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Jubiläum in Arese: Das Mueso Storico von Alfa Romeo wird 40

03 Januar, 2017

"La Macchina del Tempo" - die Zeitmaschine, so nennen die Italiener liebevoll das Museo Storica Alfa Romeo am

ehemaligen Markenstammsitz in Arese bei Mailand, das den Besucher durch die mittlerweile hundertjährige Historie der Autos mit dem klangvollen Namen führt. Jetzt feiert das Werksmuseum seinen 40. Geburtstag und blickt dabei selbst auf eine eigene ereignisreiche Geschichte zurück.
Die Eröffnung wurde stimmig mit allen Vorurteilen gegenüber Italien zelebriert. Bereits in den 1950er Jahren hatte der damalige Direktor Orazio Satta Puliga den Grundstein für das Museum gelegt, doch erst am 18. Dezember 1976 öffnete es seine Pforten. Gut Ding will Weile haben und so vergingen nicht wenige Jahre, bis die Exponate ausgesucht, die Sammlung zusammengestellt war. An Gründen für heftige Diskussionen darüber wird es nicht gemangelt haben. Rund 30 Jahre später war dann erstmal wieder Schluss mit dem Stolz auf die Vergangenheit. Nach der Stilllegung der Produktion in der Hochlohn-Provinz Lombardei und der Verlagerung der Firmenzentrale musste die Sammlung 2009 vorübergehend komplett geschlossen werden.
Dass es damals überhaupt zur Eröffnung des Museo Storico gekommen war, grenzt aus heutiger Sicht ohnehin an ein Wunder. Denn kurz zuvor debütierte der glücklose Alfasud, der von Giorgio Giugiaro gestaltet und vom ehemaligen Porsche-Mitarbeiter Rudolf Hruska konstruiert zwar erhebliches Marktpotenzial besaß, dessen Produktion aber aus politischen Gründen im strukturschwachen Süden Italiens angesiedelt wurde. Das Alfa-Romeo-Werk Pomigliano d'Arco in der Nähe von Neapel wurde grundlegend umgebaut und erweitert, um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Qualitätmängel des Alfasud überstiegen jedoch die schlimmsten Befürchtungen, zudem waren Belegschaft und Gewerkschaften in hohem Maße streitbar. In 13 Jahren wurde Pomigliano d'Arco 700 Mal bestreikt.
Wie auch immer, in Arese wurden die Glanzlichter der Alfa-Romeo-Historie voller Stolz präsentiert, darunter die wundervolle Giulietta und als Protoyp auch die Spider-Variante. Auch der 8C und der Alfa Romeo 75, für viele Alfisti der letzte richtige Alfa, bekamen Stammplätze im Museum. 1986 wurde die Marke von Fiat übernommen, eine Gleichteile-Strategie mit Fiat, Lancia und zuletzt auch mit Saab war die Folge.
Erst im Juni 2015 wurden die Türen der Sammlung in Arese wieder geöffnet, zuvor hatte der italienische Stararchitekt Benedetto Camerana den gesamten Komplex im Sinne der Neuausrichtung von Alfa Romeo zu renovieren und gleichzeitig die historische Bausubstanz zu neuem Leben zu erwecken. Seitdem sind mehr als 100.000 Besucher in der "Macchina del Tempo" auf Zeitreise gegangen und haben die wichtigsten Serienfahrzeuge, Designstudien, Prototypen und Rennautos der 1910 gegründeten Marke bewundern können.
Zu sehen sind unter anderem das allererste Fahrzeug der Marke, der A.L.F.A. 24HP. Außerdem werden legendäre Rennwagen präsentiert wie der Tipo 6C 1750 Gran Sport, mit dem Tazio Nuvolari 1930 das berühmte Langstreckenrennen Mille Miglia gewann, der Tipo 159 Alfetta, der Juan Manuel Fangio 1951 zur Formel-1-Weltmeisterschaft trug, oder der Tipo 33TT12, mit dem Alfa Romeo 1975 den Titel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft holte.
Das Museo Storico nutzt aufwändig präsentierte Fotos, Filme und Tondokumente um die Geschichte greifbar zu machen, geöffnet ist es täglich (außer dienstags) von 10 bis 18 Uhr. mid/mk

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