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Spielt das Auto beim Einkauf eine große Rolle?

23 Juli, 2021

Einzelhändler überschätzen die Rolle des Autos beim Einkaufen. Sie fürchten häufig einen Rückgang ihrer Umsätze, wenn der Platz zum Abstellen privater PKW reduziert wird.

Wie eine Umfrage des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) auf zwei Einkaufsstraßen in Berlin zeigt, liegen sie damit falsch.

Die große Mehrheit der Kunden - 93 Prozent - hatte die Einkaufsstraßen nicht mit dem Auto erreicht.
91 Prozent des Geldes, das die Kunden in den lokalen Geschäften ließen, kam aus dem Geldbeutel derjenigen, die zu Fuß, mit dem Rad, oder mit ÖPNV unterwegs waren.
Diejenigen, die zum Einkaufen mit dem Auto in die Stadt fahren, waren also nur für neun Prozent der Umsätze verantwortlich.

"Dieser Befund kommt keineswegs überraschend. Er deckt sich mit Studien, die 2019 über die Innenstädte von Offenbach, Gera, Erfurt, Weimar und Leipzig erschienen sind. Auch die Forschung über Mobilität und lokale Wirtschaft aus anderen europäischen Ländern, aus Nordamerika und Australien spiegeln die gleichen Erkenntnisse wider", sagt IASS-Wissenschaftler Dirk von Schneidemesser.

Händler in den untersuchten Städten überschätzten den Anteil ihrer Kunden, die mit dem Auto kommen - so auch in Berlin, wo sie ihn bei 22 Prozent vermuteten, er tatsächlich aber nur bei sieben Prozent liegt.

Die Fehleinschätzung könnte damit zusammenhängen, dass die Händler von sich auf andere schließen.
Zum Beispiel schätzten Händler, die mit dem Auto zu ihrem Geschäft fahren, die Nutzung des Autos durch ihre Kunden auf 29 Prozent und damit viel höher als Händler, die andere Verkehrsmittel nutzen (10 bis 19 Prozent).
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass Händler die Entfernung überschätzen, die Kunden zu ihrem Geschäft zurücklegen. Über die Hälfte (51 Prozent) der befragten Kundinnen und Kunden wohnen weniger als einen Kilometer von der Einkaufsstraße entfernt.
Die Händler schätzten den Anteil auf 13 Prozent.
mid/arei

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