CTI-Umfrage unter Getriebespezialisten

Durch ein eigenes Fahrzeugdesign versuchen Automobilhersteller,
sich mit ihren Produkten von denen des Wettbewerbs abzuheben. Kreativ
sind sie dabei nicht nur im Gestalten von Karosserie und
Innenausstattung, auch bei den Au?enschaltungen setzen sie immer mehr
auf markenspezifisches Design als Differenzierungsmerkmal.

Nicht alle Autofahrer begr??en diese Entwicklung: Wie das CTI in
seiner Umfrage unter 100 Getriebefachleuten, darunter
Automobilhersteller und Zulieferer, herausfand, haben ?ber 30 Prozent
kein Verst?ndnis f?r die zunehmende Differenzierung im Bereich der
W?hlhebel und st?ren sich explizit an den uneinheitlichen
Au?enschaltungen. Insbesondere Personen, die gesch?ftlich h?ufig die
Fahrzeugmarke wechseln, empfinden diesen Zustand als au?erordentlich
st?rend und verkehrsgef?hrdend.

Wie sehr sich die Bedienungen in europ?ischen Fahrzeugen
tats?chlich unterscheiden, untersuchten Fachleute der Technischen
Universit?t (TU) Braunschweig. Sie verglichen die auf dem Markt
erh?ltlichen, manuellen Gangschaltungen miteinander und stellten
dabei fest: Unter den 5-Ganggetrieben positionieren drei Viertel
aller Hersteller den R?ckw?rtsgang rechts unten, ein Viertel aller
Hersteller links oben. Bei den 6-Ganggetrieben sitzt der
R?ckw?rtsgang bei einem Drittel der Hersteller rechts unten, bei den
restlichen links oben. Ein Hersteller aus dem S?den Deutschlands
bietet sogar die links-unten-Variante an.

"Bei jedem zweiten oder dritten Fahrzeugwechsel muss sich ein
Mietwagenfahrer auf ein anderes Schaltsystem umstellen", so Prof.
Dr.-Ing. Ferit K???kay, Direktor des Instituts f?r Fahrzeugtechnik
(IfF) an der TU Braunschweig und Vorsitzender des
CTI-Getriebe-Symposiums.

Unterscheiden sich die manuellen Getriebe haupts?chlich in der
Anzahl der G?nge und der Lage des R?ckw?rtsganges, so gibt es bei
automatisierten und automatischen Getrieben mehr als zwanzig
verschiedene Bedienkonzepte: Allein in der manuellen Gasse z?hlte das
IfF mehr als drei Arten von Schaltlogiken. Ein franz?sischer
Hersteller benennt sogar einzelne manuelle Gassen in seinen
Fahrzeugen unterschiedlich: In einem seiner Kleinwagenmodelle liegt
die manuelle R?ckschaltung vorn, die Hochschaltung hinten - in dem
zwei Klassen h?her positionierten Kompaktmodell jedoch genau
umgekehrt.

"Der Kunde wird unn?tig verwirrt", kritisiert K???kay. Dazu tragen
auch verschieden benutzte und besetzte Begriffe bei. "Kein g?ngiger
Getriebename enth?lt Hinweise auf die Art des Getriebes", so K???kay.
"Kunstnamen wie Selespeed, Quickshift oder Durashift lassen keine
R?ckschl?sse auf die Technik und Eigenschaften der Getriebe zu."

Weitere Umfrageergebnisse des CTI machten zudem deutlich, dass ein
Getriebe nicht einfach nur zu funktionieren hat: 92 Prozent der
Befragten legten Wert auf besondere Eigenschaften und Funktionen
eines Getriebes, wie die Anzahl der G?nge oder fahrbare Programme.
Dieser Anspruch spiegelt sich auch in der Zahlungsbereitschaft wider:
Immerhin 39 Prozent der Befragten w?ren bereit, f?r ein Getriebe, das
all ihren Erwartungen entspricht, 1000 Euro mehr zu bezahlen; sieben
Prozent n?hmen einen Aufpreis von 2500 Euro in Kauf.

Vom 4. bis 7. Dezember 2006 treffen sich in Berlin
Getriebefachleute aus aller Welt zum "5. Internationalen
CTI-Symposium Innovative Fahrzeug-Getriebe". Das Programm umfasst
zwei Kongresstage mit zehn Plenarbeitr?gen und neun parallelen
Vortragsreihen, einen Einf?hrungs- und Vertiefungstag sowie eine
Getriebevergleichsfahrt. In der begleitenden Fachausstellung
"Transmission Expo" stellen nach derzeitigem Stand 77 Anbieter ihre
Produkte vor.

Das Programm ist abrufbar unter: www.getriebe-symposium.de

Eine Auflistung aller Aussteller ist erh?ltlich unter:
www.transmission-expo.com