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Im Bücherregal: Günstiger Streifzug durch die Ära der Straßenkreuzer

12 Oktober, 2015

Während sich hierzulande Autofahrer glücklich schätzten, sich in ein Goggomobil oder eine BMW Isetta zwängen zu dürfen, erlebten die Käufer jenseits des Großen Teiches genau das Gegenteil:

Die 50er- und 60er-Jahre waren in Amerika die Blütezeit der legendären Straßenkreuzer. Nahezu jährlich wechselten die Modelle, wobei vor allem die Heckflossen immer länger und höher wurden und noch mehr Chrom über die meist zweifarbig lackierte Karosserie verteilt wurde..

Einen bidlreichen Überblick über die amerikanischen Auto-Auswüchse jener beiden Dekaden gibt der bekennde US-Car-Fan Andy Hajenski in „Straßenkreuzer – Die spektakulärsten US- Cars der 1950er- und 60er-Jahre“. Die kurzen Texte informieren über die wesentlichen Punkte der jeweiligen Modelle, wobei der Leser die eine oder andere Wiederholung einer Begriffserklärung gerne nachsieht. Das Buch lebt vor allem von den Fotos, die den Betrachter dazu herausfordern, den geschwungenen Linien und den feinen Details jedes Straßenkreuzers nachzuspüren, denn überall lassen sich kleine Raffinessen entdecken.

Vielfach standen bei der Gestaltung gewisser Fahrzeugelemente ganz zeitgenössisch die Raumfahrt und Düsenjets Pate. Höhepunkte des Gigantomanismusses dürften neben den bekannten Heckflossen des 1959er-Cadillac Eldorada unter anderem die konkave Ausführung des 1957er-Mercury und die Gestaltung beim 1959er-Buick sein, bei dem es neben den hinteren „Delta Wings“ auch vorne welche gab. Schon im Jahr zuvor hatte Buick ordentlich geklotzt und beim Limited von 1958 den Kühlergrill mit sage und schreibe 160 Chromquadern bestückt.

Bei all den Designauswüchsen wird gerne vergessen, dass die US-Autos jener Jahrzehnte auch technisch den europäischen Massenautos weit voraus waren. Es gab außer der Automatik unter anderem elektrische Fensterheber, Klimaanlage und andere Finessen. Nach den Styling-Experimenten der 50er-Jahre bestimmte in den 60er-Jahren vielfach das genaue Gegenteil das Design der US-Autos. Je glatter und stromlinienförmiger, desto lieber. Vielfach verschwanden störende Elemente wie die Hauptscheinwerfer gleich ganz in der Karosserie, um nur bei Bedarf herausgeklappt zu werden.

Ein wenig unverständlich ist, warum beim Streifzug durch die Ära der Straßenkreuzer die Marken nicht in alphabetischer Reihenfolge abgehandelt werden. Die dickste Überraschung des über 300 Abbildungen reichen Schmökers aber ist sein Preis: Es kostet lediglich 9,99 Euro. Da muss man dann nicht mehr unbedingt eingefleischter US-Car-Enthusiast sein, um als Autofan gerne den einen oder anderen Blick auf die Epoche der spektakulären Auto-Dinosaurier zu werfen.

„Straßenkreuzer – Die spektakulärsten US- Cars der 1950er- und 60er-Jahre“ von Andy Hajenski ist im Heel-Verlag erschienen. Das Buch hat 256 Seiten mit über 300 Farbabbildungen und kostet 9,99 Euro. ampnet/jri

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