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Verunsicherung der Autokäufer

03 November, 2008

Was sind das für Politiker, die Warnungen der Industrie so lange ignorieren, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist? Das alles jetzt auf die globale Finanzkrise zu schieben ist falsch.

Es ist schwer zu ertragen, dass jetzt die Politik in Panik gerät, weil in der deutschen Schlüsselindustrie Automobil die Bänder stillstehen. Sie ist zu einem hohen Maß mit dafür verantwortlich. Sie hat die totale Verunsicherung der Autokäufer zugelassen, sie mit ihrer Verzögerungstaktik und dem Herumgeeiere in Sachen CO2-bezogene Kfz Steuer sogar befördert.

Die Kfz-Steuerreform stand bereits im Koalitionsvertrag bei Rot-Grün im Jahr 1998. Übereilte Umsetzung ihrer Absicht kann man der Bundesregierung also nicht gerade vorwerfen. Sogar EU-Kommissar Verheugen gibt der Umweltpolitik der Bundesregierung eine Mitschuld an der Zurückhaltung der Autokäufer, weil sie „keinen klaren Kurs fährt“. Jetzt ist das Wehklagen über die Probleme in der Autoindustrie landauf, landab laut.

Das Dilemma der Autoindustrie ist zu einem guten Teil der deutschen Politik zuzuschreiben.

Das fängt bei der Kilometerpauschale an und hört bei der ständigen Kritik am sogenannten Dienstwagen-Privileg nicht auf. Um es auf den Punkt zu bringen: Weder die Kanzlerin noch der Wirtschaftsminister, weder der Bundestag und die Große Koalition haben sich je ernsthaft bemüht, die Rahmenbedingungen für die Autoindustrie so zu gestalten, dass diese verlässliche Zielvorgaben bekommen hat. Stattdessen haben die deutschen Politiker gern mit draufgehauen, wenn es darum ging, der deutschen Autoindustrie Versagen vorzuwerfen und ihr Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Erst jetzt, da die Signale auf Arbeitsplatzabbau stehen, scheinen die Politiker aufzuwachen. Wenigstens bleibt das zu hoffen.
auto-Reporter.net - Entnommen aus der aktuellen Ausgabe des Branchen-Informationsdienstes PS-Automobilreport U.Wiersch

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