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Fahrbericht Daihatsu Copen

01 Oktober, 2006

Der K?nig der Tankstelle
Als Rechtslenker mit 659 Kubikzentimetern Hubraum war der Daihatsu Copen so etwas wie ein K?nig unter den Exoten. Mit einigen Nachteilen: Wer wei?, was ein hoher Bordstein nach dem Einparken bedeuten kann, fragte sich schon nach dem Sinn des Bonsai-Rechtslenkers in Deutschland. Auch wenn bei jedem Tankstopp garantiert jemand fragt, was das denn sei. Seit M?rz 2006 gibt es den Copen auch als Linkslenker und mit fast doppelt so viel Hubraum. Das Ergebnis: Noch mehr Spa?.

Der Copen ist klein. Sogar extrem klein. 3,40 Meter misst er von vorn bis hinten. Naturgem?? bietet ein Fahrzeug mit solch kompakten Abmessungen wenig Platz. So muss sich der Fahrer bei geschlossenem Verdeck hinter das Lenkrad falten wie eine Origami-Figur. Copen-Lenker sollten klein und schlank sein oder zumindest eine gewisse Gelenkigkeit mitbringen, um einzusteigen. Unser gro? gewachsener Chefredakteur hatte seine liebe M?he. Hat man erst mal Platz genommen, sitzt der kleine Japaner wie ein Ma?anzug. Bequeme Sportsitze und das in H?he und Tiefe verstellbare Lenkrad sorgen f?r eine ordentliche Position.

Innen ist der Copen routiniert gemacht. Drei ?bersichtliche Rundinstrumente sorgen f?r Durchblick, alle Schalter liegen gut erreichbar. Die genarbten Kunststoffe machen einen guten Eindruck. Technischer Schnickschnack ist nicht vorhanden, aber angenehme und n?tzliche Dinge wie eine heizbare Glasheckscheibe oder eine Sitzheizung sind Serie. Der Tank- und der Kofferraumdeckel sind nur von einem kleinen Ablagefach zwischen den Sitzen aus zu ?ffnen, das ist nervig. Wobei der Kofferraum seinen Namen nicht verdient. 14 Liter bleiben, wenn das Dach weggeklappt wird. Die Handtasche der Freundin kann da schon fast zu gro? sein. Gut, bei geschlossenem Dach sind es immerhin 210 Liter, die bleiben. Da das Staufach im Heck aber flach und schlecht nutzbar ist, bleibt dieser Wert graue Theorie.

Dazu ist der Copen nicht wirklich verwindungssteif. Beim Testwagen klapperte er in geschlossenem Zustand deutlich mehr als offen - irgendwie kurios. Aber all das sind Nebens?chlichkeiten: Wer den Schalter in der Mittelkonsole bem?ht und das Klappdach in 20 Sekunden ?ffnet, wird sofort beseelt von einem Gl?cksgef?hl. Das noch verst?rkt wird vom guten Handling des Japaners. Gef?hlt sitzen die Passagiere mit dem Ges?? direkt auf der Stra?e, entsprechend ausgepr?gt ist das Go-Kart-Gef?hl im Copen. Die direkte Lenkung und das straffe Fahrwerk tun ihr ?briges, um reichlich Hormone auszusch?tten.

65 kW/87 PS leistet der Bonsai-Roadster jetzt aus 1,3-Litern. Das reicht v?llig f?r das 900 Kilo-Leichtgewicht. 180 km/h auf der Autobahn sind im Copen eine recht eigenwillige "Erfahrung". Das Gef?hl, in einem D?senjet zu sitzen, ist durchaus vorhanden. Die gef?hlte Lautst?rke entspricht der im Innern eines Wirbelsturms. Ab Tempo 100 ist eine Sturmhaube angesagt, da hilft auch das kleine Glaswindschott nicht mehr viel. Alles nebens?chlich bei so viel Fahrspa?. Man muss sich einfach durchr?tteln lassen und genie?en. Der Verbrauch beim Tester lag bei sechs Litern trotz flotter Fahrweise - so wird der Copen sogar zur Sparb?chse.

Fazit: Der Copen ist nicht billig (ab 17 200 Euro), nicht praktisch (f?r den Wochenendtrip muss ein Kulturbeutel reichen) und nicht ?berragend verarbeitet. Beim letzten Tester 2004 war die Qualit?t besser. Macht nichts. Mein Tipp: unbedingt kaufen, denn eine gute Laune-Garantie ist unbezahlbar. Und das Gef?hl, an der Tankstelle gefragt zu werden "Was ist das f?r ein Auto?" auch. Quelle: Autoreporter

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