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Autotest - Fahrbericht Kompaktvan Chevrolet Rezzo 2.0 CDX

21 August, 2007

Ein Kompaktvan f?r 14 990 Euro mit viel Platz und drei ausbaubaren Einzelsitzen hinten?

Fahrbericht Chevrolet Rezzo 2.0 CDX Autogas: Schn?ppchen mit kleinen Schw?chen.
Ein Kompaktvan f?r 14 990 Euro mit viel Platz und drei ausbaubaren Einzelsitzen hinten? Ein neuer Versuch, chinesischer Autobauer in Deutschland Fu? zu fassen? Mitnichten. Chevrolet Rezzo 1.6 SE hei?t das preislich attraktive Angebot. Wir machten mit dem 2.0 CDX und Autogasanlage als Sonderausstattung die Probe aufs Exempel.

Die runde Karosserieform des noch aus Daewoo-Tagen stammenden Familienwagens ist nicht mehr ganz zeitgem??, aber ein echter Nachteil ist sie nicht. Der Rezzo ist innen weitaus gr??er als sein ?u?eres vermuten l?sst. ?ber Platzmangel k?nnen weder die vorderen noch die Fondspassagiere klagen. Die Beinfreiheit hinten ist gro?z?gig. Maximal 1600 Liter Kofferraumvolumen k?nnen sich ebenfalls sehen lassen.

Das Armaturenbrett t?uscht eine weiche Oberfl?che vor, ist tats?chlich aber aus Hartplastik. Auch ansonsten gibt sich Chevrolet mit der Materialanmut seines Kompaktvans eher wenig M?he. Die Ablagef?cher und Klapptische an den R?cklehnen der Vordersitze (ab SX Serie) sind aus grauem Kunststoff und sehr einfach gehalten. Da ?berrascht es beinahe, dass die Fahrersitzsitzfl?che ab SX-Ausstattung nicht nur h?hen-, sondern auch neigungsverstellbar ist und die Lehne sogar eine Lendenst?tze hat. Allerdings wirken die in dem von uns gefahrenen Modell grauen Stoffsitze nicht nur trist, sondern sehen au?erdem f?rchterlich altmodisch aus. Dar?ber k?nnen auch einige Aluminiumapplikationen im Cockpit und die (ebenfalls sehr einfach gehaltenen) Armlehnen f?r Fahrer- und Beifahrer nicht hinwegtr?sten. Nein, zum richtigen Wohlf?hlen l?dt der Rezzo nicht ein. Hier wurde seit Daewoo-Zeiten nicht viel getan und eine Chance vertan. Auf ESP und mehr als vier Airbags m?ssen die Kunden angesichts des g?nstigen Preises ebenfalls verzichten.

Punkte sammelt der Rezzo daf?r in Sachen Flexibilit?t. Drei bereits ab Basisversion ausbaubare Einzelsitze im Fonds bekommt man bei manchem Mitbewerber selbst f?r gute Worte noch f?r viel Geld nicht. Unter den Vordersitzen findet sich je eine Schublade, vor den beiden ?u?eren Hintersitzen sind Ablagef?cher f?r Kleinkram im Boden eingelassen. Vorne findet sich neben dem Zigarettenanz?nder noch eine weitere Steckdose f?r den Anschluss von 12-Volt-Ger?ten. Dazu gibt es ein praktisches Fach f?r das Parkticket.

Das Motorenger?usch bleibt bis Autobahnrichtgeschwindigkeit zivil, dar?ber hinaus wird es etwas lauter im Innenraum. Der 2-Liter-Motor leistet 90 kW/122 PS. Damit ist er kein Temperamentsbolzen, aber ausreichend stark, um gut im Verkehr mitschwimmen zu k?nnen. Erst bei etwas ?ber 190 km/h auf dem Tacho ist Schluss.

Die Bremsen sind relativ weich abgestimmt und lassen einen echten Druckpunkt vermissen. ?berhaupt ist der Rezzo eher auf soft getrimmt. So vermittelt die gef?hllose Servolenkung ein schwammiges Gef?hl und k?nnte deutlich direkter ausgelegt sein. Die Schaltung ist ebenfalls weich ausgelegt, was in diesem Fall aber kein Nachteil ist. Die G?nge rasten pr?zise ein, die Schaltwege w?nscht man sich dennoch ein wenig k?rzer. Die Federung ist komfortabel und steckt auch schlechtere Wegstrecken gut weg. Der Wagen schiebt daf?r in etwas flotter angegangenen Kurven leicht, aber gutm?tig nach au?en und schaukelt bei Bodenwellen und Seitenwinden gerne ein wenig.

F?r 2410 Euro findet sich bei Chevrolet die Option einer Autogasanlage im Zubeh?rangebot. Der Zusatztank findet in der Reserveradmulde Platz. Das Pannenspray ersetzt den Ersatzreifen. Der Motor l?uft im Alternativbetrieb subjektiv etwas ruhiger. Leistungsunterschiede sind kaum auszumachen, das Wechseln zwischen Gas und Benzin ist jederzeit mit einem einfachen Knopfdruck auch w?hrend der Fahrt m?glich. Chevrolet verspricht rund 40 Prozent Kostenersparnis im Gasbetrieb.

Keine Frage, Chevys Kompaktvan bringt gute Anlagen mit, ist aber mit seinen kleinen Schw?chen nicht ganz zu Ende gedacht. Mit ein wenig mehr Liebe zum Detail und h?herwertigen Materialien sowie einem besser auf europ?ische Verh?ltnisse abgestimmten Fahrwerk k?nnte der Rezzo sicher eine gr??ere K?uferschar ?berzeugen. So stiehlt er weiterhin allein durch seinen Preis der Konkurrenz die Schau.

Mit der bis Ende September befristeten Verkaufsaktion zum kostenlosen Einbau der Autogasanlage wird der Koreaner sogar zu einem echten Schn?ppchen. Sie hilft, die Kraftstoffkosten zu senken, denn mit einem angegebenen Durchschnittsverbrauch von 8,6 Litern auf 100 Kilometer und einem Testverbrauch von rund zehn Litern auf l?ngeren Autobahnetappen ist der Rezzo kein ausgewiesen sparsames Auto. Im Alternativbetrieb kommt er daf?r mit zehn bis elf Litern Fl?ssiggas aus, das zurzeit rund 64 Cent pro Liter kostet und bis 2018 steuerbeg?nstigt bleiben soll. Da verzeiht man dem ger?umigen Wagen die eine oder andere Schw?che gerne. (ar/jri)

Daten: Chevrolet Rezzo 2.0 CDX Autogas

L?nge x Breite x H?he: 4,35 x 1,76 m x 1,58 m
Leergewicht, Zuladung: 1381-1467 kg, max. 481 kg
Motor (Bauart, Hubraum): 2,0 l Vierzylinder
Max. Leistung: 90 kW / 122 PS bei 5800 U/min
Max. Drehmoment: 178 Nm (bei 4000 U/min)
Verbrauch NEFZ im Mittel: 8,6 Liter Super (Gas-Testverbrauch: 10 bis 11 Liter)
CO2-Emission: 212 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h:10,3 Sekunden
H?chstgeschwindigkeit: 180 km/h
Kofferraum: 325 Liter bis 1600 Liter
Basispreis: 17 790 Euro

auto-reporter.net von Jens Riedel

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