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Der Parklatz als Energieträger

01 August, 2022

Solardächer über den Stellplätzen von Verbrauchermärkten und Einkaufszentren bieten enormes Potenzial für die Erzeugung von erneuerbarer Energie.

Die Investitionen amortisieren sich schon nach kurzer Zeit durch den eingesparten Strom, und das alles ohne zusätzlichen Flächenverbrauch, wie das Münchner Start-up Sopago vorrechnet.

Etwa 45,1 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland sind aktuell versiegelt. Ein großer Teil davon entfällt auf Parkplätze. "Würden alle rund 360.000 KFZ-Parkflächen in Deutschland überdacht und mit transparenten Solarmodulen bestückt, ließe sich darüber rund zehn Prozent des deutschen Strombedarfs erzeugen - ohne zusätzlichen Flächenverbrauch", weiß Harald Baumeister, Geschäftsführer von Start-up Sopago.

Das junge Unternehmen hat dafür ein Realisierungskonzept entwickelt: Die solide Holz-Stahl-Konstruktion ähnlich einem Carport trägt eine leistungsfähige Photovoltaikanlage. Sie kann in verschiedenen Durchfahrtshöhen errichtet werden, so dass auch Camper darunter Platz finden, und hält selbst den Anprall von Fahrzeugen mit drei Tonnen Gewicht aus. Darüber hinaus kann sie Ladestationen für E-Autos speisen - und bietet den Kunden für die Dauer ihres Einkaufs einen verschatteten und vor Regen geschützten Stellplatz.

Der Einzelhandel kann von dieser Maßnahme gleich mehrfach profitieren, erläutert Baumeister: "Energieeffizienz hat in der Branche einen hohen Stellenwert für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Angesichts hoher Strompreise bietet der Bezug erneuerbarer Energie aus eigener Erzeugung Versorgungssicherheit und erhebliche wirtschaftliche Vorteile."
Im Mietmodell übersteigen die Einnahmen aus der Stromerzeugung bereits im ersten Jahr die Mietkosten für die Solar-Carports.
Investiert der Betreiber in einen Kauf der Anlage, amortisiert sich das Projekt - je nach Größe - innerhalb der ersten Hälfte seiner Laufzeit. Außerdem ist ein sichtbares Engagement für den Klimaschutz ein Imagegewinn und ein wichtiger Schritt bei der Erreichung unternehmenseigener Nachhaltigkeitsziele:
Mit jedem Stellplatz können 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Ansätze, Gebäude und Freiflächen für die Erzeugung erneuerbarer Energien nutzbar zu machen, scheitern im Handelsumfeld häufig an den heterogenen Eigentumsstrukturen. Viele Einzelhändler sind Mieter, die vorrangig in energieeffiziente Anlagentechnik investieren. Die Eigentümer haben von entsprechenden Investitionen keinen direkten Nutzen und sind daher wenig daran interessiert. "Um die strategischen Energieziele zu erreichen, sind jedoch auch große Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen notwendig", betont der Sopago-Chef.

Das Realisierungskonzept der Projektentwickler schließt neben der technischen Expertise auch Bauthemen, Netzprüfung, Eigenverbrauchsoptimierung und die steuerliche Behandlung der Maßnahme ein - und ermöglicht die Umsetzung sogar in einem Mietmodell mit schneller Rendite. Baumeister legt die Latte für Mieter und Vermieter, in den Klimaschutz zu investieren, damit deutlich niedriger.
mid/asg

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