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Neuwagenkauf: PKW-Neufahrzeuge in Deutschland so teuer wie nie

18 August, 2015

Der Neuwagenkauf ist zur Zeit ein teures Vergnügen. In Deutschland ist der Durchschnittspreis der verkauften

Pkw-Neuwagen im ersten Halbjahr 2015 auf 28.153 Euro gestiegen. Damit wurden pro Neuwagen 964 Euro oder 3,5 Prozent mehr ausgegeben als 2014. Dies ist der höchste Durchschnittspreis, der jemals in Deutschland für Neuwagen bezahlt wurde. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen hervor. Erfasst wurde in der Analyse immer der Listenpreis ohne Zusatzausstattung.
Zum Vergleich:
1980 hatten die Deutschen im Schnitt noch umgerechnet 8.420 Euro für einen Neuwagen ausgegeben, im Jahr 2000 wurde erstmals mit 20.410 Euro der Preispunkt von 20.000 Euro überschritten und im Jahr 2011 wurde mit 25.893 Euro erstmals die 25.000 Euro Preisgrenze übertroffen. Nur viermal hatte sich in den vergangenen 35 Jahren der Preis für den Durchschnitts-Neuwagen nicht erhöht. Das war in den Jahren 1991, 1993, 2005 und im Abwrackprämienjahr 2009. Ansonsten sind die Ausgaben für Neuwagen jährlich gestiegen.
Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Durchschnittspreise ist die Verschiebung der Neuwagen-Nachfrage auf SUV und weniger Kleinwagen. So stieg der Marktanteil der SUV im ersten Halbjahr 2015 auf 19,1 Prozent von 18,0 Prozent im Jahr 2014. Gleichzeitig ist dagegen der Marktanteil für Klein- und Kleinstwagen von 23,2 Prozent auf 22,4 Prozent gesunken. Die deutschen Autokäufer nutzen laut Ferdinand Dudenhöffer die geringe Inflationsrate und den niedrigen Benzin- und Diesel-Preis und kaufen teure Autos - immer mehr SUV.
Porsche konnte mit seinem neuen SUV-Modell Macan seinen Marktanteil im SUV-Segment im ersten Halbjahr von 2,0 Prozent auf 2,6 Prozent steigern. Gleiches gilt Landrover und Volvo, die ebenfalls ihre Marktanteile bei den SUV's steigerten.
Fazit: Die Neuwagenkäufer in Deutschland gönnten sich im ersten Halbjahr "mehr" Auto. Das "mehr" besteht aus SUV und mehr Premium-SUV.
Für die Autobauer ist der Trend zum SUV zunächst einmal gut fürs Geschäft. Gegenüber dem Durchschnitts-Neuwagen lag im ersten Halbjahr 2015 der Listenpreis des Durchschnitt-SUV immerhin um 6.110 Euro höher. Geht man dabei von einem Durchschnitts-Gewinn von 5 Prozent vom Listenpreis aus, bringt der SUV dem Autobauer mehr als 300 Euro zusätzlichen Gewinn gegenüber dem Standard-Neuwagen. Bei erwarteten rund 600.000 SUV-Neuwagen-Zulassungen im Gesamtjahr 2015 bedeutet das 180 Millionen Euro Zusatzgewinn für die Autobauer allein auf dem deutschen Markt.
Das Fazit von Ferdinand Dudenhöffer: Der Trend zu teuren Neuwagen geht in Deutschland weiter, und die Autohersteller bauen ihre SUV-Angebote massiv aus. So plant etwa Audi nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler seinen SUV-Anteil von derzeit 29 Prozent bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent auszubauen. mid/rlo

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