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Frauen und Autos

11 Oktober, 2007

– zwei Welten prallen aufeinander? Mitnichten. Die Anzahl der Autohalterinnen steigt unaufhörlich, im Straßenverkehr sitzen die Mädels sowohl in Kleinwagen wie in Sportwagen. Eher für Männer konzipierte große Vans wie der Porsche Cayenne, der BMW X5 oder der Jeep Grand Cherokee sind offensichtlich Frauenautos und werden ob der vielen Kindersitze hinten im Fahrzeug in Hamburg liebevoll „Windelbomber“ genannt.

Trotz aller dieser Tatsachen ist die Welt in einem Autohaus noch männlich geprägt. So sehr männlich, das Frauen sich immer noch unwohl in Autohäuser fühlen, sich schon am Eingang unsicher und eher verloren vorkommen. Kaum eine hat durchgängig positive Erfahrungen beim Autokauf gemacht, die wenigsten trauen sich ohne männliche Begleitung in die Werkstatt zur Inspektion oder Reparatur. Erschreckend negativ ist die Bilanz, die Frauen in so genannten Frauen-Gesprächsrunden und in unzähligen Interviews von der Psychologin Renate C.Gust zogen. Da geht es um eindeutig offene diskriminierende Äußerungen wie „Kommen Sie doch morgen noch mal mit Ihrem Mann vorbei, dann können wir ja über die technischen Details reden“, obwohl die Frau ein Auto für ihren Gebrauch kaufen will. Aber es geht auch um eher untergründige nur latent spürbare Ungleichbehandlungen. Einige Interviewpartnerinnen beschreiben Situationen, in denen sie als Kundinnen teurere Inspektionen oder Reparaturen bezahlten, weil zusätzliche Teile eingebaut wurden oder die teurere Alternative beim Teilelieferanten gewählt wurde. Andere interviewte Damen gehen davon aus, dass sie allein aus der Tatsache „Frau“ zu sein, längere Wartezeiten und kürzere Beratungszeiten erhalten. Diese Erfahrungen sind unabhängig von der Marke und den Autohändlern, ziehen sich quer über die Republik. In einer groß angelegten empirischen Untersuchung will Renate C.Gust nun Abhilfe schaffen. Sie ist Trainerin und Coach und arbeitet seit Jahren für verschiedenen Hersteller und Händler in der Automobilbranche, geht in Autohäuser tagtäglich ein und aus. Unter ihrer Webseite www. Frauen-auto-forum.de findet sich ein Fragebogen, der von Frauen ausgefüllt werden kann, um sowohl positive wie auch negative Erfahrungen von Frauen im Autohaus zu erfassen. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht werden und aufwecken. „Die Hersteller, Händler und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind aufgerufen, sich auf die Bedürfnisse ihrer weiblichen Interessenten und Kundinnen verstärkt einzustellen, die unterschiedlichen Standards an die Dienstleistungsqualität bei Männern und Frauen im Autohandel zu erfüllen. Oberstes Ziel ist es, die Frauen für die jeweilige Marke zu begeistern, ihnen den Aufenthalt in einem Autohaus zu angenehm wie möglich zu machen“ so Frau Gust. Schließlich hat schon fast jede ihrer befragten Frau einmal in ihrem Autofahrer-Leben die Marke und den Händler wegen „schlechter“ Behandlung gewechselt, viele Käufe sind gar nicht erst zustande gekommen, „Wenn dann noch fast jede 3. Frau ihr Auto von einem Bekannten reparieren lässt, dann wissen wir, wie viel Geld den Händlern und Werkstätten verloren geht“, - und das in einer Branche, die seit Jahren klagt über sinkenden Umsätze.
Quelle: www.frauen-auto-forum.de

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