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Wie nötig ist ein Tempolimit?

15 September, 2021

Bundeseinheitliches Tempolimit - ja oder nein? Das ist eine der wichtigsten verkehrspolitischen Fragen im

Vorfeld der Bundestagswahl.
Doch wie ist eigentlich der aktuelle Ist-Zustand?
Data- und Verkehrsexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben Echtzeit-Daten von Autobahnabschnitten ohne Tempolimit ausgewertet.

Das Ergebnis überrascht. Denn tatsächlich fahren rund 77 Prozent der Autofahrer auch auf Abschnitten ohne Tempolimit langsamer als 130 km/h.
Weitere zwölf Prozent fahren zwischen 130 und 140 km/h und weniger als zwei Prozent sind mit mehr als 160 km/h unterwegs - zumindest im Westen der Republik.

Für die Studie haben die IW-Wissenschaftler über einen Zeitraum von rund vier Monaten Daten von Autobahnzählstellen an Abschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung in Nordrhein-Westfalen ausgewertet.
Dabei wurden rund 1,2 Milliarden Fahrten auf 1.762 Fahrstreifen erfasst. Inwieweit sich die Daten bundesweit übernehmen lassen, lassen die Autoren offen.

Erwartungsgemäß sind die meisten Autofahrer zwischen 15 und 18 Uhr unterwegs, in dieser Zeit fährt kaum jemand schnell:
Gerade einmal rund ein Prozent der Fahrer ist flotter als 160 km/h. Ab 19 Uhr steigt der Anteil der Schnellfahrer deutlich, bleibt aber insgesamt klein:
Zwischen 22 und 4 Uhr fahren nur vier Prozent 160 km/h oder schneller.
Das Instituts der deutschen Wirtschaft: "Die Zahlen zeigen, dass sich selbst bei freier Fahrt und nachts nur eine Minderheit mit maximalen Geschwindigkeiten wohlfühlt."

Das Hauptargument für Tempolimits war über lange Zeit die Unfallgefahr. Allerdings sind die Autobahnen heute die sichersten Straßen in Deutschland. Von 2.719 Verkehrstoten im Jahr 2020 starben 317 Menschen auf der Autobahn, allerdings wird etwa jeder dritte Kilometer auf der Autobahn gefahren.
Auch den CO2-Ausstoß dürfte das Tempolimit nicht entscheidend senken:
Selbst bei einheitlichem Tempo 130 würden Modellen zufolge maximal zwei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Dabei plant die Bundesregierung, bis 2030 im Verkehr an die 80 Millionen Tonnen einzusparen.
mid/rhu

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