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Orangefarbene Notrufsäule bleibt lebenswichtig

09 Februar, 2023

Die orangefarbenen Notrufsäulen an Autobahnen sind trotz weiter Verbreitung von Mobiltelefonen unabdingbar. Experten

erklären, warum das so ist und wie die Apparate funktionieren.

Die Verteilung ist äußerst unterschiedlich, wie die Ergebnisse der ACE-Clubinitiative "Deutschland, deine Rastplätze" nahelegen.
Auch wenn heutzutage fast immer das Handy dabei ist, können der Akku oder Empfang in einer plötzlichen Notfallsituation schwach sein. Mit Funklöchern oder mangelnder Energie habe eine Notrufsäule keine Probleme, teilt der Autoclub Europa (ACE) mit. Zuverlässig stehe sie an Ort und Stelle, ausgewiesen durch ein Hinweisschild mit einem Telefonhörer und dem Wort "SOS" .

Derzeit sind zwei verschiedene Modelle im Einsatz. Bei älteren Modellen muss einfach die sogenannte Sprechklappe angehoben werden und es wird eine Verbindung zur Notrufzentrale der Autoversicherer in Hamburg hergestellt.
Die Mitarbeiter dort nehmen alle wichtigen Informationen zum Geschehen auf, können durch die automatische Übermittlung der Position der Notrufsäule den exakten Standort und die Fahrtrichtung bestimmen und in Notsituationen eine Konferenzschaltung zur Polizei- oder Rettungsleitstelle herstellen.
Neuere Modelle verfügen über zwei Tasten:
Ein roter Knopf für den Unfallnotruf und ein gelber für die Fahrzeugpanne.

Unter dem Motto "Deutschland, deine Rastplätze" haben die Ehrenamtlichen des Autoclub ACE im vorigen Sommer 684 Rastplätze in ganz Deutschland überprüft und dabei auch die Notrufsäulen unter die Lupe genommen. Im bundesweiten Durchschnitt waren die Anlagen mit WC mit 75 Prozent etwas besser mit der orangefarbenen Notrufeinrichtung ausgestattet als die ohne Toilette mit nur 67 Prozent.

In Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland wies jeder einzelne der getesteten Rastplätze eine Notrufsäule auf. Auch in Brandenburg waren die 37 getesteten Anlagen mit WC voll ausgestattet. Schlusslicht mit deutlichem Abstand bei der Verbreitung der Notrufsäulen war Bayern:
Bei den 88 überprüften Rastanlagen ohne WC verfügten nur 55 Prozent über eine Notrufsäule, bei den 97 Anlagen mit WC waren es nur 37 Prozent.

Der Gesamtverband der Versicherer, der im Auftrag der Autobahn-GmbH die Notrufsäulen entlang der Autobahn betreibt, hat in der Notrufsäulenbilanz 2018 noch immer eine rege Nutzung bestätigt. Insgesamt 52.000 Mal sind demnach die Säulen verwendet worden - obwohl Mobiltelefone zu diesem Zeitpunkt schon sehr weit verbreitet waren.
Gleichzeitig hat sich auch die Handyortung verbessert:
2019 startete der so genannte Notruf AML (Advanced Mobile Location) in Deutschland mit den Anbietern Vodafone, Deutsche Telekom und Telefonica, der die Standortübermittlung per Smartphone deutlich verbesserte. Wird der Notruf gewählt, so aktiviert das Smartphones automatisch WLAN und Satellitennavigation, auch wenn das zuvor deaktiviert war. Da die Daten meist nach wenigen Sekunden per SMS übermittelt werden, ist keine aktive Internetverbindung notwendig.
mid/wal

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