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Medizinisch-Psychologische-Untersuchung als Schutz und Chance

18 November, 2021

Im Volksmund heißt sie Idiotentest: die Medizinisch-Psychologische-Untersuchung, kurz MPU. Immerhin mehr als

80.000 Menschen, die im Straßenverkehr auffällig wurden, müssen die MPU absolvieren. Die MPU ist Schutz und Chance für die Verkehrsteilnehmer gleichermaßen, erklärt Andrea Häußler, Verkehrsexpertin und Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV Süd Life Service GmbH.

Die Führerscheinbehörde kann bei Verstößen gegen Verkehrsregeln eine MPU anordnen.

Die Anlässe sind gesetzlich genau definiert.

"Wer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss mit mehr als 1,6 Promille fährt, mehr als acht Punkte in Flensburg hat oder durch eine erhebliche Straftat auffällt, der muss zu einer MPU", sagt Häußler.

Generell dient die MPU dazu, die Gründe für das Fehlverhalten zu analysieren und eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Dies kann mit der Unterstützung von psychologisch geschulten Experten besser gelingen. Dabei wird von den Betroffenen auch Einsicht und Eigeninitiative gefordert.

Zu Beginn füllen Teilnehmer die Fragebögen aus.
Diese dienen den Ärzten und Psychologen als Hintergrundinformation. So werden alle Aspekte beleuchtet und keine Details vergessen. Hier geht es um medizinische Fragen und darum, wie es zum Führerscheinentzug kam. Selbstverständlich werden diese Fragebögen und auch alle Ergebnisse vertraulich behandelt.

Im wissenschaftlich basierten Leistungstest werden Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit getestet. "Die Teilnehmer sitzen an Einzelplätzen an Testgeräten, so dass sie sich voll auf diese Aufgabe konzentrieren können", erklärt die Verkehrsexpertin.

Während des gesamten Tests steht geschultes Personal für Fragen zur Verfügung. Diese Tests sind nach wissenschaftlichen Maßstäben konzipiert und erlauben ein hohes Maß an Vergleichbarkeit.
Im anschließenden Arztgespräch verschafft sich ein Mediziner einen Überblick über eventuelle Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und das derzeitige Befinden. Dabei wird von Fall zu Fall je nach Vorgeschichte individuell beurteilt, wie umfangreich diese Untersuchung ausfällt. Bei Drogen- oder Alkoholauffälligkeiten fällt eine Blut- und/oder Urinuntersuchung an, für Menschen, die zu viele Punkte in Flensburg haben, sind keine Labor-Untersuchungen erforderlich.

Ein zentrales Element jeder MPU ist das psychologische Gespräch. "Nur mit offenen und ehrlichen Angaben der Betroffenen wird es möglich sein, Bedenken auszuräumen. Die Gutachter möchten hier wissen, wie gut sich die Teilnehmer mit ihrer Verkehrsauffälligkeit auseinandergesetzt haben und wo es zu welchen Veränderungen gekommen ist", berichtet Andrea Häußler. mid/arei

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