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Brexit und die Folgen für die deutsche Autoindustrie

24 Juni, 2016

Nach dem Votum für einen EU-Austritt Großbritannien geht die Angst vor einem Dominoeffekt um, den auch

die deutsche Autoindustrie zu spüren bekommen könnte. "Es muss alles getan werden, um den bislang ungehinderten Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen Großbritannien und den anderen EU-Ländern auch künftig zu ermöglichen", erklärt Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).
Der VDA-Präsident rechnet nach dem "Brexit" allerdings mit einer "Phase der Unsicherheit", die für die Industrie alles andere als hilfreich sei. Dies gelte sowohl für die Finanz- und Devisenmärkte als auch für die Auswirkungen auf den Waren- und Dienstleistungsverkehr. Brüssel müsse aus dem Votum die richtigen Schlüsse ziehen.
Großbritannien ist für die deutsche Automobilindustrie das weltweit größte Exportland, betont Matthias Wissmann und belegt das mit Zahlen: 2015 seien 810.000 Pkw, die in Deutschland vom Band liefen, nach Großbritannien ausgeführt worden. Der britische Pkw-Markt habe 2015 ein neues Rekordniveau mit einem Volumen von 2,6 Millionen Neuwagen erreicht: "Jeder zweite davon zählt zu einer deutschen Konzernmarke."
Nach einem EU-Austritt sollte niemand Interesse daran haben, mit Zollschranken zwischen Großbritannien und dem Festland den internationalen Warenverkehr zu verteuern, fordert der VDA-Präsident. Dabei sei der britische Automobilmarkt in hohem Maße auf Importe angewiesen: 86 Prozent der Pkw-Neuzulassungen sind Autos, die nicht in Großbritannien produziert, sondern importiert wurden. Ein Großteil davon kommt aus EU-Ländern.
Zudem produzierten die deutschen Automobilhersteller laut VDA-Zahlen 2015 in Großbritannien rund 216.000 Pkw . Mit zirka 100 Standorten sind deutsche Automobilunternehmen, darunter sehr viele Zulieferer, in Großbritannien vertreten. Seit 2010 hat sich die Zahl der Standorte um 30 Prozent erhöht. "Wir sollten alles daran setzen, dass diese Erfolgsstory fortgeschrieben werden kann. Nun ist Brüssel gefordert", sagt Matthias Wissmann. mid/rlo

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