Testfahrt im Elektro-Crossover Kia EV6 GT
08 Mai, 2022
Dass Autobauer Kia "normale" Elektrofahrzeuge bauen kann ist beim Betrachten des Portfolios klar, jetzt machen die Südkoreaner aber richtig ernst.
Der Motor-Informations-Dienst (mid) konnte bereits eine Runde mit dem neuen EV6, diesmal in der hochgezüchteten GT Version, als Beifahrer beiwohnen und sich von der brachialen Leistung des Performance-Flaggschiffes von Autobauer Kia überzeugen.
Ans Steuer dürfen wir bei dem Prototypen des Hochleistungs-Crossover leider noch nicht selbst, diesmal steht die Fahrt als Beifahrer bevor. Doch so bleibt wenigstens etwas mehr Zeit um Fragen zu stellen. Es geht Elektrofahrzeug-typisch ruhig und leise los, bis wir aus der Frankfurter Innenstadt Richtung Autobahn A5 aufbrechen und was gleich passiert, lässt den Atem stocken.
In kurzen 3,5 Schrecksekunden beschleunigt der EV6 GT seine 2,2 Tonnen Gewicht Allrad angetrieben mit 740 Nm Drehmoment von 0 - 100 km/h, hier sollte man seinen Beifahrer definitiv vorwarnen, bevor man aufs Gaspedal drückt. Das gilt auch für diverse Zwischensprints, die Power kommt quasi ohne Verzögerung und drückt die Insassen in die sportlichen, bequemen Schalensitze mit veganem Bezug, egal ob ab 80 km/h oder 140 km/h Geschwindigkeit.
Autobauer Kia bevormundet seine Käufer auch nicht, was die Höchstgeschwindigkeit angeht - viele Elektrofahrzeuge sind ab 180, 210 oder 225 km/h abgeregelt, nicht so der EV6 GT. In Windeseile wird die Vmax von 260 km/h erreicht, dass hier der angegebene Verbrauch von 20,6 kWh/100 km natürlich nicht eingehalten wird, sondern dann eher gegen 40 kWh+ tendiert sollte klar sein, das Gleiche gilt aber auch für alle Verbrennermodelle in diesen Geschwindigkeitsbereichen.
Um diese Performance zu erreichen, verbaut Kia zwei Elektromotoren mit einer kombinierten Leistung von 430 kW/ 585 PS, die aktuell höchste Ausbaustufe der E-GMP (Electric-Global Modular Platform), auf der auch der bald folgende EV9 basiert.
Der 77,4 kWh fassende Akku reicht bei humaner Fahrweise für bis zu 424 Kilometer Reichweite und kann dank 800-Volt-Schnellladetechnik in 18 Minuten von 10 bis 80 Prozent an einem entsprechenden 350-kW High Performance Charger wieder aufgeladen werden - übrigens jetzt auch mit Vorkonditionierung des Akkus. Ein Adapter für den Ladeanschluss verwandelt den EV6 GT zur mobilen Steckdose, bis zu 3,6 kW Leistung können auch wieder abgegeben werden. Adapter und Kabel lassen sich im Front-Kofferraum, der 20 Liter Kapazität bietet, verstauen.
Damit der EV6 GT auch gut zum Stehen kommt, werden innenbelüftete Scheibenbremsen mit Bremsbacken in neongelber Lackierung mit 380 mm vorn und 360 mm hinten unter die 21 Zoll großen Leichtmetallfelgen mit Michelin Pilot Sport 4S 255/40/ZR21 Bereifung verbaut. Die neongelbe Farbe findet sich auch als Designmittel im Innenraum an den Ziernähten und dem GT-Knopf am Lenkrad, über den sich Fahrmodi einstellen lassen, wieder.
Dass das kantige Design nicht zu 100 Prozent auf Aerodynamik ausgelegt ist, gönnt man sich bei Autobauer Kia zugunsten der Optik, den Rest macht dann die Ladetechnik wett. Um der Aerodynamik zu helfen, sind zum Beispiel die Handgriffe in den Türen im Fahrzeug versenkt, auch zwei Spoiler prangen am Heck.
Im Innenraum wird mit moderner Technik nicht gegeizt, zwei 12,3 Zoll große Bildschirme verschmelzen zu einem großen Curved-Display, auch die Multifunktionsleiste mit der Klimatisierungssteuerung oder Infotainment bedient werden, ist natürlich verbaut. Sehr luftig ist das Platzangebot, die Mittelkonsole schwebt, die Insassen im Fond haben sehr viel Beinfreiheit. Und muss mal etwas transportiert werden, 480 Liter fasst der Kofferraum, mit umgeklappter Rückbank sind es sogar 1.260 Liter.
Wer jetzt denkt "ach wieder so ein mindestens 6-stellig teures Spielzeug für die Oberklasse" irrt, der EV6 GT startet bereits ab 66.000 Euro. Für die Konkurrenz aus Ingolstadt und Stuttgart mit ähnlicher Motorisierung wird locker das Doppelte fällig.
Bestellbar ist der Kia EV6 GT ab der zweiten Jahreshälfte 2022, die ersten Auslieferungen sind für Ende des Jahres geplant. Mike Neumann / mid
Technische Daten Kia EV6 GT
- Länge / Breite (ohne Spiegel) / Höhe: 4.695 / 1.890 / 1.545 Meter
- Motor: Zwei Permanentmagnet-Sychronmaschinen Elektromotoren
- Akku-Nennkapazität: 77,4 kWh
- Leistung Elektromotor Front: 160 kW/218 PS
- Leistung Elektromotor Heck: 270 kW/367 PS
- Leistung Elektromotoren kombiniert: 430 kW/585 PS
- Reichweite laut Hersteller: bis zu 424 Kilometer
- max. Drehmoment: 740 Nm
- Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 3,5 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h
- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 20,6 kWh/100km
- C02-Emissionen: 0 g/km
mid/mn
Ans Steuer dürfen wir bei dem Prototypen des Hochleistungs-Crossover leider noch nicht selbst, diesmal steht die Fahrt als Beifahrer bevor. Doch so bleibt wenigstens etwas mehr Zeit um Fragen zu stellen. Es geht Elektrofahrzeug-typisch ruhig und leise los, bis wir aus der Frankfurter Innenstadt Richtung Autobahn A5 aufbrechen und was gleich passiert, lässt den Atem stocken.
In kurzen 3,5 Schrecksekunden beschleunigt der EV6 GT seine 2,2 Tonnen Gewicht Allrad angetrieben mit 740 Nm Drehmoment von 0 - 100 km/h, hier sollte man seinen Beifahrer definitiv vorwarnen, bevor man aufs Gaspedal drückt. Das gilt auch für diverse Zwischensprints, die Power kommt quasi ohne Verzögerung und drückt die Insassen in die sportlichen, bequemen Schalensitze mit veganem Bezug, egal ob ab 80 km/h oder 140 km/h Geschwindigkeit.
Autobauer Kia bevormundet seine Käufer auch nicht, was die Höchstgeschwindigkeit angeht - viele Elektrofahrzeuge sind ab 180, 210 oder 225 km/h abgeregelt, nicht so der EV6 GT. In Windeseile wird die Vmax von 260 km/h erreicht, dass hier der angegebene Verbrauch von 20,6 kWh/100 km natürlich nicht eingehalten wird, sondern dann eher gegen 40 kWh+ tendiert sollte klar sein, das Gleiche gilt aber auch für alle Verbrennermodelle in diesen Geschwindigkeitsbereichen.
Um diese Performance zu erreichen, verbaut Kia zwei Elektromotoren mit einer kombinierten Leistung von 430 kW/ 585 PS, die aktuell höchste Ausbaustufe der E-GMP (Electric-Global Modular Platform), auf der auch der bald folgende EV9 basiert.
Der 77,4 kWh fassende Akku reicht bei humaner Fahrweise für bis zu 424 Kilometer Reichweite und kann dank 800-Volt-Schnellladetechnik in 18 Minuten von 10 bis 80 Prozent an einem entsprechenden 350-kW High Performance Charger wieder aufgeladen werden - übrigens jetzt auch mit Vorkonditionierung des Akkus. Ein Adapter für den Ladeanschluss verwandelt den EV6 GT zur mobilen Steckdose, bis zu 3,6 kW Leistung können auch wieder abgegeben werden. Adapter und Kabel lassen sich im Front-Kofferraum, der 20 Liter Kapazität bietet, verstauen.
Damit der EV6 GT auch gut zum Stehen kommt, werden innenbelüftete Scheibenbremsen mit Bremsbacken in neongelber Lackierung mit 380 mm vorn und 360 mm hinten unter die 21 Zoll großen Leichtmetallfelgen mit Michelin Pilot Sport 4S 255/40/ZR21 Bereifung verbaut. Die neongelbe Farbe findet sich auch als Designmittel im Innenraum an den Ziernähten und dem GT-Knopf am Lenkrad, über den sich Fahrmodi einstellen lassen, wieder.
Dass das kantige Design nicht zu 100 Prozent auf Aerodynamik ausgelegt ist, gönnt man sich bei Autobauer Kia zugunsten der Optik, den Rest macht dann die Ladetechnik wett. Um der Aerodynamik zu helfen, sind zum Beispiel die Handgriffe in den Türen im Fahrzeug versenkt, auch zwei Spoiler prangen am Heck.
Im Innenraum wird mit moderner Technik nicht gegeizt, zwei 12,3 Zoll große Bildschirme verschmelzen zu einem großen Curved-Display, auch die Multifunktionsleiste mit der Klimatisierungssteuerung oder Infotainment bedient werden, ist natürlich verbaut. Sehr luftig ist das Platzangebot, die Mittelkonsole schwebt, die Insassen im Fond haben sehr viel Beinfreiheit. Und muss mal etwas transportiert werden, 480 Liter fasst der Kofferraum, mit umgeklappter Rückbank sind es sogar 1.260 Liter.
Wer jetzt denkt "ach wieder so ein mindestens 6-stellig teures Spielzeug für die Oberklasse" irrt, der EV6 GT startet bereits ab 66.000 Euro. Für die Konkurrenz aus Ingolstadt und Stuttgart mit ähnlicher Motorisierung wird locker das Doppelte fällig.
Bestellbar ist der Kia EV6 GT ab der zweiten Jahreshälfte 2022, die ersten Auslieferungen sind für Ende des Jahres geplant. Mike Neumann / mid
Technische Daten Kia EV6 GT
- Länge / Breite (ohne Spiegel) / Höhe: 4.695 / 1.890 / 1.545 Meter
- Motor: Zwei Permanentmagnet-Sychronmaschinen Elektromotoren
- Akku-Nennkapazität: 77,4 kWh
- Leistung Elektromotor Front: 160 kW/218 PS
- Leistung Elektromotor Heck: 270 kW/367 PS
- Leistung Elektromotoren kombiniert: 430 kW/585 PS
- Reichweite laut Hersteller: bis zu 424 Kilometer
- max. Drehmoment: 740 Nm
- Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 3,5 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h
- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 20,6 kWh/100km
- C02-Emissionen: 0 g/km
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