Aktuelle Auto News
 



Peugeot Boxer als Umzugs-Mobil: Der steckt was weg

25 Mai, 2016

Er ist nichts für Feingeister oder Leisetreter, sondern für Malocher - für Menschen, die anpacken und was wegschaffen: Der Peugeot Boxer ist ein Arbeitstier im besten Sinne, groß, kantig mit völlig schnörkelloser, rauer Schale und ebenso rauem Kern in Form des 2,2-Liter-Diesels mit 130 PS. Und in den Laderaum des in der getesteten L3H2-Ausführung sechs Meter langen und 2,52 Meter hohen Schlachtschiffs passt ein kompletter Haushalt. Doch der Boxer hat - insbesondere in der oberen Ausstattungslinie Komfort Plus - noch weitere Vorzüge, die ihn zum idealen Umzugs-Mobil machen.

So macht der Boxer dem Piloten das Leben leicht, weil er sich fast fahren lässt wie ein Pkw, was für Menschen mit wenig Transporter-Fahrpraxis von großem Vorteil ist. Wer sich also für einen Umzug in Eigenregie den großen Wagen mietet, kommt auf Anhieb gut zurecht.
Das liegt zum einen an der leichtgängigen Lenkung und dem gut erreichbaren Schalthebel in der Mittelkonsole. Zum anderen ist bei der Top-Ausstattung mit Navigations-Paket neben dem elektronischen Wegweiser auch eine Rückfahrkamera an Bord. Dadurch können auch Nicht-Profis rangieren wie die Weltmeister, selbst wenn man wie im Testfahrzeug beim gewohnten Blick nach hinten nur blankes Blech vor Augen hat. Allerdings bietet Peugeot auch ein Fenster für die Trennwand an, was aber nur dann Sinn macht, wenn auch die Seiten und Hecktüren des Wagens verglast sind.
Der Innenraum ist mit recht bequemem Gestühl ausgestattet, das den Rücken auch auf längeren Touren nicht über Gebühr malträtiert. Ablagen gibt es in Hülle und Fülle sowohl in den Türen als auch im Armaturenbrett. Und durch die gute Musikanlage ist auch für Unterhaltung gesorgt. Und dank der Bluetooth-Freisprechanlage kann der Fahrer auch unterwegs ganz legal telefonieren.
Gewöhnungsbedürftig ist die Geräuschkulisse nach dem Start des Dieselmotors. Wer sonst nur im Pkw unterwegs ist, dem fährt angesichts des lauten Klackerns nach dem Starten der Schreck durch sämtliche Glieder. Aber keine Sorge, das ist kein Anzeichen für einen Defekt an der 2,2-Liter-Maschine und hat sich nach einigen Minuten bis auf ein leichtes Nageln bei niedrigen Drehzahlen erledigt. Und auf der Piste entschädigt der Vierzylinder mit 350 Newtonmeter Drehmoment dann mit einem guten Durchzug auch im beladenen Zustand. Die Lenkung ist leichtgängig und die sechs Vorwärtsgänge lassen sich auch beim Zurückschalten sauber einlegen. Auf langen Autobahnfahrten sind der beim Niveau Komfort Plus serienmäßige Tempomat und der optionale Spur-Assistent ein Segen.
Doch kommen wir zur Kernkompetenz des Boxers: dem Befördern von Sperrigem und Schwerem von A nach B. Beladen wird der 13 Kubikmeter fassende Laderaum entweder von der Seite durch die 1,25 Meter breite und 1,76 Meter hohe Öffnung, die die Schiebetür freimacht, oder vom Heck aus, wo 1,56 Meter Breite und 1,79 Meter Höhe zur Verfügung stehen.
Sehr gut: Die Ladekante liegt mit 53,5 bis 61 Zentimeter angenehm niedrig und die hinteren Flügeltüren lassen sich nach dem Entriegeln einer Sicherung bis zu einem Winkel von 260 Grad öffnen, sodass sie fast an der Seitenwand anliegen. Das ist sehr praktisch, wenn man etwa zum Beladen mit geöffneten Türen in eine schmale Einfahrt muss.
Ein Lob verdient sich Peugeot für den eingebauten Ladeboden, der sehr widerstandsfähig ist und nicht gleich verkratzt, wenn Gegenstände darüber geschoben werden und vier stabile Verzurrösen bietet. Letztere reichen aber nicht aus, wenn bei einem Umzug zahllose Kleinteile transportiert werden müssen. Daher erweist es sich als Segen, dass die Seitenwände des Testwagens von innen nicht verkleidet waren, denn dort finden sich neben den vier im Blech verankerten Verzurrösen noch viele weitere - quasi inoffizielle - Stellen, durch die ein Gurt oder Seil gezogen werden kann. Dafür sind sie zwar nicht gedacht, aber das Blech hält es aus. Weniger gut: Das Blech an den Radkästen im Laderaum ist sehr dünn und wenig geschützt. Aber der Boxer ist ja kein Schönling, sondern ein Malocher. Und diese Rolle füllt er souverän aus.
Bewertung:
Plus: In der Ausstattung Komfort Plus liegt das Interieur fast auf Pkw-Nivau, einsteigerfreundlich, durchzugsstarker Motor
Minus: teilweise etwas dünne Bleche im Laderaum

Thomas Schneider/mid

Technische Daten Peugeot Boxer Kastenwagen Komfort Plus 335 L3H2 2,2L HDI:
Großraum-Transporter mit drei Sitzplätzen und abgetrennter Ladefläche, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 6,00/2,05/2,52/4,04, Laderaumvolumen: 13 m³, Breite/Höhe Schiebetür in Meter: 1,25/1,76, Breite/Höhe Hecktüren in Meter: 1,56/1,79, Achslasten VA/HA: 1.850/2.000 kg, Tankvolumen: 90 l, Leergewicht: 2.050 kg, zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg, max. Zuladung: 1.450 kg, zul. Anhängelast: 2.500 kg, Preis: 33.250 zzgl Mwst. (Grundausstattung).
Antrieb: Vierzylinder-Dieselmotor, Hubraum: 2.198 ccm, max. Leistung: 96 kW/130 PS bei 3.750/min, max. Drehmoment: 350 Nm bei 1.750/min, Sechsgang-Schaltgetriebe. Höchstgeschwindigkeit: 148 km/h, Normverbrauch: 6,0 l/100 km, Schadstoffnorm: Euro 6. mid/ts

zurück zu den News             News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.



Unsere Highlights