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Fahrbericht Nissan Micra C+C: Irgendwie charmant

18 August, 2006

Cabriolets mit festem Klappdach sind gerade absolut im Trend. Dem konnte sich aus Nissan nicht entziehen und hat dem Kleinwagen Micra eine Metallkapuze verpasst. 22 Sekunden dauert der Weg zum luftigen Sommergef?hl, dass je nach Wetterlage innerhalb kurzer Zeit ein L?cheln auf das Gesicht der Passagiere zaubert. Und auch Passanten m?gen den kleinen Japaner und quittieren die Passage des Charmeurs mit einem L?cheln.

Der C+C ist l?nger und flacher als die Micra-Limousine. Die durch die flacher stehende Windschutzscheibe bestimmte Dachlinie l?uft 122 Millimeter niedriger als beim geschlossenen Pendant; daf?r ist der Micra C+C 90 Millimeter l?nger. Der gestreckte hintere ?berhang war n?tig, um das von Karmann kommende Verdeck ohne Probleme hinter den R?cksitzen verstauen zu k?nnen. Bei abgesenktem Dach fasst sein Kofferraum noch 225 Liter - bei aufgesetzter Kapuze steigt der Wert auf reisetaugliche 457 Liter an. Um sicherzustellen, dass f?r das Verdeck gen?gend Platz ist, muss zun?chst ein ausziehbares Rollo in Position gebracht werden. Erst dann bewegt sich das zweiteilige Verdeck, sogar bis zu einer Geschwindigkeit von f?nf km/h.

Die flache Dachlinie bringt allerdings auch Nachteile mit sich. Personen jenseits der 1,75 Meter drohen sich am Dachholm den Kopf zu sto?en oder kommen dem Dach zumindest unangenehm nahe. Der h?henverstellbare Fahrersitz l?sst sich nicht weit genug nach unten fahren, um f?r ausreichend Platz nach oben zu sorgen. Die Folge: gro?e Menschen m?ssen die Lehne des Fahrersitzes in eine flache Position bringen, was dem R?cken Probleme bereiten kann. Die hinteren Sitze sind eine Alibi-L?sung, hier k?nnen allenfalls Kleinkinder Platz nehmen. Als zus?tzlicher Gep?ckraum sind sie hingegen sehr willkommen.

Nissan hat die Karosserie mit zahlreichen Verst?rkungen stabilisiert. Das Ergebnis ?berzeugt. Selbst schlechte Stra?en bringen den C+C nicht aus der Ruhe und lassen die Karosserie weder zittern noch knistern. Bei geschlossener Fahrt sorgt ein serienm??iges Glasdach f?r einen lichten Innenraum. Vor deftiger Sonneneinstrahlung sch?tzt ein Rollo. Aber nat?rlich will man im C+C offen fahren. Bis Tempo 80 sorgt das nach hinten gezogene Dach f?r einen wirkungsvollen Windschutz, danach wird es st?rmisch. Dann ist f?r zugempfindliche Naturen sicher das aufpreispflichtige Windschott eine Option.

Der Testwagen war mit 1,4-Liter-Basisaggregat mit 65 kW/88 PS ausreichend motorisiert. Um flott voran zu kommen, muss er bei Laune gehalten werden, das hochtourige Fahren quittiert er mit einem kernigen Sound, der nur bei langen und schnellen Autobahnpassagen an die Nerven geht. Ansonsten ist der Micra sicher kein Auto, das zum Rasen gemacht ist. Offen Gleiten ist seine Dom?ne, daf?r reicht der kleine Motor mit 128 Nm bei 3200 U/min allemal. Dann gibt er sich mit sieben Litern Benzin zufrieden, wir verbrauchten im Durchschnitt acht Liter. Zus?tzlich haben die Japaner den 1,6-Liter-Benziner mit 110 PS im Angebot, der nat?rlich spritziger ist und das Mehrgewicht von runden 100 Kilogramm im Vergleich zum geschlossenen Micra wirkungsvoll kompensiert.

Insgesamt f?hrt sich der offene Micra sehr agil. Er wieselt flott um Kurven und ist leicht untersteuernd jederzeit beherrschbar. Im Notfall bremst das ESP den Fahrer ab, es greift aber angenehm sp?t ein. Vier Airbags und ABS sind Serie. Der Komfort ist gut. Das gilt leider nicht f?r die zu weichen und kleinen Sitze. Das Lenkrad ist nur in der H?he verstellbar. Der Armaturentr?ger wurde von der Limousine ?bernommen, das Hartplastik sieht gut aus und klapperte nicht. Die Bedienung ist tadellos. Der Testwagen in der "Premium-Ausstattung hatte unter anderem zus?tzlich zur Basis Teilledersitze, einen 6-Fach-CD-Wechsler, einen Bordcomputer, eine Lenkradfernbedienung, eine Sitzheizung und eine Klimaautomatik an Bord und kostete 20 830 Euro. Die ebenfalls gut ausgestattete Basis ist ab 16 790 Euro zu haben. Sie verf?gt nicht ?ber das "Intelligent Key"-System, das ohne Anleitung einige R?tsel aufgibt. Wenn schon schl?sselloser Zugang, dann bitte ohne gro?e Umst?nde. Hier muss der Fahrer einen Knopf dr?cken, den Gang rausnehmen und die Bremse treten, bevor etwas passiert.

Doch das sind Kleinigkeiten. Der Genussfaktor im Micra C+C ist hoch, die Optik trotz des pummeligen Hinterteils stimmig, der Fahrkomfort gut. Dazu stimmt der Preis f?r ein Cabriolet mit einer komplizierten Dachkonstruktion. Auf der Stra?e stie? der Charmeur auf positive Resonanz. Und was gibt es sch?neres, als ein L?cheln in die Gesichter der Mitmenschen zu zaubern.
NISSAN-Deutschland
Quelle: www.auto-reporter.net

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