Tipps von Formel-1-Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer
01 Oktober, 2024
Autofahrer geraten auf herbstlichen Straßen häufig in Stresssituationen am Steuer. Wer darauf gut vorbereitet ist und richtig
reagiert, ist sicherer unterwegs, sagt Dekra Markenbotschafter und Formel-1-Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer.
Wichtig ist vor allem:
keine zu große Ablenkung durch Bord-Infotainment, Mitfahrende oder gar das Handy.
Wenn es stark oder langanhaltend regnet, kann sich je nach Fahrbahnbeschaffenheit Wasser auf der Straße sammeln. Besonders Spurrillen sind anfällig dafür. "Je früher ich sehe, dass vor mir die Straße mehr als nur nass ist, umso besser kann ich darauf reagieren", erklärt Bernd Mayländer.
Am wichtigsten:
runter mit der Geschwindigkeit.
"Beim Aquaplaning schiebt sich ein Wasserkeil zwischen Fahrbahn und Reifen, das Fahrzeug schwimmt auf. Bremsen und Lenken sind dann schwierig, weil die Räder keine gute Verbindung zum Asphalt haben. Wenn ich aber schon vorher die Geschwindigkeit reduziert habe, kann das helfen, damit die kritische Situation gar nicht erst entsteht."
Nicht nur bei Aquaplaning, sondern auch in anderen kritischen Situationen kann das richtige Lenken entscheidend sein - etwa, wenn es gilt, einem plötzlich auftauchenden Hindernis wie einem Wildtier auf der Straße auszuweichen. "Wichtig ist, dass ich genau dorthin lenke, wo ich hinfahren will", sagt Mayländer. Das klingt zunächst wie eine Binsenweisheit, ist aber ein wesentlicher Sicherheits-Tipp: "Wenn ich in einer kritischen Fahrsituation zu stark lenke, verschärfe ich die Lage oftmals eher. Der Lenkeingriff muss genau dosiert sein. Die richtige Blickführung ist dabei entscheidend, denn wohin ich schaue, dahin lenke ich auch."
Wichtig beim Ausweichen aus Sicht des Profis:
Immer bremsen und lenken. "Vor einem Hindernis muss ja immer das Ziel sein, eine Kollision zu vermeiden. Wenn das aber nicht möglich ist, spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle für die Folgen. Deshalb ist für mich jedes Ausweichmanöver unbedingt auch ein Bremsmanöver." Damit der Lenk- und Bremseingriff, etwa beim Ausweichen, gelingt, sind auch die richtige Sitzposition und Lenkradhaltung wichtig.
Der erfahrene Safety-Car-Fahrer empfiehlt, relativ aufrecht zu sitzen und das Lenkrad mit beiden Händen festzuhalten, etwa "auf 9 und 15 Uhr" an den Holmen, und zwar mit leicht angewinkelten Armen. Auch die Beine sollten in der normalen Fahrposition deutlich angewinkelt sein. "So kann ich das Maximum an Kraft für eine schnelle Reaktion aufbringen."
Gerade im Herbst spielt auch das Thema Wind immer wieder eine Rolle auf den Straßen. Gefährlich ist vor allem plötzlich auftretender Seitenwind. "Die Tücke am Wind ist, dass ich ihn - anders als zum Beispiel Nässe - nicht sehen kann, sondern ihn erst spüre, wenn er meine Fahrstabilität beeinflusst", sagt Mayländer. Je größer das Fahrzeug und je höher die Geschwindigkeit, umso größer kann der Einfluss des Windes werden.
Häufig tritt Seitenwind auf Brücken auf, aber auch nach dem Überholen eines Lkw, bei der Ausfahrt aus einem Tunnel oder aus dem Wald kann das Auto plötzlich seitlichen Schub bekommen. Mayländers Empfehlung deshalb: "Lassen Sie sich nicht überraschen, haben Sie das Thema Seitenwind auf dem Schirm und lenken Sie, sobald Sie ihn spüren, dosiert gegen." Manche großen Autobahnbrücken sind auch mit Windfahnen oder Windsäcken ausgestattet. "Wenn die stramm im Wind stehen, sollte ich auf jeden Fall reagieren und die Geschwindigkeit reduzieren."
mid/jub
Wichtig ist vor allem:
keine zu große Ablenkung durch Bord-Infotainment, Mitfahrende oder gar das Handy.
Wenn es stark oder langanhaltend regnet, kann sich je nach Fahrbahnbeschaffenheit Wasser auf der Straße sammeln. Besonders Spurrillen sind anfällig dafür. "Je früher ich sehe, dass vor mir die Straße mehr als nur nass ist, umso besser kann ich darauf reagieren", erklärt Bernd Mayländer.
Am wichtigsten:
runter mit der Geschwindigkeit.
"Beim Aquaplaning schiebt sich ein Wasserkeil zwischen Fahrbahn und Reifen, das Fahrzeug schwimmt auf. Bremsen und Lenken sind dann schwierig, weil die Räder keine gute Verbindung zum Asphalt haben. Wenn ich aber schon vorher die Geschwindigkeit reduziert habe, kann das helfen, damit die kritische Situation gar nicht erst entsteht."
Nicht nur bei Aquaplaning, sondern auch in anderen kritischen Situationen kann das richtige Lenken entscheidend sein - etwa, wenn es gilt, einem plötzlich auftauchenden Hindernis wie einem Wildtier auf der Straße auszuweichen. "Wichtig ist, dass ich genau dorthin lenke, wo ich hinfahren will", sagt Mayländer. Das klingt zunächst wie eine Binsenweisheit, ist aber ein wesentlicher Sicherheits-Tipp: "Wenn ich in einer kritischen Fahrsituation zu stark lenke, verschärfe ich die Lage oftmals eher. Der Lenkeingriff muss genau dosiert sein. Die richtige Blickführung ist dabei entscheidend, denn wohin ich schaue, dahin lenke ich auch."
Wichtig beim Ausweichen aus Sicht des Profis:
Immer bremsen und lenken. "Vor einem Hindernis muss ja immer das Ziel sein, eine Kollision zu vermeiden. Wenn das aber nicht möglich ist, spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle für die Folgen. Deshalb ist für mich jedes Ausweichmanöver unbedingt auch ein Bremsmanöver." Damit der Lenk- und Bremseingriff, etwa beim Ausweichen, gelingt, sind auch die richtige Sitzposition und Lenkradhaltung wichtig.
Der erfahrene Safety-Car-Fahrer empfiehlt, relativ aufrecht zu sitzen und das Lenkrad mit beiden Händen festzuhalten, etwa "auf 9 und 15 Uhr" an den Holmen, und zwar mit leicht angewinkelten Armen. Auch die Beine sollten in der normalen Fahrposition deutlich angewinkelt sein. "So kann ich das Maximum an Kraft für eine schnelle Reaktion aufbringen."
Gerade im Herbst spielt auch das Thema Wind immer wieder eine Rolle auf den Straßen. Gefährlich ist vor allem plötzlich auftretender Seitenwind. "Die Tücke am Wind ist, dass ich ihn - anders als zum Beispiel Nässe - nicht sehen kann, sondern ihn erst spüre, wenn er meine Fahrstabilität beeinflusst", sagt Mayländer. Je größer das Fahrzeug und je höher die Geschwindigkeit, umso größer kann der Einfluss des Windes werden.
Häufig tritt Seitenwind auf Brücken auf, aber auch nach dem Überholen eines Lkw, bei der Ausfahrt aus einem Tunnel oder aus dem Wald kann das Auto plötzlich seitlichen Schub bekommen. Mayländers Empfehlung deshalb: "Lassen Sie sich nicht überraschen, haben Sie das Thema Seitenwind auf dem Schirm und lenken Sie, sobald Sie ihn spüren, dosiert gegen." Manche großen Autobahnbrücken sind auch mit Windfahnen oder Windsäcken ausgestattet. "Wenn die stramm im Wind stehen, sollte ich auf jeden Fall reagieren und die Geschwindigkeit reduzieren."
mid/jub
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