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Astra gegen Golf: Ein Duell der Kompaktklasse

12 Oktober, 2006

Das wichtigste Duell der Kompaktklasse geht in die n?chste Runde: Der Opel Astra er?ffnet den Spitzen-Kampf bereits 2007 mit einem Facelift, der VW Golf folgt erst 2008 mit einer Runderneuerung.
Wenn die Menschen auf der Stra?e etwas bewegt, dann sind es nicht die Volksparteien, sondern die echten Volkswagen. Golf und Astra verzeichneten 2005 in Deutschland ein W?hlervotum von knapp ?ber 50 Prozent in der Kompaktklasse, was im besten Politikerjargon als eindeutige Mehrheit gewertet werden darf.

Doch irgendwann ist es ein Kreuz mit dem Kreuz ? und zwar immer dann, wenn die Wahlaussagen mit der Zeit verblassen. Es stehen also Neuwahlen in der Kompaktklasse an, wobei der Astra bereits ab Januar 2007 mit einem Facelift auf Stimmenfang geht, w?hrend die gro?e ?berarbeitung des Golf noch bis Sommer 2008 auf sich warten l?sst.

Der Wechsel von Golf V zu Golf VI erfolgt dabei mit wesentlich geringerem technischen Aufwand als bei der vorangegangenen Generation, bei der eine aufwendige Mehrlenker-Hinterachse die einfachere Verbundbauweise ersetzte. Und trotzdem steht der Golf IV im Lastenheft des Neuen: als Benchmark f?r die Qualit?tsanmutung im Innenraum. Fr?her war der Golf im auto motor und sport-Vergleichstest auf diesem Gebiet ein zuverl?ssiger Maximalpunkte-Kandidat, der Nachfolger ist es nicht mehr. H?herwertige Materialien und verbesserte Passungen sollen k?nftig vergessen lassen, dass hier einst an der falschen Stelle gespart wurde.
Blue Motion, R36 und neues Gesicht
Mehr Aufwand betreibt VW auch bei den Motoren: Zumindest f?r den Zweiliter-TDI mit 140 PS erfolgt hier die Umstellung auf Common-Rail-Einspritzung, was eine erhebliche Verbesserung der Laufkultur verspricht. Bei den alten 1,9-TDI-Motoren (90 und 105 PS) bleibt die lautstarke Pumpe-D?se-Technik dagegen vorl?ufig weiterhin im Einsatz. F?r das immer bedeutender werdende Flottengesch?ft ist ein g?nstiger Basismotor wichtig, weshalb der 1,4-Liter-Benziner (80 PS) mit konventioneller Saugrohreinspritzung im Programm bleibt. Dar?ber rangiert der 1.6 FSI mit 115 PS, gefolgt vom 1,4-Liter-Turbo-Kompressor, der mit 140 und 170 PS zu haben ist ? und sich mit seinem verbrauchsarmen Downsizing- Konzept bereits einen Namen gemacht hat.

Auch die Bezeichnung Blue Motion steht in einem guten Ruf: Die entsprechende Polo-Variante wird so stark nachgefragt, dass sie Lieferzeiten bis Februar n?chsten Jahres hat. Deshalb plant VW f?r 2007 eine entsprechende Passat- und f?r 2008 eine Golf-Variante. Den Golf Blue Motion mit 105-PS-TDI kennzeichnen eine optimierte Aerodynamik, geringere Bodenfreiheit, eine Front mit speziellem Grill und neuer Sch?rze, Leichtlaufreifen, ge?nderte Getriebe-Abstimmung und Alu-Felgen.

Doch nicht nur die Umweltfraktion soll auf ihre Kosten kommen, auch der Partei der Sportfreunde bleibt VW mit dem Modellwechsel treu: Ab 2009 soll es den langersehnten Golf R36 mit 280 PS geben.

Die breite K?uferschicht will VW indes vor allem mit einem deutlich modifizierten Design des bislang viel zu unscheinbaren Bestsellers anlocken. Daf?r hat Designer Marc Lichte nicht einfach den Plaketten-Grill von Eos und Passat kopiert, sondern eine neue Interpretation mit st?rkerer Trennung von K?hler und Sch?rze geschaffen. F?r Glanz im Gesicht sorgt bei den teuren Ausstattungsvarianten kein Chrom, sondern matt gehaltenes Aluminium. Im Heckbereich verschwindet der hohe Schwarzanteil der Sch?rze, die k?nftig in Wagenfarbe lackiert ist. Besonders erh?ht wird die Wertigkeit des Golf jedoch durch die aufwendiger geformten Bleche mit zwei deutlich herausgearbeiteten Kanten auf der Motorhaube und einer nach hinten ansteigenden Seitenlinie, die auch optisch mehr Schwung ins Gesch?ft bringen soll. Die ?berarbeitung gilt zun?chst nur f?r Zwei- und Viert?rer. Der Golf Plus, der auf dem Pariser Autosalon in diesen Tagen erstmals in der Cross-Version gezeigt wird, rollt vorerst unver?ndert weiter, w?hrend sich der neue Golf Variant ab 2007 noch am aktuellen Golf-Look orientiert.
Opel Astra - die ewige Nummer zwei
Trotzdem wird es f?r den Astra schwer, sich aus seiner ewigen Rolle als Nummer zwei zu befreien. Der Opel bleibt bei der kosteng?nstigeren und platzsparenden Verbundlenker-Hinterachse, die sich gegen Aufpreis mit dem fahraktiven, elektronischen D?mpfersystem IDS Plus kombinieren l?sst. Der immer gefragtere Allradantrieb ist aber nach wie vor im Gegensatz zum Golf nicht lieferbar.

Auch Opel setzt mit der Renovierung zun?chst einmal auf eine Aufwertung des Innenraumes. Auf der Bologna Motorshow wird der neue Jahrgang in diesem Dezember mit frischeren Farben und neuen Oberfl?chen zu sehen sein. Wer mag, kann sein Interieur k?nftig auch in braun-roten T?nen gestalten. Das ?berzeugende Navigationssystem von Siemens VDO erw?gt Opel zur Zeit noch durch eine Delphi-Anlage zu ersetzen ? was auf den ersten Blick nach einer Verschlechterung klingt, zumal man den alten, bew?hrten Zulieferer dann Konkurrent VW f?r den Golf ?berl?sst.

Auch beim Astra bleibt es bei einer preisg?nstigen Basisversion mit 90-PS-Benziner. Die dar?ber rangierenden Twin-Port-Motoren werden in ihrer Leistung gesteigert: Der 1,6-Liter-Vierzylinder bringt es auf 115 statt 105 PS, der 1,8-Liter-Softturbo wird durch eine aufgeladene 1,6-Liter-Variante ersetzt, die 180 statt bisher 170 PS leistet. Die Dieselmotoren gibt es weiterhin in vier Leistungsstufen zwischen 90 und 150 PS. Sie haben gegen?ber dem Golf schon heute den Vorteil einer besseren Laufkultur, weil sie l?ngst ?ber Common-Rail-Technik verf?gen.

Stilistisch zeigt der Astra gegen?ber dem Golf schon l?nger mehr Mut. Der dynamisch zugepfeilte Opel bekommt aber mit dem Facelift durch den gr??eren und weiter nach unten gezogenen K?hlergrill noch mehr Pr?senz auf der Stra?e. Dazu tr?gt die B?gelfalte auf der Motorhaube bei, die sch?rfer herausgearbeitet wird. Chrom ? ein wichtiges Stilmittel des Astra seit dem letzten Modellwechsel ? soll den eleganten Auftritt unterstreichen, und so haben die Designer den Glanzeffekt verst?rkt. Der mittlerweile unmoderne Milchglas-Stil der R?ckleuchten entf?llt zugunsten einer hellen Abdeckung, unter der sich je nach Ausstattung nun auch LED-Leuchten befinden ? an der Strahlkraft soll es jedenfalls nicht fehlen, um den Golf k?nftig auszustechen.

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