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Ist Biodiesel scchlechter als Diesel oder Erdöl?

15 Dezember, 2007

Der Zumischungszwang schlechter Bio-Anteile zum Kraftstoff entsprechend dem EEG ist der blanke Hohn. Erst vor wenigen Wochen legte der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) eine ökologische Bewertung alternativer Kraftstoffe vor, die unser Umweltminister nicht ignorieren kann. Danach ist der Treibhauseffekt von einem Liter Biodiesel (RME) mindestens 1,7-fach so hoch wie bei Erdöldiesel.

Hintergrund: Biodiesel schlechter als Diesel aus Erdöl

Warum das so ist und warum es aus der Gruppe der heutigen Alternativen keiner schafft, als strahlender Sieger an den Erdölkraftstoffen vorbeizuziehen, wollen wir hier nicht aufblättern. Schlimmer noch ist, dass es sich bei den meisten Alternativen um minderwertigen Kraftstoffersatz handelt, der die Weiterentwicklung der Motoren massiv behindert und älteren wie heutigen Motoren schadet.

Besonders ausgeprägt ist das bei Biodiesel (RME). Bereits mit einer Beimischung von fünf Prozent zum Erdöldiesel leidet die Schmierfähigkeit des Motorenöls, so dass das Öl früher gewechselt werden muss. RME erhöht den Verbrauch um drei bis sieben Prozent und die NOx-Emissionen zwischen 20 und 30 Prozent. Es enthält Phosphorverbindungen, die den Katalysator schädigen, und bildet Aschevorläufer, von denen die Partikelfilter- Lebensdauer mehr als halbiert werden kann. Von Motoren mit Partikelfilter darf darum RME nicht gefahren werden.

Als ob das nicht reichte, soll nun den Erdölkraftstoffen ein „Bio“-Anteil“ von bis zu 20 Prozent zugesetzt werden. Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn es sich beim Diesel um BTL (Biomass to liquid) handelte, also synthetischen Biodiesel der zweiten Generation. Auf diesen Kraftstoff setzen die Motorenforscher alle Hoffnungen, weil BTL den Weg zur homogenen Verbrennung öffnet und zum CCS-System, der Vereinigung von Otto- und Dieselmotor. Als Lohn winken mindestens 15 Prozent geringerer Verbrauch gegenüber heutigen Dieselmotoren sowie die Vermeidung von NOx und Partikeln.

Wie wichtig den Automobilherstellern BTL ist, wurde kürzlich deutlich, als sich nach Shell auch Mercedes und VW mit einer Minderheitsbeteiligung bei Choren in Freiberg einkauften. Dort ist nun auch die Entscheidung für den ersten Standort einer Großanlage für 200 000 Jahrestonnen BTL gefallen. Darüber demnächst mehr.

Die Politiker hätten längst die Weichen für den Bau weiterer Großanlagen stellen müssen. Denn nach VW-Forscher Wolfgang Steiger wären wir in der Lage, mit dem Choren-Verfahren den gesamten Bedarf an Dieselkraftstoff im Lande sicherzustellen. Heute verbrauchen wir etwa 30 Millionen Jahrestonnen Dieselkraftstoff. Der Anteil wird steigen, weil der Dieselmotor weiter an Boden gewinnt.

Da unsere Politiker lieber Ideologien nachlaufen als auf Fachleute zu hören, haben sie nichts unternommen, um den Bau von BTLAnlagen etwa durch Reduzierung der bürokratischen Hemmnisse zu beschleunigen. Das ist absolut unverständlich, denn hier könnten sie sich Denkmäler errichten. „Geld (für den Bau von Anlagen) ist genug vorhanden“, berichtete kürzlich ein Aufsichtsratmitglied von Choren. „Was fehlt, sind alle Rahmenbedingungen der Politik.“ Leider ist dieser beim Streben nach Macht auch der Verstand verloren gegangen. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie dem unschuldigen CO2 einen „Treibhauseffekt“ andichtet und unsere Wirtschaft zu ruinieren gedenkt, um wieder einmal mit dem deutschen Wesen die Welt zu retten?

Die wird auf solchen Unfug nur mit Gelächter antworten. Wir brauchen keine unsinnigen, verlogenen Ideologien, sondern endlich ein in die Zukunft weisendes, realistisches Energiekonzept, wie es die Fachleute längst fordern, um unsere totale Importabhängigkeit zu reduzieren. Da Politiker ihre Autos nicht selbst betanken, scheint ihnen der dramatische Anstieg der Kraftstoffpreise völlig entgangen zu sein. Ebenso aber auch, dass immer weniger Privatleute in der Lage sind, sich ein fabrikneues Auto zu kaufen.

Da hilft kein Geschrei nach „Bestandserneuerung“ oder „Umweltverträglichkeit“. Wenn die Belastungen weiter so erhöht werden wie bisher, ist unsere Industrie stetig stärker auf den Export angewiesen – bis die ersten Firmensitze ins Ausland verlegt werden, weil ihnen hierzulande die Politik die Luft zum Atmen nimmt. Dass die Firmenchefs diese Entwicklung gesehen haben, es aber versäumten, sich rechtzeitig zu wehren, soll hier nur am Rand erwähnt werden.

Der einzige Staatsmann, der die Gefahr dieser unheilvollen Entwicklung erkannt hat, bei der Deutschland von seinen Politikern in eine „Vorreiterrolle“ gepresst wird, ist der tschechische Präsident Vaclav Klaus. Er warnt vor dem Hineintaumeln in die nächste Diktatur, die das Wörtchen „Klima“ vor sich her tragen wird. Unsere Politiker aber sind blind und taub gegenüber jeder Warnung, dabei hat Deutschland in den letzten 100 Jahren zwei Diktaturen überstehen müssen.

Ist unser Gedächtnis so kurz, dass wir alles vergessen haben, was während dieser Diktaturen passierte? Wollen wir mit aller Macht zurück zur Gleichmacherei, zum Trabant, dem „Einheitsauto“? Zur allumfassenden Bespitzelung, der sich niemand entziehen kann und die jede Initiative tötet? auto-Reporter.net - Entnommen aus der aktuellen Ausgabe des Branchen-Informationsdienstes PS-Automobilreport

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