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Autohersteller Alfa Romeo: Die drei von der Rennstrecke

11 März, 2017

Auf dem Hockenheimring zeigt der kurz vor seiner Markteinführung (18. März 2017) stehende Alfa Romeo Stelvio,

dass er ein unglaublich schönes Auto ist - und das bescheinigt ein bekennender SUV-Skeptiker. Er soll aber ebenfalls unter Beweis stellen, dass er nicht nur für den Boulevard gebaut ist. Auch hier überzeugt der italienische Sunnyboy, und dafür hätte man den Alfa nicht zwingend mit dem 206 kW/280 PS starken Vierzylinder-Turbo des Testwagens ausrüsten müssen, obwohl der dem ersten SUV der Marke gut zu Gesicht steht. Der Benziner kommt mit einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmeter bei 2.250/min daher und sorgt für 230 km/h Spitze und einen 0-100-km/h-Sprintwert von 5,7 Sekunden in Kombination mit der Achtgang-Automatik.
An seiner Seite treten als Unterstützung aus der großen FCA-Familie zwei von Abarth aufgeblasene Fiat an: der 124 Spider und der 595 Competizione. Die haben mit dem SUV-Konzept des Stelvio zwar so viel zu tun wie Pasta mit Kartoffelsalat. Trotzdem sind sie auf dem Hockenheimring gute Begleiter, denn sie ermöglichen einen direkten Vergleich völlig unterschiedlicher Antriebskonzepte.
Der Stelvio beispielsweise kann trotz des hohen Leergewichts von 1.735 Kilo (inklusive Normfahrer) dank seiner optimalen Gewichtsverteilung von 50:50, vor allem aber dank seines Allradantriebs auf der kurvenreichen Teilstrecke des Hockenheimrings punkten. Denn wenn es nach einer langgezogenen Linkskurve rechts herum in eine Spitzkehre geht und nach dem Scheitelpunkt der Fuß wieder auf dem Gas steht, ist die Traktion des Allraders einfach unschlagbar. Beim Einlenken macht sich das Gewicht des SUV zwar bemerkbar, die Ausfahrt aus der Haarnadel-Kurve fühlt sich dagegen federleicht an. Hier macht der Stelvio seinem Namen alle Ehre: Das SUV ist nach dem Stilfser Joch benannt, dem ""Passo dello Stelvio", Italiens höchstem Gebirgspass. Dessen Pass-Straße gilt mit ihren 48 Kehren auf der Ostrampe als eine der spektakulärsten Routen, die Autofahrer in Europa finden können. Der Stelvio hat die Kurve sozusagen im Blut.
Kurvenfahren ist zwar auch mit dem Abarth 595 Competizione mit seinen 132 kW/180 PS eine echte Freude, trotz des deutlich geringeren Gewichts von 1.145 Kilo kann der Kleine aber seine Grundkonzeption nicht verbergen. Der Frontriebler neigt bei schlechten Bedingungen auf der schmierigen Asphaltdecke zum Untersteuern. Die Traktion der kleinen Rennsemmel aus der Kurve heraus ist auch deutlich schlechter als beim 4x4, der insgesamt natürlich viel stärker auf Komfort und Alltagstauglichkeit getrimmt ist. Dennoch: Wer den Sportmodus bei den drei Fahrmodi per Dreh-Drück-Schalter auswählt, kann sehr viel Fahrspaß erleben.
Das dritte Antriebskonzept steckt im Abarth 124 Spider: Heckantrieb. Hier zeigt sich bei der Fahrt durch die Spitzkehre wieder ein anderes Bild. Hinein funktioniert problemlos, bei der Ausfahrt muss man seinen Gasfuß zügeln und dem Gaspedal mit Zurückhaltung begegnen, sonst bricht das Heck aus. ESP und Traktionskontrolle sorgen zwar notfalls dafür, dass alles beherrschbar bleibt, aber schneller ist der Fahrer unterwegs, wenn er die Helfer in Wartestellung belässt. Der offene Zweisitzer ist zwar mit seinen 125 kW/170 PS der schwächste im Bunde, hat allerdings mit 1.135 Kilo auch den wenigsten Speck auf den Rippen. Seine 250 Newtonmeter Drehmoment liegen bei 2.500/min an.
Bei der Höchstgeschwindigkeit und dem Sprintwert sind die Italiener dagegen ganz eng beieinander: 224 km/h schafft der Spider, der 595 Competizione 218 km/h. Und 6,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 beim Cabrio stehen 7,3 Sekunden bei der Rennsemmel gegenüber.
Welcher dieser drei ist nun der Beste? Der Alfa Romeo Stelvio ist sicherlich das ausgewogenste Auto und auch das vielseitigste. Mit ihm kommt man überall hin, dank des intelligenten Allradantriebs, der im Normalfall die Hinterräder antreibt und nur bei Bedarf Kraft an die Vorderräder schickt, auch abseits befestigter Straßen. Für die First Edition mit umfangreicher Serienausstattung und der beschriebenen Antriebs-Motor-Kombination sind mindestens 56.000 Euro fällig. Die beiden Abarth-Modelle - der 595 Competizione beginnt bei 24.790 Euro, der 124 Spider bei 40.000 Euro - sind ganz klar der Spaß-Fraktion zuzuordnen und in Sachen Motorsound und Fahrwerksabstimmung wahre Krawallbrüder im Gegensatz zum Alfa. Wer das nötige Kleingeld hat, stellt sich am besten alle drei in die Garage - dann ist für jede Gemüts- und Wetterlage das richtige Auto dabei.
Mirko Stepan / mid mid/Mst

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