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Smartphone in der Hand: Tendenz zu Risiko

03 Dezember, 2021

Interessantes (und auch alarmierendes) Ergebnis einer Studie: Wenn junge Autofahrer während der Fahrt ihr Smartphone

nutzen, tendieren sie auch zu weiterem riskanten Fahrverhalten. Wie die gemeinsame Studie der TH Köln und der irischen Universität Limerick ergab, setzen sich solche risikoaffinen Fahranfänger häufiger unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ans Steuer, bewegen ein Kraftfahrzeug ohne Führerschein, ignorieren rote Ampeln oder nehmen mehr Passagiere mit als Sicherheitsgurte in ihrem Wagen vorhanden sind.

So räumt mit 44 Prozent fast die Hälfte aller für die Studie Befragten ein, ihr Smartphone zu verstecken, wenn sie es während der Fahrt benutzen. Damit multiplizieren sie ihr Fehlverhalten. Denn neben der eigentlichen Aktivität am Smartphone kommt das Verbergen der Nutzung als weitere Ablenkung hinzu, so das Goslar Institut.

Ein noch größerer Teil der jungen Befragten, nämlich 55 Prozent, gibt zudem an, während der Fahrt Musik-Titel auf dem Smartphone zu suchen oder zu wechseln. Auch dies ist mit einem hohen Grad an Ablenkung verbunden, wie die Studienautoren festhalten. Sie beobachteten ein solches Verhalten erstaunlicherweise ebenfalls bei Fahranfängern, die ansonsten zu keinerlei risikobehaftetem Verhalten tendieren. Daher sei zu vermuten, dass musikbezogene Aktivitäten als eher unproblematisch und vielleicht sogar sicher angesehen würden.

"Die Beschäftigung mit Musik auf dem Smartphone während der Fahrt kann, ähnlich wie das Lesen oder Schreiben von Textnachrichten, zu kognitiver, visueller sowie physischer Ablenkung führen und damit das Risiko von Kollisionen im Straßenverkehr deutlich erhöhen, warnt ivwKöln-Experte Tim Jannusch.

Die internationalen Forschungsteams der TH Köln und der Universität Limerick appellieren an die zuständigen Verkehrssicherheitsbehörden, sich mit entsprechenden Informationskampagnen gezielt an die jüngeren Autofahrer zu wenden: Ihnen soll dabei die Gefahr vor Augen geführt werden, welche die Nutzung des Handys während der Fahrt darstellt. Es müsse erreicht werden, dass ein solches Verhalten als sozial inakzeptabel angesehen werde, erklärt Jannusch. Außerdem gelte es, zu erreichen, dass sich jüngere Fahrerinnen und Fahrer nicht (mehr) gezwungen fühlen, etwa auf eine WhatsApp-Nachricht zu reagieren, gibt der Studienautor als Ziel vor.

Darüber hinaus schlägt das ivwKöln vor, die Ergebnisse dieser Studie dazu zu verwenden, nutzungsbasierte Autoversicherungen - wie etwa bei Telematik-Tarife - an die Gruppe der hochriskanten Autofahrer anzupassen und diese mit finanziellen Anreizen sowie gezieltem Feedback zu einer vorsichtigen Fahrweise zu motivieren.
mid/arei

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