Chauffeurdienste zwischen Krise und Glamour
01 Februar, 2023
Chauffeurdienste sind die noblen Alternativen zum Taxi. Die Fahrzeuge gehören zur Oberklasse, die Gäste besitzen gehobenen Glamour-Faktor - ebenso wie die Fahrer.
Doch wie die Taxi-Kollegen steckte und steckt auch die Branche der Luxus-Shuttles in den Krisen unserer Zeit.
Die Motor-Informations-Dienst besuchte Dennis Ebbinghaus, Gründer und Chef von "Ebbinghaus Chauffeurservice" in Frankfurt am Main.
Neben seinem Studium habe er bei einem Reiseveranstalter für Kanutouren gearbeitet und zur Ausübung dieser Tätigkeit auch - wie jeder Taxifahrer - einen Personenbeförderungsschein benötigt, erzählt Dennis Ebbinghaus über die Anfänge seines Unternehmertums. Während dieser Zeit sei er auf eine Anzeige im Internet gestoßen, die Chauffeure für die Uhrenmesse in Genf suchte. "Dort lernte ich andere Chauffeure aus dem Rhein-Main-Gebiet kennen und arbeitete durch deren Vermittlung viele Jahre als selbstständiger Chauffeur für mehrere Limousinenservices, bis ich schließlich meinen eigenen Limousinenservice gründete."
Heute verfügt das Unternehmen über eine mittelgroße Fahrzeugflotte mit mehreren Mitarbeitern. Chauffiert werden Kunden aus In- und Ausland, Firmeninhaber, Vorstände, Politiker, Touristen, Sportler, aber auch der ein oder andere Star aus der Musik- oder Filmbranche. Solche Fahrgäste bevorzugen Oberklassenlimousinen (Audi A8 und Mercedes S-Klasse) sowie Minivans der Mercedes V-Klasse.
Modernität der Fahrzeuge und individueller Service gehören zu den Markenzeichen der Firma Ebbinghaus: "Im Vergleich zu unseren Mitbewerbern haben wir sicherlich eine der jüngsten Fahrzeugflotten im Rhein-Main-Gebiet, das heißt unsere Fahrzeuge werden teilweise jährlich ausgetauscht, so dass wir immer die aktuellsten Fahrzeugmodelle anbieten können", sagt der Inhaber. Man befinde sich im Mittelfeld, was die Firmengröße anbelangt. "Das hat den Vorteil, dass jeder Kunde alle meine Mitarbeiter kennt, was ein wichtiger Punkt ist." Da man durch diese Dienstleistung Einblicke in deren Privatsphäre oder Geschäftsleben erhalte, spiele Vertrauen und Diskretion eine große Rolle. "Darum versuche ich, möglichst immer denselben Chauffeur bei einem bestimmten Kunden einzusetzen."
Die Corona-Krise war für die ganze Branche existenzgefährdend: "Problematisch war während der Coronakrise, dass unsere Tätigkeit im Vergleich zu Eventagenturen oder Hotels nicht verboten war und trotzdem fast niemand unsere Dienstleistungen in Anspruch genommen hat", sagt Ebbinghaus. "Daher bekam unsere Branche weniger Coronahilfen." Wer für seinen privaten und teilweise für seinen gewerblichen Fixkostenapparat nichts auf der hohen Kante hatte, sei vermutlich in finanzielle Schieflage geraten.
"Ich persönlich habe vor Corona in Fahrzeuge investiert, um die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten", berichtet der Unternehmer. Das Geld sei während der Pandemie dann nicht wieder "reingefahren" worden - sehr ärgerlich. "Hätte ich diese Investitionen mehr verteilt, hätte ich diesbezüglich Coronahilfen in Anspruch nehmen können", erklärt Ebbinghaus. Die Befürchtung, dass nach Corona Meetings überwiegend virtuell abgehalten werden, habe sich zum Glück nicht bestätigt.
Doch nach der Krise ist vor der Krise. Auch der Ukraine-Krieg beutelt die Branche:
Leider seien nicht nur die Spritpreise gestiegen, was sich natürlich auch bemerkbar mache. "Während der Literpreis jenseits der Zwei-Euro- Marke lag und man tankte an einem Tag zwei Fahrzeuge voll, war man über 300 Euro los, viel Geld." Darüber hinaus seien auch alle anderen Kosten gestiegen wie Mieten und Leasingraten.
Zu den klassischen Sorgen gehöre z. B. auch Mangel an geeignetem Personal.
Lars Wallerang / mid mid/wal
Die Motor-Informations-Dienst besuchte Dennis Ebbinghaus, Gründer und Chef von "Ebbinghaus Chauffeurservice" in Frankfurt am Main.
Neben seinem Studium habe er bei einem Reiseveranstalter für Kanutouren gearbeitet und zur Ausübung dieser Tätigkeit auch - wie jeder Taxifahrer - einen Personenbeförderungsschein benötigt, erzählt Dennis Ebbinghaus über die Anfänge seines Unternehmertums. Während dieser Zeit sei er auf eine Anzeige im Internet gestoßen, die Chauffeure für die Uhrenmesse in Genf suchte. "Dort lernte ich andere Chauffeure aus dem Rhein-Main-Gebiet kennen und arbeitete durch deren Vermittlung viele Jahre als selbstständiger Chauffeur für mehrere Limousinenservices, bis ich schließlich meinen eigenen Limousinenservice gründete."
Heute verfügt das Unternehmen über eine mittelgroße Fahrzeugflotte mit mehreren Mitarbeitern. Chauffiert werden Kunden aus In- und Ausland, Firmeninhaber, Vorstände, Politiker, Touristen, Sportler, aber auch der ein oder andere Star aus der Musik- oder Filmbranche. Solche Fahrgäste bevorzugen Oberklassenlimousinen (Audi A8 und Mercedes S-Klasse) sowie Minivans der Mercedes V-Klasse.
Modernität der Fahrzeuge und individueller Service gehören zu den Markenzeichen der Firma Ebbinghaus: "Im Vergleich zu unseren Mitbewerbern haben wir sicherlich eine der jüngsten Fahrzeugflotten im Rhein-Main-Gebiet, das heißt unsere Fahrzeuge werden teilweise jährlich ausgetauscht, so dass wir immer die aktuellsten Fahrzeugmodelle anbieten können", sagt der Inhaber. Man befinde sich im Mittelfeld, was die Firmengröße anbelangt. "Das hat den Vorteil, dass jeder Kunde alle meine Mitarbeiter kennt, was ein wichtiger Punkt ist." Da man durch diese Dienstleistung Einblicke in deren Privatsphäre oder Geschäftsleben erhalte, spiele Vertrauen und Diskretion eine große Rolle. "Darum versuche ich, möglichst immer denselben Chauffeur bei einem bestimmten Kunden einzusetzen."
Die Corona-Krise war für die ganze Branche existenzgefährdend: "Problematisch war während der Coronakrise, dass unsere Tätigkeit im Vergleich zu Eventagenturen oder Hotels nicht verboten war und trotzdem fast niemand unsere Dienstleistungen in Anspruch genommen hat", sagt Ebbinghaus. "Daher bekam unsere Branche weniger Coronahilfen." Wer für seinen privaten und teilweise für seinen gewerblichen Fixkostenapparat nichts auf der hohen Kante hatte, sei vermutlich in finanzielle Schieflage geraten.
"Ich persönlich habe vor Corona in Fahrzeuge investiert, um die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten", berichtet der Unternehmer. Das Geld sei während der Pandemie dann nicht wieder "reingefahren" worden - sehr ärgerlich. "Hätte ich diese Investitionen mehr verteilt, hätte ich diesbezüglich Coronahilfen in Anspruch nehmen können", erklärt Ebbinghaus. Die Befürchtung, dass nach Corona Meetings überwiegend virtuell abgehalten werden, habe sich zum Glück nicht bestätigt.
Doch nach der Krise ist vor der Krise. Auch der Ukraine-Krieg beutelt die Branche:
Leider seien nicht nur die Spritpreise gestiegen, was sich natürlich auch bemerkbar mache. "Während der Literpreis jenseits der Zwei-Euro- Marke lag und man tankte an einem Tag zwei Fahrzeuge voll, war man über 300 Euro los, viel Geld." Darüber hinaus seien auch alle anderen Kosten gestiegen wie Mieten und Leasingraten.
Zu den klassischen Sorgen gehöre z. B. auch Mangel an geeignetem Personal.
Lars Wallerang / mid mid/wal
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