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HU: Prüfstraße für automatisierte Fahrzeuge

17 Januar, 2022

Die zunehmende Automatisierung von Autos erfordert neue Wege bei ihrer technischen Überprüfung. Die

Sachverständigenorganisation KÜS will mit ihrer Prüfstraße "KÜS Dive" die Durchführung von Hauptuntersuchungen an Fahrzeugen mit erweiterten Automatisierungsstufen ermöglichen.

Erst vor kurzem hat das Kraftfahrt-Bundesamt, kurz KBA, die weltweit erste Typgenehmigung für eine Fahrfunktion in Level 3 erteilt.
Diese Funktion werden auch bei den periodisch technischen Inspektionen geprüft werden müssen.
Mit der derzeit im Bau befindlichen Prüfstraße "KÜS Drive" (Dynamic Roadworthiness Inspection for Vehicles) will die Sachverständigenorganisation KÜS Hauptuntersuchungen an Fahrzeugen mit erweiterten Automatisierungsstufen ermöglichen.

"Von Beginn an geht es bei diesem Forschungsprojekt grundsätzlich darum, die Fahrfunktionen moderner Fahrzeuge in Verbindung mit ihren Assistenzsystemen heute und in Zukunft herstellerunabhängig einer Wirkungsprüfung zu unterziehen", erklärt KÜS-Hauptgeschäftsführer Peter Schuler.

Dazu will die Kfz-Überwachungsorganisation KÜS direkte Reaktionen eines Fahrzeugs auf Einwirkungen von außen dynamisch auf einem Prüfstand untersuchen. Eine solche Einwirkung kann etwa ein vorausfahrendes oder entgegenkommendes Fahrzeug sein. Um flexibel anpassbare, aber dennoch reproduzierbare Prüfabläufe sicherstellen zu können, wird das zu prüfende Fahrzeug in eine virtuelle Realität versetzt.

Der KÜS-Prüfingenieur lenkt das Fahrzeug dabei eigenständig angetrieben durch diese simulierte Umgebung. Hierbei werden die Sensoren des Fahrzeugs mit zur Simulation passenden Signalen versorgt. Die bei dieser Prüfungsfahrt provozierten Reaktionen des Fahrzeugs werden im Anschluss durch den Prüfingenieur beurteilt und gegebenenfalls bemängelt.

Dabei können auf dem Prüfstand Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h gefahren werden, ohne dass das Fahrzeug aufwändig verzurrt und abgesichert werden muss. Die Fahrzeuge bleiben in allen Geschwindigkeitsbereichen lenkbar, sodass auch Systeme, die erst ab einer gewissen Geschwindigkeit aktiv werden wie zum Beispiel adaptive Lichtsysteme, dynamisch geprüft werden können.

Die Technologie des "KÜS Drive" ermöglicht es darüber hinaus erstmals, auch ABS, ESP und ACC dynamisch auf engstem Raum, verkehrsunabhängig auf Funktionalität und Wirkung im Rahmen einer Hauptuntersuchung im Fahrversuch zu überprüfen. Durch das modulare Grundkonzept sind die Prüfumfänge in Zukunft beliebig erweiterbar. mid/asg

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