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Deutsche Automobilindustrie und die Umwelt

03 November, 2008

Die deutsche Automobilindustrie baut die besten Autos der Welt. Das gilt auch auf die Wirkung für die Umwelt.

Eine der scheinbar unverrückbaren Überzeugungen lautet in diesen Tagen, die Automobilindustrie habe es versäumt, die richtigen Produkte zu entwickeln. Ja, sie hat auf die Brennstoffzelle statt auf die Batterie gesetzt. Sie hat sich auf die Dieseltechnologie verlassen und die Hybrid-Euphorie nicht vorhergesehen. Aber sie hat es sicher nicht versäumt, die bestehenden Technologien weiterzutreiben.

Längst bieten nahezu alle Marken Fahrzeuge mit Kohlendioxid-Emissionen von weniger als 120 Gramm pro Kilometer, was dem zukünftigen Zielwert der EU entspricht. Das sind nicht nur schmalbrüstige oder gar untermotorisierte Kabinenroller. Viele davon sind zwar kompakte, aber vollwertige Viersitzer.

Bluetech, Efficient Dynamics, Bluemotion, Econetic, Ecoflex und wie die Programme alle heißen – sie stehen für das erfolgreiche Bemühen, jedem Käufer möglichst in allen Fahrzeugklassen eine Öko-Variante anzubieten. Zwischen 100 Gramm CO2 und 300 Gramm CO2 pro Kilometer findet man alles in den Schauräumen. Die Auswahl ist groß.

Es steht jedem Einzelnen frei, sich für sein persönliches Öko-Mobil zu entscheiden. Jeder hat das Recht, das für seinen Bedarf richtige Fahrzeug zu kaufen, wobei schon die Entscheidung für ein neues Auto einen großen Gewinn für die Umwelt bedeutet. Wenn es aber in den Diskussionen grundsätzlich wird, lasten wir wie selbstverständlich der Industrie die komplette Last auf.

Wir verlagern die Verantwortung allzu gern vom Autokäufer auf die Automobilindustrie. Die arbeitet seit Jahrzehnten global und freut sich über jede Lücke im Angebot, die sie schließen kann. Die Diskussionen in der Politik und in den Medien laufen aber stets so ab, als arbeite die deutsche Automobilindustrie nur für Deutschland.

Bei unserer Nabelschau nehmen wir besorgt sinkende Zulassungszahlen in Deutschland zur Kenntnis, übersehen aber die Exportrekorde der Autohersteller. Wir kritisieren große Autos, loben aber keineswegs die sparsamen unter denen und schon gar nicht die kompakten. Wir pflegen ein für einen Export-Weltmeister überraschendes bis erschreckendes Maß an Provinzialismus.

Statt befriedigt zur Kenntnis zu nehmen, dass auch große Autos deutscher Produktion heute rund ein Drittel weniger Kraftstoff verbrauchen als noch vor 20 Jahren, stellen wir lieber die Industrie an der Pranger. Dabei kann es weltweit keiner besser als die deutschen Hersteller. (ar/Sm v.p.schwertdtmann)

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