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Wasserstoffautos im Sicherheitscheck

31 Oktober, 2022

Sind Wasserstoffautos genauso sicher wie benzin- oder dieselgetriebene Modelle? Wasserstoff ist explosiv, Sprit allerdings auch.

Jedoch verläuft der Sicherheitscheck beim Wasserstoff-Antrieb anders, wie Prüfer des Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (Dekra) anlässlich des neuen Expertise-Auftrags durch Autohersteller BMW veranschaulichen. Vor der Einführung der Demoflotte des iX5 Hydrogen setzt die Automarke BMW auf die Expertise des Antriebsstrang- und Abgaslabors im Technology-Center der Prüforganisation.

Ein Prototyp war kürzlich zu Verbrauchsmessungen in dem Labor am Lausitzring in Brandenburg. Die Kleinserie mit Brennstoffzellen-Antrieb soll ab Ende dieses Jahres auf die Straße kommen.

Bei mehreren Versuchsfahrten auf dem Rollenprüfstand wurden die Wasserstoff-Verbrauchswerte des Fahrzeugs im Fahrzyklus WLTP mit der gravimetrischen Methode ermittelt.
Diese unabhängige Messung, die die Herstellerangaben verifiziert und in diesem Fall bestätigt, ist eine der Voraussetzungen für die behördliche Zulassung der Kleinserie.
"Wir haben unseren Prüfstand beim Ausbau des Labors vor einigen Jahren schon konsequent auf die kommenden Anforderungen der Elektromobilität ausgerichtet - gerade auch mit Blick auf Brennstoffzellenantriebe und Wasserstoff", sagt Erik Pellmann, Leiter Antrieb und Abgasemissionen im Dekra Technology Center. "Das betrifft unter anderem ein wirksames Explosionsschutzkonzept."

So erkennt die verbaute Sensorik, falls Wasserstoff austritt. Das System warnt dann die beteiligten Personen, erhöht automatisiert den Luftwechsel mit Außenluft über ein explosionsgeschütztes Gebläse und öffnet die Rolltore ins Freie, um für maximalen Luftaustausch zu sorgen. "Das ist deshalb relevant, weil Wasserstoff schon bei Konzentrationen von vier Prozent in der Luft zu Explosionen führen kann, wenn entsprechende Zündquellen vorhanden sind", so Pellmann.

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind grundsätzlich genauso sicher wie benzin- oder dieselgetriebene Modelle. "Normalerweise kommt ein Wasserstoff-Austritt nicht vor; die fahrzeuginterne Sensorik überwacht zudem das System", erklärt Pellmann. "Wenn wir auf dem Prüfstand mit der gravimetrischen Messmethode fahren, wird das Fahrzeug nicht normal betankt, sondern fährt mit Wasserstoff aus einem externen Behälter. Dieser wird durch eine Hochpräzisionswaage vor und nach dem Test gewogen, wodurch der tatsächliche Verbrauch im Messzyklus errechnet werden kann." Wegen dieser zusätzlichen Prüfstandsperipherie sei das Thema Explosionsschutz besonders wichtig. mid/wal

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