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Autotestbericht - Mazda 3 2.0 l MZR DISI i-stop

27 Juni, 2009

Das Kompaktmodell Mazda 3 2.0 l MZR DISI i-stop bietet Fahrspaß mit Sparfaktor

Der Mazda 3 und die Vorgängerbaureihe 323 gehörten schon immer zu den dynamischer gezeichneten Kompaktmodellen. Das ist bei der zweiten Modellgeneration, die seit Anfang Juni 2009 auf dem Markt ist, nicht anders. Vor allem die Front sticht mit ihren fließenden Bewegungen hervor und orientiert sich an der Designsprache Nagare (japanisch für „Fluss“ und „Bewegung“), die Mazda seit einiger Zeit in seinen Konzeptautos und Studien pflegt. Zu dem sportlichen Auftritt passt der neue 2-Liter-Direkteinspritzer DISI, der mit seinen 111 kW/151 PS ab August die Modellpalette ergänzt. Der Fahrspaß ist dabei mit einem Sparfaktor gekoppelt, denn der neue Motor ist mit der „i-stop“ genannten Start-Stopp-Technik von Mazda ausgestattet.

I-Stop funktioniert wie viele andere System auch: Sobald der Fahrer beim Anhalten in den Leerlauf schaltet und den Fuß von der Kupplung nimmt, stellt sich der Motor automatisch ab. Das Wiederanlassen erfolgt nach erneutem Tritt auf das Kupplungspedal. Zwei Punkte unterscheiden die Mazda-Technologie jedoch vom Wettbewerb. Die Motorabschaltung erfolgt nicht erst beim Fahrzeugstillstand, sondern bereits kurz unterhalb von Schrittgeschwindigkeit. Viel entscheidender ist jedoch die besondere Ausnutzung der Benzindirekteinspritzung. Sobald der Fahrer den automatischen Stop einleitet, ermittelt der Kurbelwellenwinkelsensor, welcher Kolben des Motors gerade der optimalen Positionen für den Neustart am nächsten liegt und hält ihn dort an. Zum erneuten Starten des Motors wird dann nur Benzin in diesen Zylinder eingespritzt und die Kurbelwelle wieder in Schwung versetzt. Dem Anlasser kommt nur noch unterstützende Funktion zu. Das hat mehrere Vorteile: Der Neustart geht leise und sanfter vonstatten, Anlasser und Batterie werden geschont. Viel entscheidender für die Techniker ist jedoch das deutlich schnellere Ansprechverhalten. Mazda nennt 0,35 Sekunden. Das ist doppelt so schnell wie bei anderen bekannten Systemen. Für den Fahrer bedeutet dies, dass der Motor bereits wieder angesprungen, ehe der Gang überhaupt eingelegt ist

Das Mazda-Prinzip erklärt auch, warum i-stop nicht für den Einstiegsbenziner zur Verfügung steht, denn der ist ein Sauger und kein Direkteinnspritzer. Gleiches gilt für den bereits bekannten 2-Liter-Motor mit 110 kW/150 PS. Er wird dann nach der Einführung des i-stop-Aggregats auch nur noch als Antrieb für die Automatikversion des Mazda 3 dienen.

Voraussetzung für das Funktionieren von i-stop sind Temperaturen von konstant über – 10 Grad. Ist es kälter, bleibt der Motor automatisch an. Auch wer zu viele elektrische und vor allem energieintensive Verbraucher an hat, kann erleben, dass das Mazda nach kurzem Aus von selbst wieder anspringt. Das kommt vor, wenn die Klimaautomatik nicht mehr die erforderliche Leistung bringt, beispielsweise die Front- und die Heckscheibenheizung in Betrieb sind oder die Batterieladung einmal zu schwach sein sollte. Letzteres soll vor allem der von Mazda eingebaute zweite Energiespeicher verhindern. Die eine Batterie ist für den Anlasser zuständig, die andere versorgt die Bordsysteme.

Der neue Motor kommt auf einen Durchschnittsnormverbrauch von 6,8 Litern. Das sind 14 Prozent weniger als beim bisherigen Saugmotor. Der Wert lässt sich bei verhaltener Fahrweise im Alltag nicht nur realisieren, sondern auch unterbieten, wie wir auf ersten Ausfahrten rund um Potsdam feststellen konnten. In der Praxis ist dies jedoch graue Theorie, denn das 2-Liter-Aggregat erfreut natürlich auch durch hohe dynamische Qualitäten. Die Elastizität hat schon beinahe Dieselcharakter. Der 6. Gang kann bereits zwischen 55 km/h und 60 km/h klaglos verwendet werden, wenn etwa 1250 Umdrehungen in der Minute anliegen. Zwischen 2000 U/min und 3000 U/min liegt in allen Getriebestufen ausreichend Schub für den Alltag an. Dabei federt der Mazda 3 erstaunlich komfortabel, ohne auf ausreichende Straffheit zu verzichten.

Bei Spitzengeschwindigkeiten von 206 km/h für das Schräg- und 212 km/h für das Stufenheckmodell sowie 10,4 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h spricht der Mazda 3 2.0 l MZR DISI wie er offiziell heißt vor allem eine etwas sportlich orientiertere Klientel an. So wird i-stop auch nur in den beiden höherwertigeren Ausstattungslinien High-Line und Sports-Line angeboten, wobei letztere in Verbindung mit dem neuen Motor ausschließlich in der Schrägheckversion zu bekommen ist. Serienmäßig in allen i-stop-Modellen sind unter anderem acht Airbags, Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregelanlage, Licht- und Regensensor sowie Spurwechsel-Assistent und Reifendruckkontrollsystem, beheizbare Vordersitze, Nebelscheinwerfer und Parkassistent hinten. Etwas überfrachtet wirkt allerdings das Lenkrad. Es hält nicht weniger als 17 Knöpfe und Schalter für die Fernbedienung des Audio- und Navigationssystem sowie den Bordcomputer und die Geschwindigkeitsregelanlage bereit.

Das „i“ in i-stop steht für vielerlei. Zum einen für Leerlauf (engl. = idle), aber natürlich auch für intelligent und innovativ. Und noch eine ganz einfache Übersetzung haben die japanischen Ingenieure parat: I stop heißt wörtlich übersetzt „ich stoppe“ – nicht nur den Motor, sondern in dem Moment eben auch den CO2-Ausstoß. autoreporter.net j.riedel www.mazda.de

Daten: Mazda 3 2.0 l MZR DISI i-stop (Schrägheck)

Länge x Breite x Höhe: 4,20 m x 1,78 m x 1,48 m
Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder-Direkteinspritzer, 1999 ccm
Max. Leistung: 111 kW/151 PS bei 6200 U/min
Max. Drehmoment: 190 Nm bei 4500 U/min
Verbrauch: 6,8 Liter pro 100 km
CO2-Emission: 159 g/km (Euro 5)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 10,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h
Leergewicht/Zuladung: 1270 kg (ohne Fahrer) / 565 kg
Wendekreis 10,4 m
Anhängelast: 1000 kg (gebremst)
Basispreis: 22.600 Euro

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