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Flixbus schluckt Postbusse

16 August, 2016

Wurde diese Ehe etwa im Fernbus-Himmel geschlossen? Flixbus übernimmt ab November 2016 die Fernbus-Sparte

der Deutschen Post. Im Anschluss wollen beide Unternehmen eine dauerhafte Marketing- und Vertriebskooperation eingehen, um neue Kundengruppen zu erschließen. Erst 2015 hatte sich Flixbus den Konkurrenten MeinFernbus einverleibt und baut durch die aktuelle Expansion seine führende Position weiter aus.
Schon heute bietet der deutsche Marktführer täglich 100.000 Verbindungen zu 900 Zielen in 20 Ländern Europas an, 71 Prozent der in der Bundesrepublik gefahrenen Kilometer entfallen auf Flixbus. Die gelben Postbusse steuern bislang 120 Ziele innerhalb Deutschlands und in den Nachbarländern an. Dadurch und durch die Position der Deutschen Post DHL Group als weltweit führendem Post- und Logistikkonzern sollen nun Synergien entstehen. Für 2016 rechnet FlixBus mit einem Fahrgastzuwachs von nochmals 50 Prozent auf 30 Millionen Kunden.
Durch die neue Kooperation werden FlixBus-Produkte bis Ende des Jahres in 5.000 Partnerfilialen der Deutschen Post erhältlich sein. Produkte der Deutschen Post werden im Gegenzug über FlixBus-Kanäle beworben. "So gewinnen wir kurzfristig eine neue Zielgruppe für unsere junge Marke und langfristig mehr Nutzer für nachhaltige Mobilität", sagt FlixBus-Gründer und Geschäftsführer André Schwämmlein. Im Logistik-Bereich läuft bereits ein Express-Kurierservice als Pilotprojekt der Deutschen Post zwischen Hamburg und Berlin, bei dem DHL-Pakete innerhalb eines Tages per Fernbus versendet werden.
Branchenkenner sehen in der Übernahme eine fortschreitende Konsolidierung des Marktes. "Der deutsche Markt ist nach wie vor umkämpft. Trotz steigender Preise ist Busfahren in Deutschland weiterhin eine günstige und bequeme Angelegenheit?", sagt Naren Shaam, Geschäftsführer des Reisevergleichsportals GoEuro. Zu Beginn habe es nach der Liberalisierung des Fernbusmarktes in Deutschland 2013 einen harten Preiskampf zwischen neuen und etablierten Anbietern gegeben. Seit 2014 aber seien die Preise im Schnitt um 40 Prozent gestiegen - von 3,80 Euro pro 100-Kilometerfahrt auf 5,33 Euro.
"Postbus und FlixBus sind beide Qualitätsanbieter, haben aber bisher unterschiedliche Kundensegmente angesprochen. Wir möchten jetzt ein Produkt für alle Alters- und Zielgruppen bieten", sagt André Schwämmlein. Bis Ende 2016 werde FlixBus auch das regionale Angebot in Deutschland verstärken. Profitieren sollen Kleinstädte, die bisher noch keinen Fernbus-Anschluss hatten. Dazu kooperiert der Anbieter mit rund 250 mittelständischen Busunternehmen. mid/ts

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