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Verkehrsunfälle: Überholen bleibt ein großes Risiko

25 April, 2022

Eine wesentliche Ursache für schwere bis sehr schwere Verkehrsunfälle insbesondere auf Landstraßen ist das Überholen.

Unfallforscher warnen daher auch immer wieder davor, die Risiken beim Überholen nicht zu unterschätzen. Zumal die Experten in Studien nachgewiesen haben, dass die Zeitersparnis durch Überholvorgänge in der Regel deutlich geringer ist als angenommen. Deshalb sollte man nicht der eigenen Ungeduld nachgeben und sich zu unvorsichtigen Überholmanövern verleiten lassen, raten die Unfallforscher.

Denn es sind meist diese beiden Fehler, die schwere Unfälle auf Landstraßen verursachen:
Autofahrer schätzen Geschwindigkeiten und Distanzen beim Überholen falsch ein. Die Folge davon sind kritische Situationen und viel zu oft auch schwere Unfälle. So registriert etwa die ADAC Unfallforschung laut aktuellen Zahlen mit fast 40 Prozent deutlich häufiger lebensbedrohliche Verletzungen bei Überholunfällen als bei anderen Unfällen. Beim Überholen sollte deshalb Sicherheit immer vor Schnelligkeit gehen.

Dazu verweisen Verkehrssicherheitsexperten auf folgende Faustregel:
Um auf einer Landstraße mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit ein anderes Fahrzeug gefahrlos überholen zu können, sollte man eine Sichtweite von wenigstens 700 Metern haben. Das entspricht rund 14 Leitpfosten am Straßenrand. Soweit muss die Gegenfahrbahn einsehbar und auch frei sein! Die Prüf- und Sachverständigengesellschaft Dekra wiederum rechnet vor, dass wer auf einer Landstraße einen ordnungsgemäß 60 km/h fahrenden Lkw überholen will, dazu vom Beginn des Überholvorgangs an eine freie Strecke von knapp 600 Metern braucht.

Doch viele Autofahrer unterschätzen den Faktor Sichtweite bzw. die Strecke, die sie benötigen, um ein vorausfahrendes Fahrzeug zu überholen. Dadurch kommt es häufig zu brenzligen Situationen für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer, wenn einem Überholenden "der Platz ausgeht", sprich der Gegenverkehr schneller heranrückt als der Überholvorgang abgeschlossen werden kann.
Daraus resultieren, wenn es glimpflich verläuft, dann Stressmomente, im Worst Case hingegen schwere Unfälle, die Menschen unverschuldet das Leben kosten können.

Oftmals unterschätzen Autofahrer nicht nur die Geschwindigkeit des entgegenkommenden Verkehrs, sondern auch diejenige, die sie selbst fahren müssen, um in einem akzeptablen Zeitraum und in der passenden Wegstrecke an dem Fahrzeug vor ihnen vorbeizukommen. So erklären etwa die ADAC-Unfallforscher vor, dass ein Pkw auf jeden Fall 100 km/h schnell sein muss, um einen mit 60 km/h fahrenden Lkw sicher überholen zu können. Das sei jedoch nur an wenigen Stellen auf deutschen Landstraßen möglich, betonen die Experten.

Sie heben in dem Zusammenhang ebenfalls hervor, wie wenig Zeit man tatsächlich durch ein Überholmanöver einspart:
im günstigsten Fall nur zehn Prozent der Fahrtzeit, wie die Sicherheitsfachleute errechneten. Das bedeutet demnach, dass man bei einer Strecke von 20 Kilometern lediglich 1,5 Minuten später ankommt, wenn man auf Überholen verzichtet.
mid/arei

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