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Audiosysteme: Volvo packt den Konzertsaal ins Auto

13 Dezember, 2016

Volvo legt die Messlatte ziemlich hoch. Guter Sound ist vielen Autokäufern wichtig. Daher werden Audiosysteme

mit immer größerem Aufwand und immer mehr Raffinesse entwickelt. Volvo gilt hier als Vorreiter und hat in der 90er-Baureihe mit dem Bowers & Wilkins-Soundsystem die Messlatte besonders hoch gelegt. Das große Wort vom Konzertsaal auf Rädern trifft hier wie in kaum einem anderen Auto zu.
Die Zeiten, als wir noch Löcher in die Türverkleidungen sägten, dicke Boxen einbauten und dem ab Werk montierten Kassetten- oder später CD-Radio mit zusätzlichen Verstärkern auf die Sprünge halfen, sind ja lange vorbei. Irgendwann erkannten auch die Automobilhersteller, dass es mehr gibt als zwei Lautsprecher irgendwo unten in den Türen und 2 x 20 Watt Musikleistung. Halbwegs passable Soundsysteme ab Werk wurden daher in den 1980ern zum Thema und nahmen immer schneller Fahrt auf. Schließlich ist das Auto der einzige Ort im Leben sehr vieler Menschen, an dem ungestörter Musikgenuss stattfinden kann. Man kennt das ja: Die Nachbarn, die Kinder, der Partner, sie alle haben nicht immer Verständnis dafür, dass zum Beispiel "The Dark Side of The Moon" eben besonders beglückend klingt, wenn der Bass auch zu fühlen ist.
Volvo war einer der ersten Hersteller, der seine Autos mit aufwändigen Lösungen zur ersten Wahl für all jene machte, die Musikgenuss auch unterwegs wünschen. 1997 zum Beispiel brachten die Schweden im C70 die erste "Dolby Pro Logic"-Surroundanlage. Von 2006 an gab es für jedes Modell ein Soundsystem, das Dolby Pro Logic II mit hochwertigen Dynaudio-Lautsprechern kombinierte. Damit kamen sowohl Opern-Liebhaber als auch Anhänger des BoomBoom-Basses voll auf ihre Kosten.
Vor einigen Jahren dann kam auch Harman Kardon als Mitstreiter auf der Suche nach dem perfekten Klangerlebnis ins Spiel, bis mit dem neuen XC90 2015 die britische Traditionsmarke Bowers & Wilkins als Entwicklungspartner und Lieferant die Bühne betrat. B&W, bekannt für ästhetische Highend-Lösungen im Heimbereich, und Volvo warfen ihr Know-how zusammen, denn das Auto ist ja für audiophilen Hörgenuss ein denkbar schwieriger Ort. Der relativ kleine Innenraum, ausgekleidet mit verschiedensten Materialien vom schallabsorbierenden Stoff bis zum hart reflektierenden Glas, mal freie und mal besetzte Plätze stehen einfachen Lösungen im Weg. Und der Umstand, dass nicht sonderlich viel Platz ist für große Lautsprecher ist, macht die Sache nicht trivialer.
So wundert es nicht, dass in den 90er-Modellen von Volvo gleich 19 Lautsprecher eingebaut sind, die dafür Sorge tragen, dass auf jedem Platz ein ausgewogener Klang entsteht - mit strahlenden Höhen, ausgewogenen Mitten und stabilen Bässen als Fundament, das alles trägt.
Von Beginn der Entwicklung an waren die Fachleute von Bowers & Wilkins mit im Boot und erforschten mit den Volvo-Ingenieuren, an welchen Plätzen im Auto die Hoch-, Mittel- und Tieftöner am besten zu platzieren seien. Dann wurden Boxen speziell für die Volvo-Modelle entwickelt, wobei die Aluminium-Hochtöner durch extreme Festigkeit besonders sanfte Höhen ohne Verzerrungen ermöglichen. Die Boxen für mittlere und tiefe Frequenzen mit den gelben Kevlar-Membranen von B&W dagegen verhindern Verzerrungen und verbessern das seitliche Abstrahlverhalten.
Der Subwoofer wiederum, der einen Schalldruck von 123 Dezibel erzeugen kann, sitzt im Kofferraum direkt neben dem linken Radhaus. Mit dem ist er durch eine Öffnung verbunden, um einen möglichst großen Resonanzraum nutzen zu können. Angesteuert werden die Lautsprecher von einem Class D-Zwölfkanal-Verstärker mit 1.400 Watt und einem Frequenzband von 20 bis 20.000 Hertz.
Diese Daten verraten HiFi-Spezialisten mehr als normalen Musikliebhabern. Doch mehr als jedes Zahlenwerk der Lautsprecher sagt ja der Klang. Und für den gilt der gern genutzte Begriff vom "Konzertsaal auf Rädern" wie für kaum ein anderes Auto. Schließlich findet sich unter den Festeinstellungen des Soundsystems auch der Modus "Göteborger Konzerthaus". Mit 800 Einzelmessungen rückten die Klang-Ingenieure der Akustik dieses Musikhauses zuleibe und implantierten sie ins Auto. Konrad Winterstein/mid mid/kw

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