig f?r Individualisten, die beim Tanken nicht auf den Euro schauen m?ssen. Die Hybridvariante RX 400h ist 5000 Euro teurer, verstrahlt aber mehr Innovationskraft. Den Verbrauchsvorteil in Euro herauszufahren, d?rfte schwierig werden. (Autorep.ar/sb)



Von Stephan B?hnisch