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Autozulieferer Schaeffler: E-Kupplung spart Sprit

07 April, 2016

Der herkömmlichen Kupplung geht es an den Kragen. Autozulieferer Schaeffler präsentierte jetzt zu ersten Fahrversuchen drei kurz vor der Serienreife stehende Systeme zur teilweisen oder kompletten Automatisierung der Gangwechsel bei Schaltgetrieben. Das Ziel:

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Deutliche Einsparungen beim Verbrauch bei mehr Komfort und zumindest gleichem Fahrspaß.
Aus Kostengründen ist der Handschalter in vielen Entwicklungsländern, aber auch bis zur europäischen Mittelklasse mit Abstand am meisten verbreitet. Deshalb will Schaeffler mit der so genannten E-Clutch die Möglichkeit schaffen, die Vorteile der Schaltautomaten wie etwa die Antriebs-Hybridisierung und das spritsparende Segeln auch mit Schaltgetrieben zu nutzen.
In der kostengünstigsten und einfachsten Variante MTplus bleibt der Fahrer fürs Kuppeln zuständig, doch ein schlauer Aktuator in der Hydraulik-Druckleitung erkennt, wenn die Fahrsituation Sparpotenzial hergibt. Bei konstanter Fahrt wird der Motor vom Getriebe getrennt und ganz abgeschaltet oder er läuft im Leerlauf weiter. Das Auskuppeln übernimmt dabei MTplus. Das Signal dazu gibt der Fahrer indirekt, indem er vom Gas geht. Die mögliche Sprit-Einsparung beziffern die Entwickler auf zwei bis sechs Prozent - und zwar in echt und nicht auf dem Prüfstand. Ein Testfahrzeug brauchte im Stadtverkehr sogar acht Prozent weniger Benzin.
In der zweiten Version namens Clutch-by-wire kuppelt der Fahrer nur noch virtuell - ein "Pedalkraftersteller" gaukelt ihm vor, er würde ganz normal ein- und auskuppeln, dabei übernimmt ein neu entwickelter, "intelligenter" Aktuator, also ein Bauteil, das elektrische Signale in mechanische Bewegung umsetzt, die Arbeit. Bis zu 17 Prozent Spritersparnis haben die Entwickler in ihrem Konzeptfahrzeug "Gasoline Technology Car" (GTC) herausgefahren.
Am radikalsten geht die ähnlich effektive, dritte Version namens Elektronisches Kupplungsmanagement (EKM) mit dem Kupplungspedal um - das wird schlicht weggelassen. Eingekuppelt wird automatisch, wenn ein Gang eingelegt wird, das Signal zum Auskuppeln liefert ein Sensor punktgenau dann, wenn der Fahrer zum Schalthebel greift. Beim EKM lässt sich auch ein E-Motor in den Antriebsstrang integrieren, der in Situationen einspringt, in denen der Verbrenner nicht wirtschaftlich wäre, etwa beim Einparken, beim Stop an Go und im langsamen Stadtverkehr. Schaeffler sieht EKM als "technisch eleganten und wirtschaftlichen Einstieg in die milde Hybridisierung, wie er so mit einem Automatikgetriebe nicht darstellbar wäre".
Die neuen Systeme sollen Mitte 2018 serienreif sein - an Interessenten aus der Autoindustrie mangelt es nicht. Denn die Hersteller suchen angesichts künftiger verschärfter Abgasnormen verzweifelt nach bezahlbaren Möglichkeiten, den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu senken - das Angebot von Schaeffler kommt also exakt zum richtigen Zeitpunkt. mid/rhu
Bildquelle: Schaeffler, Bildunterschrift: mid Groß-Gerau - Das Konzeptfahrzeug "Gasoline Technology Car" (GTC) schaffte unter anderem durch die Clutch-by-wire-Technologie bis zu 17 Prozent Spritersparnis.

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