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Neues Datenzentrum am Stammsitz: "Skoda 4.0"

29 November, 2018

Die Digitalisierung ist aus modernen Produktionssystemen nicht mehr wegzudenken. Ob vernetzte

Montageanlagen oder intelligente Lagersysteme - Industrie 4.0 bestimmt die Produktion von heute. Automobilproduzenten sind inzwischen viel mehr als Autobauer - sie sind auch IT-Unternehmen. Skoda zum Beispiel ist eines der größten in Tschechien.
IT und Software sind längst mehr als Werkzeuge, die beim Automobilbau zum Einsatz kommen. In der Branche ist von der digitalen Transformation die Rede, alle europäischen Hersteller haben eine Agenda aufgesetzt, bei der IT großgeschrieben und noch größer gedacht wird. Das ist laut der Marktanalysten vom Bain & Company auch an der Zeit - denn viele Unternehmen drohen, die Zukunft zu verschlafen.
Einer Studie zufolge erreichen nur fünf Prozent aller Unternehmen ihre digitalen Ziele. Daher sei es erforderlich, mit der digitalen Transformation eine unternehmensweite Umgestaltung auf sämtlichen Ebenen zu erreichen. "Sie ist ein Kulturwandel, der alle kundennahen Abteilungen selbstständiger operieren lässt und das Unternehmen experimentierfreudiger macht. Sie ist ein Effizienzsteigerungsprogramm, das digitale Instrumente einsetzt, um die Kosten zumindest mittelfristig wieder einzuspielen. Und sie ist ein zentrales Element der Unternehmensstrategie", heißt es in einer Analyse der Unternehmensberatung.
Skoda hat das Ziel gesetzt, sich im Rahmen der "Strategie 2025" vom Automobilhersteller zur "Simply Clever Company für beste Mobilitätslösungen" zu entwickeln, geht die Transformation also konsequent an. Mit dem neuen Datenzentrum am Stammsitz in Mladá Boleslav ist mehr als nur der erste Schritt getan. Dieses baut die tschechische Volkswagen-Tochter derzeit zum größten gewerblichen Rechen- und Speicherzentrum des Landes aus. Mit einer Rechenkapazität, die für jeden gewöhnlichen PC-Nutzer unvorstellbar ist: 15 PetaFLOPS, das entspricht 15 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Zum Vergleich: Alltagsrechner bewegen sich im GigaFLOPS-Bereich, können als etwa ein Tausendstel der Rechenleistung des Skoda-Supercomputers aufbringen.
"Um die Datensicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig maximale Rechenleistung zu erzielen, braucht Skoda Auto ein Datenzentrum mit modernster Rechen- und Speicherkapazität", sagt Klaus-Dieter Schürmann, IT- und Finanzvorstand des Herstellers. Der Ausbau des Datenzentrums zeige, dass das Unternehmen bereits einer der führenden Mobilitätsdienstleister in der Tschechischen Republik sei.
Im neuen Datenzentrum werden 6.500 Server auf fast 1.700 Quadratmetern Fläche untergebracht, 210 Kilometer Kabel verlegt. Die Abwärme des Kühlwassers für den High-Performance-Computer - mehr als 4.200 Kubikmeter pro Stunde schützen das System vor Überhitzung - wird genutzt, um Büroräume zu beheizen.
Mit dem neuen Datenzentrum sollen nicht nur Entwicklungs- und Produktionsprozesse verbessert und beschleunigt werden, sondern Skoda baut damit ein Fundament für zukünftige Autos der Marke: Autonomes Fahren braucht enorme Datenmassen, im neuen Datenzentrum können diese verarbeitet und gespeichert werden. Und wer an dieser digitalen Schraube dreht, braucht fachkundiges Personal - 80 IT-Stellen werden bis Jahresende neu besetzt. Die Zeiten, in denen Autos von Mechanikern und Karosseriebauern auf die Räder gestellt wurden, sind vorbei. Industrie 4.0 heißt die Zukunft.
Mirko Stepan / mid mid/Mst

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