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Abgas- und Schadstoffmessungen: Hochmodernes Abgaslabor nimmt Betrieb auf

03 Juni, 2019

Abgas- und Schadstoffmessungen sind für Prüfunternehmen wie den TÜV nicht erst seit dem Dieselskandal

ein Thema. Mit einer modernen Hightech-Anlage hat der TÜV Rheinland das Technologiezentrum Lambsheim auf den neuesten Stand gebracht.
"Der Grund für den Umbau war die neue WLTP-Vorschrift der EU", erklärt Jiri Vejsada, Leiter des Abgaslabors im Technologiezentrum Lambsheim. Eine Modernisierung der vorhandenen Technik sei aufgrund der neuen Anforderungen nicht möglich gewesen, so dass ein Komplett-Austausch des Prüfstandes vorgenommen werden musste. Mehrere Millionen Euro sind in die Anlage geflossen, damit diese fit für die Zukunft ist.
Die Spezialisten des TÜV Rheinland nehmen hier unter anderem im Auftrag des Kraftfahrt-Bundesamtes Abgas- und Schadstoffmessungen sowie Messungen des Kraftstoffverbrauchs und - bei Elektroautos oder Hybriden - der Energieverbrauchswerte vor. Das kann zum einen die Überprüfung von Neuentwicklungen umfassen, sich aber auch auf bereits vom KBA zugelassene Fahrzeuge erstrecken.
Die Anwendungsbereiche für ein Prüflabor wie in Lambsheim sind vielfältig: Auch gerichtliche Gutachten bei Streitigkeiten über die Verbrauchswerte gehören zum Aufgabenbereich der Ingenieure. 30 Spezialisten arbeiten im Technologiezentrum in der Nähe von Frankenthal.
Neben den Labortests auf dem Abgasrollenprüfstand, die allesamt bei 23 Grad Celsius und rund 45 Prozent Luftfeuchtigkeit stattfinden, gehören zum seit 1. September 2017 geltenden WLTP-Verfahren auch Messungen unter Realbedingungen. Hier seien unter anderem Vorgaben bezüglich der Dauer der Messfahrt, aber auch zum Beispiel der Höhenmeter zu beachten, erklärt Laborchef Vejsada. Knapp über 90 Minuten dauert eine Fahrt, je nach Verkehr - kürzer als eineinhalb Stunden darf sie nicht sein, sonst ist die gesamte Prüfung, die aus zahlreichen Prüfungspunkten besteht, "invalid" - ungültig.
Die Vorgaben sind so streng, damit die Kunden realistische Daten, etwa bezüglich der Verbrauchs- und CO2-Werte, vorgelegt bekommen. Der Verbraucherschutz steht im Vordergrund, daher sind für die EU entsprechende Regelungen erarbeitet worden. Für die Messfahrten installieren die Ingenieure des TÜV Rheinland das sogenannte PEMS am Fahrzeug, das "Portable Emissions Measurement System", das im vorgegebenen Rahmen während der Fahrt Daten sammelt.
Der TÜV Rheinland bleibt dabei seiner Gründungsidee treu: als neutraler Dritter für Sicherheit und Transparenz zu sorgen und dabei zu helfen, bestehende Technologien zu verfeinern.
Mirko Stepan / mid mid/Mst

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