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Fahrbericht Nissan Pulsar: Dezenter Dynamiker

22 Mai, 2015

Nissan krönt seine kompakte Baureihe Pulsar jetzt mit einer 190 PS starken Turbo-Benziner-Variante. Anders als bei den übrigen sportlichen Modellen der Marke trägt dieser aber nicht den Beinamen "Nismo". Auch optisch ist der Fünftürer von seinen schwächeren Modellbrüdern kaum zu unterscheiden. Vermutlich ahnen die Japaner, dass sie sich in der Golf-Klasse, in der die größten Kraftmeier inzwischen mit Werten um die 300 PS punkten, nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollten.

Dabei macht der 140 kW/190 PS starke Vierzylinder-Benziner des Pulsar mit 1,6 Liter Hubraum durchaus Laune. Er lässt den Wagen in 7,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 schnellen; drei Sekunden schneller als der 115 PS-Basis-Benziner. Was jedoch auch nicht weiter überrascht, weil die 75-PS-Lücke relativ groß ausfällt. Im Juke und Qashqai kommt der aufgeladene Direkteinspritzer-Benziner ebenfalls zum Einsatz, dort allerdings nur mit 120 kW/163 PS. "Wir wollen ein sportliches Fahrgefühl erzeugen", begründet Nissan-Produktmanager Michael Hermreck das Leistungsplus.

So richtig sportlich fühlt sich der Wagen dennoch nicht an. Zwar präsentieren sich die hinteren Stoßdämpfer stärker, die Federung straffer und auch die Lenkung ist direkter und präziser ausgelegt. Für ein agiles Handling sind die Schaltwege noch zu lang. Und auch die Getriebe-Abstufung zeigt sich leicht sperrig. Eben ein "normaler" Pulsar mit etwas mehr Power.

Das Raumangebot und die Alltagstauglichkeit bleiben trotz Leistungsspritze erhalten. Und bequem Platz für vier Personen mit ausgezeichneter Beinfreiheit hinten und einem variablen Kofferraumvolumen von 385 Liter bis maximal 1 395 Liter bietet das Top-Modell. Dazu soll er sich nach Norm mit 5,7 Liter Super begnügen (134 g CO2/km) - selbstverständlich nur dann, wenn man ihn nicht sportlich fährt.

Auch optisch gibt sich der Power-Pulsar dezent: kein auffälliges Spoilerwerk, keine wulstigen Schweller oder betont konturierte Radhäuser. Schwarze Scheinwerfereinfassungen, speziell gestaltete 17-Zoll-Leichtmetallräder im schwarz-silbernen Diamant-Schnitt und eine Chromblende für das Auspuffend-Rohr sind die einzigen Details, an denen der Power-Pulsar erkennbar ist. Innen ergibt sich ein ähnliches Bild: Quer über das Armaturenbrett bis in die Türen hinein spannt sich eine breite Zierleiste in Carbon-Optik. Dazu geben weiße Ziernähte Sitzen, Lederlenkrad und Schalthebelsack eine sportlichen Touch.

Angeboten wird der stärkste Pulsar ab der mittleren Ausstattungsstufe "Acenta" für 24 190 Euro. Das sind knapp 3 500 Euro mehr als beim Basis-Benziner. Dafür aber ist er ab Werk schon recht üppig ausgestattet, unter anderem mit Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Brems-Assistent, Sitzheizung, dunkel getöntem Glas ab der B-Säule sowie schlüsslelloses Öffnen. In der Top-Ausstattung "Tekna" ab 26 990 Euro gibt es außerdem das Navigations-System Connect, das 360-Grad-Sicherheistpaket mit den gängigen Fahrassistenten inklusive Monitor mit Rundum-Sicht-Kamera, Ledersitze und 18-Zoll-Alufelgen. Frank Wald/mid

Plus: kräftiger Motor, hohe Alltagstauglichkeit, geringer Normverbrauch
Minus: nicht wirklich sportlich

Technische Daten: Nissan Pulsar 1.6 DIG-T
Zweitüriger, viersitziger Kleinwagen: Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 4,39/1,77/1,52/2,70, Leergewicht 1 370 kg, zul. Gesamtgewicht 1 785 kg, Kofferraumvolumen: 385 l - 1395 l, Wendekreis: 10,2 m, Tankinhalt: 46 l, Preis: ab 24 190 Euro.
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1 618 ccm, Leistung: 140 kW/190 PS bei 5 600/min, max. Drehmoment: 240 Nm bei 1 600 - 5 200/min, Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h, 0 bis 100 km/h: 7,7 Sekunden, Normverbrauch: 5,7 l/100 km, CO2-Ausstoß: 134 g/km, Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb.
mid/fw

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