Aktuelle Auto News
 



Mercedes-Neuheiten: M?rz und Verstand

26 Oktober, 2006

Mit gleich zwei neuen Modellen will Mercedes ab M?rz 2007 m?glichst viele Kundenherzen gewinnen: dem Nachfolger der C-Klasse und dem neuen Smart Fortwo.
Aus einem X l?sst sich vielleicht kein U machen, aber aus einem C ein kleines S. Das jedenfalls ist Mercedes gelungen. Denn wer der neuen C-Klasse ab Fr?hjahr n?chsten Jahres in die Augen schaut, wittert Oberklasse-Luft: Aus dem einst zur?ckhaltend auftretenden Mittelklassemodell mit Vier-Augen-Gesicht ist eine erwachsene Limousine im Look der aktuellen S-Klasse geworden. Den Abmessungen ist dieser Eindruck nur zum Teil zuzuschreiben. Die C-Klasse w?chst in der L?nge um moderate f?nf Zentimeter (neu: 4,58 Meter) und in der H?he um zwei Zentimeter. Das Plus von vier Zentimeter in der Breite sorgt allerdings daf?r, dass der l?ngst den Kinderschuhen entwachsene Baby-Benz nun satter auf der Stra?e steht als bislang. Stilvoll, souver?n und sportlich - diese Attribute standen im Lastenheft der Stilisten um Peter Pfeiffer, die die Designsprache der S-Klasse aufgreifen und weiterentwickeln sollten.

Dazu haben sie im ersten Schritt den K?hlergrill aufrechter gestellt und st?rker herausgearbeitet. Die Scheinwerfer ?hneln in ihrer Form ebenfalls denen der S-Klasse, bekommen durch eine Art Augenbraue im oberen Teil der Abdeckung aber ihre eigene Note. Statt weicher, schwingender Konturen dominieren k?nftig ruhige Fl?chen, die mit scharfen Kanten akzentuiert werden. Dabei findet jede Linie ihre Fortsetzung. Da ist zum Beispiel dieser leicht angedeutete Knick auf der Motorhaube, der sich bis in den untersten Teil des Sto?f?ngers fortsetzt. Oder die so genannte Charakterlinie an den Flanken, die oberhalb der R?ckleuchten um das Heck heruml?uft. F?r eine klassische Keilform ist die Motorhaube als Tribut an den Fu?g?ngerschutz allerdings recht hoch ausgefallen.

Auch die Au?enspiegel m?ssen sich an neuen Gesetzesvorschriften orientieren und stehen jetzt wie Segelohren ab. Die integrierten Blinker und eine dar?ber angeordnete Kunststoffverkleidung im Geh?use sollen den massigen Eindruck etwas kaschieren, w?hrend am Heck der kurze ?berhang und die sich nach hinten verj?ngende Form die Dynamik unterstreichen. Dennoch ist der Kofferraum um 20 auf 475 Liter Volumen gewachsen.
Design f?r jung und alt
Mit diesem Design will Mercedes zwar verst?rkt eine j?ngere Klientel ansprechen, aber die ?ltere nicht vergraulen. Da das Durchschnittsalter zurzeit bei 53 Jahren liegt, soll besonders der Einstieg in den Fond k?nftig leichter fallen. Das Interieur selbst verbindet Klassik mit Moderne, je nach Wunsch kommen warmes Holz- oder k?hles Aluminium-Dekor zum Einsatz. Hinter dem Lenkrad mit deutlich verkleinertem Pralltopf blickt der Fahrer auf zwei gro?e, klar gezeichnete Rundinstrumente f?r Geschwindigkeit und Drehzahl sowie zwei kleinere Tank- und Temperaturanzeigen daneben, die in der Ausstattungslinie Elegance einen Chromring tragen.

Ein kurzer Knopfdruck auf die Funktionstaste On, und schon f?hrt oberhalb der Mittelkonsole ein Farbbildschirm aus. Darunter schlie?en sich die L?ftungsd?sen, das Bedienfeld f?r Navigation und CD-Radio und ganz unten die Tasten der Klimaautomatik an. Wenn man als neue Sonderausstattung die Start- Stop-Funktion gew?hlt hat, erfolgt die Steuerung ?ber den aus der S-Klasse bekannten Dreh-Dr?cksteller. Technisch blitzt der neue Stern mit einem Sicherheitspaket auf, das ebenfalls Oberklasse-Format hat: Droht ein Unfall, sorgt nun auch hier Pre-safe daf?r, dass Seitenscheiben und Schiebedach geschlossen, der Beifahrer in die richtige Position gebracht und die Gurte gestrafft werden.

Von der E-Klasse stammt das so genannte intelligente Lichtkonzept, das in Verbindung mit Bi-Xenon-Scheinwerfern f?r die jeweils optimale Erleuchtung auf Autobahn und Landstra?e sorgt. Beim Federungskomfort soll die C-Klasse trotz Stahlfederung sogar neue Ma?st?be in ihrem Segment setzen. Doch wer es hart mag, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Gegen Aufpreis gibt es ein Fahrwerk, das die Wahl zwischen einer Komfort- und einer wesentlich strafferen Sportstellung l?sst, wobei die vier adaptiven D?mpfer jeweils individuell angesteuert werden. Zudem k?nnen sportlich orientierte Fahrer eine Lenkung ordern, die nochmals direkter ?bersetzt ist als das konventionelle System.

Auch bei den Motoren f?r Limousine (ab M?rz) und Kombi (ab September) wahrt Mercedes die Bodenhaftung, obwohl einige Triebwerke mehr Leistung bekommen. Den Einstieg bilden die Vierzylinder mit Kompressor in C 180 (156 PS, 230 Nm) und C 200 (184 PS, 250 Nm), dar?ber rangieren die V6-Benziner in C 230 (204 PS, 245 Nm), C 280 (231 PS, 300 Nm) und C 350 (272 PS, 350 Nm). Die Dieselpalette setzt sich aus C 200 CDI (136 PS, 300 Nm), C 220 CDI (170 PS, 400 Nm) und C 320 CDI (225 PS, 510 Nm) zusammen.

Ihre Kraft wird per Sechsgang-Schaltgetriebe auf die Hinterr?der ?bertragen, die optionale Automatik hat bei den Vierzylindern f?nf, bei den V6-Modellen sieben G?nge. Erstmals gibt es auch einen V6-Diesel unter den Allradmodellen, die grunds?tzlich mit der 7G-Tronic ausger?stet sind.
Die st?rkste C-Klasse und der kleine Smart
Bleibt der Blick auf die st?rkste C-Klasse, die es je ab Werk gab. Auf der IAA 2007 steht der C 63 AMG mit einer deutlich ver?nderten Karosserie, um dem Modell eine eigenst?ndige Optik zu verschaffen. Sein 6,2-Liter-V8 soll es auf rund 450 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment bringen - Zahlen, die angesichts des neuen, aber schw?cheren M3 speziell bei BMW f?r Unruhe sorgen d?rften.

Das wird dem kleinsten Modell des Daimler-Chrysler-Konzerns, dem Smart Fortwo, wohl nicht gelingen - er ?berzeugt mit ganz anderen Werten: Kein Serienauto dieser Welt, selbst der Toyota Prius nicht, hat so niedrige CO2-Emissionen. Und mit dem Modellwechsel im n?chsten M?rz soll der Kleine auch sonst mehr Gr??e zeigen. Um 18 Zentimeter streckt sich der Cityfloh in der L?nge, was allerdings kaum auff?llt. Die geschickte Verteilung des Zuwachses zu je einem Drittel zwischen vorderem und hinterem ?berhang sowie dem Radstand (plus sechs Zentimeter) sorgt daf?r, dass der Smart sich treu bleibt.

W?hrend andere Modelle zum Ende ihres Lebenszyklus mit Absatzproblemen zu k?mpfen haben, verkauft sich der Fortwo zurzeit wie geschnitten Brot - ein Indiz daf?r, dass die Kundschaft keinen Wert auf einen radikalen Wandel in der Optik legt. Auch hier soll ein aufrechter stehender Grill f?r mehr Ernsthaftigkeit sorgen und eine neue Scheinwerferform die Br?cke zum Mercedes-Design schlagen - in ihrer Form erinnern sie an das viert?rige Coup? CLS.

Insgesamt hat der Fortwo klar an Format gewonnen. Die rundlichen Radl?ufe sind st?rker ausgepr?gt, dar?ber zieht sich eine Lichtkante bis in die vordere Sch?rze mit vergr??erter K?hlluft?ffnung. Die seitliche, leicht ansteigende Sicke ist kein Stylinggag, sondern ein produktionstechnischer Kniff, um die gro?e Fl?che der Kunststofft?ren sauber verarbeiten zu k?nnen. Auch der gr??ere Luftauslass auf der Fahrerseite ist ein Muss - dadurch kann die Abluft des Heckmotors besser entweichen.

Antriebsseitig bleibt es bei Dreizylinder-Triebwerken, die aber statt 0,7 nun einen Liter Hubraum aufweisen und von Ex-Partner Mitsubishi stammen. Die neue Saugvariante leistet rund 70 PS, w?hrend der Turbo auf 90 PS kommt, und das bei unver?ndertem Verbrauch. Sp?ter soll eine noch st?rkere Brabus-Version folgen. Selbst der 0,8-Liter-Diesel erh?lt mehr Leistung, wird aber sparsamer und sauberer. Mehr Fahrspa? verspricht besonders das vom Forfour ?bernommene sequenzielle F?nfgang-Schaltgetriebe. Die beim Vorg?nger viel zu langen Schaltvorg?nge werden damit radikal verk?rzt, weil zwei Schaltwalzen statt einer zum Einsatz kommen. Dadurch wird das ?berspringen einzelner G?nge m?glich. Optional stehen Schaltpaddel am Lenkrad zur Wahl.

Eine ge?nderte Fahrwerksgeometrie soll daf?r sorgen, dass der Smart nicht nur komfortabler, sondern auch agiler wird. Die Techniker um Klaus Badenhausen haben die Wankanf?lligkeit durch eine neue Feder-D?mpfer-Abstimmung reduziert und die Federwege verl?ngert. Zum Kurvenk?nstler wird der Fortwo aber erst mit der elektrischen Servolenkung, die zwei verschiedene ?bersetzungen bietet. Die neuen, gut konturierten Sitze helfen dabei, stets Haltung zu bewahren. W?hrend der Innenraum nur etwas mehr Kopf- und Bewegungsfreiheit aufweist, wurde das Gep?ckabteil um ein Drittel vergr??ert.

Das Cockpit mit sehr breiter Mittelkonsole orientiert sich an der Studie Crosstown von der IAA 2005 und verspricht mit sauber gegliederten Bedienfl?chen eine leichte Orientierung. Dabei helfen auch die gro?en Fenster sowie eine erweiterte Funktion des elektrischen Dachmechanismus beim zeitgleich erneuerten Cabrio: K?nftig wird nicht nur die vordere H?lfte per Knopfdruck ge?ffnet, sondern das komplette Dach.

Der noch immer einzigartige Smart - so viel steht fest - wird gr??er, sicherer und st?rker, aber kaum schwerer und nicht durstiger. Durch Verbesserung der Produktivit?t steigt auch der Preis nur marginal (ab 9.500 Euro inklusive serienm??igem ESP und Bremsassistent), die Rendite allerdings deutlich. Da kann man dem Stadtfloh nur w?nschen, dass die Aktion?re k?nftig ebensoviel Geduld und Weitblick zeigen wie die Kunden.

zurück zu den News             News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.



Unsere Highlights