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Autokorso: Tipps für die automobile Nachspielzeit

20 Juni, 2016

Flaggen auf der Motorhaube, Wimpel und Fahnen im Innenraum, Fähnchen an den Scheiben - Fußballfans feiern auch hierzulande gerne per Autokorso.

Unsachgemäße Befestigung, schlechtes Material oder abgebrochene Halterungen können jedoch andere Corso-Teilnehmer verletzen. Tipps von den TÜV SÜD-Experten, damit Fans nicht noch nach dem Abpfiff die rote Karte sehen.
„Wer seine Fußball-Freude mit dem Auto auf der Straße zeigen will, sollte beim Kauf der Fanartikel auf einiges achten. Gerade bei den Halterungen gibt es große Qualitätsunterschiede. Brechen sie leicht, können schnell andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Verletzungsgefahr droht auch, wenn die Flaggen bei Überlandfahrten oder gar auf der Autobahn am Fahrzeug belassen werden: Herkömmliche Auto-Flaggen halten maximal 50 Stundenkilometer aus, dann drohen Halterungen abzureißen. Also niemals mit den Flaggen raus aus der Stadt. Spezielle Qualitätssiegel gibt es nicht. Einen Anhaltspunkt können die Befestigungshinweise der Hersteller bieten.
Das A und O für Teilnehmer beim Auto-Corso: gesehen werden. Deshalb unbedingt die Beleuchtungsanlage frei sichtbar halten. Flaggen so anbringen, dass sie die Lampen nicht verdecken und vor allem keinen Kontakt zu heißen Teilen, wie dem Motor oder Auspuff, haben. Natürlich haben Aufkleber auf Leuchten nichts zu suchen. Apropos: Auf den Fenstern behindern Aufkleber die Sicht. Vorsicht: Besitzt das Fahrzeug nur einen Außenspiegel, muss selbst die Heckscheibe flaggenfrei bleiben.
Nicht nur im Stadion wichtig: die freie Sicht. Flaggen dürfen niemals so angebracht sein, dass für den Fahrer die Sicht aus dem Auto versperrt ist. Das gilt auch für den Innenrückspiegel. Dort haben Wimpel, Schals, Maskottchen und Co. nichts zu suchen. Große Flaggen während der Fahrt aus dem Auto zu halten, ist verboten.
Schwarz-Rot-Gold, Blau-Weiß-Rot, Grün-Weiß-Orange – die verschiedenen Landesfarben werden auch an den Außenspiegeln zur Schau getragen. Im Handel erhältlich sind dazu spezielle „Spiegelüberzüge“. Hersteller werben zwar mit einer technischen Freigabe, was jedoch selten erwähnt wird: Die Überzieher verdecken in der Regel die Seitenblinker in den Außenspiegeln – eine Ordnungswidrigkeit.
Von den Flaggen zur Fahne: Viele Kommunen sind gerade in Zeiten sportlicher Großereignisse dazu übergegangen, Auto-Corsi als Demonstration zu deklarieren. Die Veranstaltungen finden so in einem speziell geschützten Bereich statt, der von der Polizei zuvor abgesperrt wurden. Aber auch dort gilt die Straßenverkehrsordnung. Alkohol am Steuer ist tabu. „Mit nullkommanull Promille haben Fahrer die hundertprozentige Kontrolle, nicht nur übers Fahrzeug, sondern auch über die Insassen“, so Lang.
Stichwort „surfen“: In den vergangenen Jahren immer beliebter: sich während der Corso-Fahrt aus Fenstern und Schiebedächern zu lehnen. Dazu Lang: „Lehnen sich Insassen aus den Seitenfenstern, ist die Verletzungsgefahr auch bei geringen Geschwindigkeiten hoch. Fahrer sollten deswegen beim Autokorso einen kühlen Kopf und ihre Mitfahrer im Griff haben.“ www.tuev-sued.de

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