Aktuelle Auto News
 



Rallye-Hoffnung Fabian Kreim

10 Mai, 2016

Fabian Kreim gilt als die deutsche Rallye-Hoffnung Nummer 1. Bei der dritten Station der Deutschen Rallye-

Meisterschaft (DRM) ist der 23-Jährige mit seinem Co-Piloten Frank Christian mit nur 5,5 Sekunden Rückstand mit dem Skoda Fabia R5 auf Rang 2 gelandet - eine 30-Sekunden-Zeitstrafe nach einer verpassten Schikane hat den Sieg bei der 29. ADAC Rallye "Rund um die Sulinger Bärenklaue" gekostet. In der Gesamtwertung liegt das deutsche Duo auf dem dritten Platz.
Rallye-Hoffnung Fabian Kreim im mid-Interview
Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat mit dem ADAC-Förderpiloten gesprochen.
mid: Wie schätzen Sie Ihre Rolle als Verfolger ein? Denn nach dem ersten DRM-Lauf lagen Sie in Führung, und wollten diese auch wieder zurückerobern.
Fabian Kreim: Die Rolle hat sich nicht großartig verändert bei uns. Der Plan ist es trotzdem, am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Egal ob wir momentan Erster oder Dritter in der Meisterschaft sind.
mid: Wie sind Sie eigentlich zum Rallye-Sport gekommen?
Fabian Kreim: Das ist eigentlich ganz kurios. Ich wollte auch immer Rundstrecke fahren, komme ja aus dem Kartsport. Das hätten meine Eltern aber finanziell nicht stemmen können. Irgendwann kam der ADAC-Opel-Cup. Dort bin ich auf Anhieb Zweiter in der Junior-Wertung geworden. Danach kam ich ins Werksteam bei Opel. Und 2015 kam dann der Wechsel zu Skoda. Und jetzt versuche ich, hier meine Chance zu nutzen.
mid: Wo soll die Rallye-Karriere hinführen?
Fabian Kreim: Am besten so weit wie möglich nach oben. Die Weltmeisterschaft ist irgendwann das Ziel. Darauf arbeiten wir hin.
mid: Und die Rundstrecke ist abgehakt?
Fabian Kreim: Ja, das Thema ist durch. Gegen Pascal Wehrlein bin ich früher Kart gefahren. Er ist ein Jahr jünger als ich und hat es jetzt in die Formel 1 geschafft. Ich müsste zuerst noch diverse Formel-Klassen durchlaufen. Dann wäre ich zu alt. Im Rallyesport fängt man später an.
mid: Gibt es einen Zeitplan, wenn alles perfekt läuft?
Fabian Kreim: Die DRM wird überwiegend auf Asphalt gefahren, die WRC auf Schotter. Ich muss hier eine ganz normale Lehrzeit absolvieren, das heißt: ich muss erst einmal drei Jahre fahren, bis ich Geselle bin. Um Meister zu werden, braucht es nochmal mehrere Jahre. Wir fahren ja noch zusätzlich die Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft. Dort muss ich jeden Kilometer auf Schotter nutzen, um auch dort schnell zu werden.
mid: Und was kommt danach?
Fabian Kreim: Als nächsten Schritt möchte ich es in die WRC2 schaffen, um die Strecken für die Weltmeisterschaft kennen zu lernen. Aber momentan fehlt mir noch die Erfahrung, ich bin fahrerisch noch nicht so weit. Es würde nicht viel bringen, in den höheren Klassen mitzufahren und dann dort mit fünf Minuten Rückstand Vorletzter oder Letzter zu werden.
mid: Wo liegen Ihre Stärken und wo Ihre Schwächen?
Fabian Kreim: Es gibt Situationen, in denen ich bei einem Lauf sehr stark bin und beim nächsten schwach. Das verschiebt sich immer. Bei der Vogelsberg-Rallye beispielsweise habe ich bei schwierigen Bedingungen einen Fehler gemacht, davor bei schwierigen Bedingung alles richtig gemacht.
mid: Fahren Sie manchmal zu risikofreudig?
Fabian Kreim: Manchmal gehe ich zu aggressiv ran, finde nicht gleich den richtigen Rhythmus. Dann muss mich mein Co-Pilot etwas einbremsen.
mid: Kann sich ein Rallye-Fahrer hinters Steuer setzen und nicht auf Sieg fahren?
Fabian Kreim: Klar will ich am liebsten immer gewinnen. Manchmal ist es aber besser, taktisch klug zu agieren. Vielleicht hat man nicht die besten Reifen oder die Bedingungen wechseln - dann kann man nicht immer volles Rohr fahren. Weniger ist manchmal mehr, das gilt auch im Rallyesport.
mid: Wie kommen Sie nach einem Rennwochenende wieder runter?
Fabian Kreim: Ich mache Sport: Laufen und Radfahren. Kein Training, ohne hohen Puls. Ganz locker, einfach auslaufen. Ohne Stress.
mid: Welcher Typ Autofahrer sind Sie privat, abseits der Piste?
Fabian Kreim: Ich bin ein zurückhaltender und entspannter Fahrer, vor allem, seit ich den Sport professionell betreibe. Natürlich bin ich auf meinen Führerschein angewiesen. Wenn ich im Straßenverkehr Mist baue, ist Rallyefahren auch gestrichen. Dementsprechend verhalte ich mich auf der Straße. Wenn die Autobahn frei ist, fahre ich allerdings gerne schnell.
mid: Dazu passende Musik?
Fabian Kreim: Radio aus! Ich möchte die Laufgeräusche des Autos hören. Musik lenkt mich eher ab, dann fühle ich mich nicht voll konzentriert. Mirko Stepan/mid mid/Mst
Bildunterschrift: mid Groß-Gerau - Mit Skoda auf Erfolgskurs: Rallye-Hoffnung Fabian Kreim fährt in der Deutschen Meisterschaft vorne mit.

zurück zu den News             News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.



Unsere Highlights