Fahrbericht Honda Civic Type R: Der Sportwagen für den wilden Alltag
25 November, 2016
Fahrbericht mit den technischen Daten: Der Name ist beim Honda Civic Type R Programm: Das R steht für Racing, und das sorgt auch bei der aktuellen Generation für große Augen bei den Sportwagen-Fans.
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Die bullige Optik lässt schon auf den ersten Blick einen Hoch-PS-ler und jede Menge Fahrspaß vermuten. Eine Vielzahl an Spoilern, Schürzen und Schwellern, die an mancher Stelle etwas protzig wirken, unterstreichen den supersportlichen Anspruch des Nippon-Renners. Die Auspuffanlage mit vier Endrohren und die 19-Zoll-Felgen setzen das i-Tüpfelchen - wer auffallen will, hat mit dem Honda Civic Type R genau die richtige Wahl getroffen. Und die optisch geweckten Erwartungen werden auf der Straße nicht enttäuscht.
Als 4-Türer ist der Kompakte erst auf den zweiten Blick zu identifizieren. Die hinteren Türen lassen sich durch optisch in die Karosserie integrierte und unauffällige Griffe an der C-Säule öffnen. Dahinter verbirgt sich erstaunlich viel Platz. Trotz aller Sportlichkeit lässt es sich bequem auch hinten ausharren, und auch größer geratene Personen müssen nicht die Knie bis zu den Ohren ziehen, um eine bequeme Sitzposition zu finden. Das gilt natürlich umso mehr für das Gestühl in Reihe eins: Die Schalensitze fallen sofort ins Auge. Sie sind mit wenig Schnickschnack und Einstellmöglichkeiten voll auf Sportlichkeit getrimmt, halten Fahrer und Beifahrer in allen Situationen sicher im Griff und lassen auch nicht eine Portion Restkomfort vermissen.
Und so ist der Radikale aus Japan auch für den Alltag ein zuverlässiger Begleiter. Der Kofferraum bietet mit 475 Liter Ladevolumen ausreichend Platz für den Wocheneinkauf für die ganze Familie. Wem dieses Platzangebot nicht ausreicht, der kann bequem die Rückbank umklappen und 1.404 Liter Stauraum nutzen.
Die Alltagstauglichkeit befördert ebenso das reichhaltige Angebot an Assistenz-Systemen, wodurch der Japaner nicht nur Fahrspaß, sondern auch mehr Sicherheit und Komfort bietet. Die Systeme reichen vom Spurhalte-Assistent über Totwinkel-Warner, Verkehrszeichen-Erkennung, Rückfahr-Kamera, Parkpiepser vorne und hinten bis hin zum Regen- und Lichtsensor. Über das mittige 7-Zoll-Touchscreen lassen sich das gesamte Infotainment und das Navigationssystem einstellen. Und das Audiosystem bietet einen guten Klang. Weniger gut gefallen dagegen die Geräusche, die ab etwa 130 km/h ungewollt in den Innenraum dringen, hier müssen deutsche Komfort-Kunden beim Civic Type R Abstriche machen.
Doch genug von Nützlichkeit und Komfortgedanken: Die Wahrheit liegt bei einem Kompaktsportler auf der Piste. Nach dem Start des 228 kW/310 PS starken Vierzylinder-Turbos per Knopfdruck, ertönt ein brachialer Sound aus den vier Endrohren der Auspuffanlage. Der 2,0-Liter-Motor beschleunigt den Racer in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h - erst bei einer Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h ist Schluss mit Vortrieb. Der Turbomotor startet zwar bei niedrigen Drehzahlen noch etwas verhalten, legt aber ab dem Erreichen des maximalen Drehmomentes von 400 Newtonmeter bei 2.500 Touren umso vehementer los. Da trifft es sich gut, dass die 6-Gang-Schaltung sehr knackig ist und sich dank kurzer Wege im Nu und völlig problemlos bedienen lässt.
Wem der Samurai auf Rädern im Normalzustand noch nicht scharf genug ist - dazu muss man aber schon von der wirklich hartgesottenen Sorte sein -, der hilft mit der "+R"-Taste nach. Dadurch wird das Drehmoment-Mapping nochmal mehr auf Bestzeiten-Jagd optimiert, die Lenkung wechselt von direkt auf super direkt und das Fahrwerk von hart auf bretthart. Vielen vielleicht auch zu hart, aber das ist nun mal das Los eines solch kompromisslosen Wagens. Diese Sichtweise relativiert dann auch den Verbrauch des Civic Type R, der in der Praxis - natürlich will man sagen - mit den 7,3 Liter auf 100 Kilometer laut Norm nicht hinkommt. 8,9 Liter auf 100 Kilometer waren es im Test, ein Wert und eine Abweichung, die Menschen mit Benzin im Blut fast schon wie eine Lappalie vorkommt.
Und was bleibt? Mit seinen beachtlichen Fahrleistungen steigt der Honda Civic Type R im Vergleich zum Vorgänger eine Klasse auf und ist nun auf Augenhöhe mit dem VW Golf R, Audi RS3 und Ford Focus RS. Für alle, die sich an lauten Fahrgeräuschen im Innenraum nicht stören und die richtiges Rennfahrer-Feeling erst in harten Schalensitzen erleben, die haben im Civic Type R vielleicht ihren täglichen Wildbullen gefunden. Bianca Burger/mid
Technische Daten Honda Civic Type R:
Viertüriger Kompaktsportler mit fünf Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,39/1,88/1,47/2,59, Kofferraumvolumen: 498-1.429 l, Leergewicht: 1.453 kg, max. Zuladung: 247 kg, Tankinhalt: 50 l.
Antrieb: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.996 ccm, max. Leistung: 228 kW/310 PS bei 6.500/min, max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.500-4.500/min, 0-100 km/h: 5,7 s, Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h, manuelles 6-Ganggetriebe, Normverbrauch: 7,3 l Benzin/100 km, CO2-Emission: 170 g/km, Testverbrauch: 8,9 l Benzin/100 km, Vorderradantrieb, Preis: ab 35.350 Euro. mid/BB
Bildquelle: Honda, Bildunterschrift: mid Groß-Gerau - Ein waschechter Racer in der Kompaktklasse: der Honda Civic Type R.
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Als 4-Türer ist der Kompakte erst auf den zweiten Blick zu identifizieren. Die hinteren Türen lassen sich durch optisch in die Karosserie integrierte und unauffällige Griffe an der C-Säule öffnen. Dahinter verbirgt sich erstaunlich viel Platz. Trotz aller Sportlichkeit lässt es sich bequem auch hinten ausharren, und auch größer geratene Personen müssen nicht die Knie bis zu den Ohren ziehen, um eine bequeme Sitzposition zu finden. Das gilt natürlich umso mehr für das Gestühl in Reihe eins: Die Schalensitze fallen sofort ins Auge. Sie sind mit wenig Schnickschnack und Einstellmöglichkeiten voll auf Sportlichkeit getrimmt, halten Fahrer und Beifahrer in allen Situationen sicher im Griff und lassen auch nicht eine Portion Restkomfort vermissen.
Und so ist der Radikale aus Japan auch für den Alltag ein zuverlässiger Begleiter. Der Kofferraum bietet mit 475 Liter Ladevolumen ausreichend Platz für den Wocheneinkauf für die ganze Familie. Wem dieses Platzangebot nicht ausreicht, der kann bequem die Rückbank umklappen und 1.404 Liter Stauraum nutzen.
Die Alltagstauglichkeit befördert ebenso das reichhaltige Angebot an Assistenz-Systemen, wodurch der Japaner nicht nur Fahrspaß, sondern auch mehr Sicherheit und Komfort bietet. Die Systeme reichen vom Spurhalte-Assistent über Totwinkel-Warner, Verkehrszeichen-Erkennung, Rückfahr-Kamera, Parkpiepser vorne und hinten bis hin zum Regen- und Lichtsensor. Über das mittige 7-Zoll-Touchscreen lassen sich das gesamte Infotainment und das Navigationssystem einstellen. Und das Audiosystem bietet einen guten Klang. Weniger gut gefallen dagegen die Geräusche, die ab etwa 130 km/h ungewollt in den Innenraum dringen, hier müssen deutsche Komfort-Kunden beim Civic Type R Abstriche machen.
Doch genug von Nützlichkeit und Komfortgedanken: Die Wahrheit liegt bei einem Kompaktsportler auf der Piste. Nach dem Start des 228 kW/310 PS starken Vierzylinder-Turbos per Knopfdruck, ertönt ein brachialer Sound aus den vier Endrohren der Auspuffanlage. Der 2,0-Liter-Motor beschleunigt den Racer in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h - erst bei einer Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h ist Schluss mit Vortrieb. Der Turbomotor startet zwar bei niedrigen Drehzahlen noch etwas verhalten, legt aber ab dem Erreichen des maximalen Drehmomentes von 400 Newtonmeter bei 2.500 Touren umso vehementer los. Da trifft es sich gut, dass die 6-Gang-Schaltung sehr knackig ist und sich dank kurzer Wege im Nu und völlig problemlos bedienen lässt.
Wem der Samurai auf Rädern im Normalzustand noch nicht scharf genug ist - dazu muss man aber schon von der wirklich hartgesottenen Sorte sein -, der hilft mit der "+R"-Taste nach. Dadurch wird das Drehmoment-Mapping nochmal mehr auf Bestzeiten-Jagd optimiert, die Lenkung wechselt von direkt auf super direkt und das Fahrwerk von hart auf bretthart. Vielen vielleicht auch zu hart, aber das ist nun mal das Los eines solch kompromisslosen Wagens. Diese Sichtweise relativiert dann auch den Verbrauch des Civic Type R, der in der Praxis - natürlich will man sagen - mit den 7,3 Liter auf 100 Kilometer laut Norm nicht hinkommt. 8,9 Liter auf 100 Kilometer waren es im Test, ein Wert und eine Abweichung, die Menschen mit Benzin im Blut fast schon wie eine Lappalie vorkommt.
Und was bleibt? Mit seinen beachtlichen Fahrleistungen steigt der Honda Civic Type R im Vergleich zum Vorgänger eine Klasse auf und ist nun auf Augenhöhe mit dem VW Golf R, Audi RS3 und Ford Focus RS. Für alle, die sich an lauten Fahrgeräuschen im Innenraum nicht stören und die richtiges Rennfahrer-Feeling erst in harten Schalensitzen erleben, die haben im Civic Type R vielleicht ihren täglichen Wildbullen gefunden. Bianca Burger/mid
Technische Daten Honda Civic Type R:
Viertüriger Kompaktsportler mit fünf Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,39/1,88/1,47/2,59, Kofferraumvolumen: 498-1.429 l, Leergewicht: 1.453 kg, max. Zuladung: 247 kg, Tankinhalt: 50 l.
Antrieb: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.996 ccm, max. Leistung: 228 kW/310 PS bei 6.500/min, max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.500-4.500/min, 0-100 km/h: 5,7 s, Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h, manuelles 6-Ganggetriebe, Normverbrauch: 7,3 l Benzin/100 km, CO2-Emission: 170 g/km, Testverbrauch: 8,9 l Benzin/100 km, Vorderradantrieb, Preis: ab 35.350 Euro. mid/BB
Bildquelle: Honda, Bildunterschrift: mid Groß-Gerau - Ein waschechter Racer in der Kompaktklasse: der Honda Civic Type R.
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