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Crashtest - Audi Q7 gegen Fiat 500

24 Juli, 2008

Crashtest - Kaum Chancen für den Superzwerg Fiat 500

ADAC fordert besseren Partnerschutz bei großen Fahrzeugen

Die Insassen eines kleinen, leichten Autos haben bei einer Kollision mit einem großen SUV selbst dann kaum eine Chance, wenn ihr Fahrzeug überdurchschnittlich sicher gebaut ist. Das hat jetzt ein Crashtest des ADAC gezeigt, bei dem ein Audi Q7 frontal gegen einen Fiat 500 prallte.

Die Fahrgastzelle des Fiat, der beim EuroNCAP-Crashtest als eines der sichersten Autos seiner Klasse ausgezeichnet wurde, hält zwar stand, aber die gemessene Insassenbelastung ist sehr hoch. Die Rückhaltesysteme wie Kopf- und Knieairbag sind überfordert. Der Fahrerairbag im Fiat kann einen gefährlichen Kopfkontakt mit der A-Säule und einen Lenkradkontakt mit der Brust nicht verhindern. Der Lenkrad-Airbag platzt, kurz nachdem er seine Hauptarbeit geleistet hat. Die im Nacken des Fahrers gemessene Kraft lässt auf ein sehr hohes, wenn nicht sogar lebensbedrohliches Verletzungsrisiko im Fiat schließen. Die extrem hohen Belastungen im Bein- und Beckenbereich würden in der Realität zu schwersten Verletzungen führen. Eine Folge des steifen Längsträger des Audi Q7, der sich nahezu unverformt durch die Fahrgastzelle des Fiats bohrt. Besonders tragisch ist jedoch, dass aufgrund des fehlenden Partnerschutzes des Audi keines der beiden Kinder auf dem Rücksitz des Fiat diesen Unfall unbeschadet überleben würde. Dagegen liegen die Verletzungsrisiken im Audi Q7 für alle Passagiere auf einem eher geringen Niveau.

Der Grund für das schlechte Abschneiden des Fiat liegt zum einen in der mehr als doppelt so großen Masse des Q7, zum andern daran, dass man bei Audi zu wenig für einen ausgleichenden Partnerschutz getan hat. Die Frontstrukturen stützen sich gegenseitig nicht ab, die Längsträger gleiten aneinander vorbei. Der Verzicht auf zwei einzelne Längsträger zu zugunsten einer breiten und hohen Frontstruktur am Audi könnte das verhindern. Ein zusätzlicher zweiter und dritter Lastpfad würde die auftretende Energie noch besser abbauen und den Q7 weniger aggressiv machen. Eine solche Verbesserung käme auch den Audi-Insassen zugute. Denn nicht immer ist der Gegner ein Kleinwagen. Das Problem des mangelnden Partnerschutzes, das der ADAC jetzt am Beispiel des Q7 aufgezeigt hat, ist jedoch keinesfalls auf dieses Fahrzeug beschränkt. Der ADAC fordert, dass die Autohersteller dem Partnerschutz künftig mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Aber auch an den Gesetzgeber appelliert der Club. Er sollte im Rahmen des Zulassungsverfahren die Anforderungen für den Partnerschutz verschärfen und ergänzende Partnerschutz-Crashtests im Rahmen des Zulassungsverfahrens einführen. adac.de

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